Debian GNU/Linux-Installationsanleitung

Copyright © 2004, 2005 Das Debian-Installer-Team

Dieses Handbuch ist freie Software; Sie können es unter den Bedingungen der GNU
General Public License weiter veröffentlichen und/oder verändern. Sie finden
die Lizenz in Anhang E, GNU General Public License.

Zusammenfassung

Dieses Dokument enthält Anweisungen zur Installation des Debian GNU/Linux
3.1-Systems (Codename SARGE) für die S/390- ("s390") Architektur. Es enthält
auch Verweise auf andere Informationsquellen sowie Tipps, wie Sie das Beste aus
Ihrem neuen Debian-System machen.

Warnung

Diese Installationsanleitung basiert auf einer früheren Version dieses
Handbuchs für das alte Debian-Installationssystem (die "Boot-Floppies") und
wurde aktualisiert, um den neuen Debian-Installer zu dokumentieren. Allerdings
wurde die Anleitung für s390 noch nicht vollständig für den neuen Installer
aufbereitet und überprüft. Es gibt viele verbliebene Teile in diesem Handbuch,
die unvollständig oder überholt sind oder noch den "Boot-Floppy-Installer"
beschreiben. Sie können möglicherweise eine neuere Version auf der
debian-installer-Website finden, die diese Architektur vielleicht besser
dokumentiert. Möglicherweise gibt es dort auch zusätzliche Übersetzungen.

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Inhaltsverzeichnis

Debian GNU/Linux 3.1 installieren für s390
1. Willkommen bei Debian

    1.1. Was ist Debian?
    1.2. Was ist GNU/Linux?
    1.3. Was ist Debian GNU/Linux?
    1.4. Wie bekomme ich Debian?
    1.5. Die neueste Version dieses Dokuments erhalten
    1.6. Aufbau dieses Dokuments
    1.7. Über Copyrights und Software-Lizenzen

2. Systemanforderungen

    2.1. Unterstützte Hardware

        2.1.1. Unterstützte Architekturen
        2.1.2. S/390- und zSeries-Maschinentypen
        2.1.3. Mehrere Prozessoren

    2.2. Installationsmedien

        2.2.1. CD-ROM/DVD-ROM
        2.2.2. Festplatten
        2.2.3. Netzwerk
        2.2.4. Un*x- oder GNU-System
        2.2.5. Unterstützte Speichersysteme

    2.3. Peripherie und andere Hardware
    2.4. Anforderungen an Arbeitsspeicher und Festplattenplatz
    2.5. Hardware für Netzwerkverbindungen

3. Bevor Sie Debian GNU/Linux installieren

    3.1. Übersicht über den Installationsverlauf
    3.2. Sichern Sie Ihre vorhandenen Daten!
    3.3. Benötigte Informationen

        3.3.1. Dokumentation
        3.3.2. Quellen für Hardwareinformationen finden
        3.3.3. Hardware-Kompatibilität
        3.3.4. Netzwerkeinstellungen

    3.4. Minimale Hardwareanforderungen
    3.5. Im Voraus partitionieren für eine Multiboot-Installation
    3.6. Hardware- und Betriebssystem-Setup vor der Installation

        3.6.1. BIOS-Setup
        3.6.2. Native und LPAR-Installationen
        3.6.3. Installation als VM-Gastsystem
        3.6.4. Einen Installationsserver einrichten
        3.6.5. Hardware-Probleme, auf die man achten sollte

4. System-Installations-Medien beschaffen

    4.1. Offizielle Debian GNU/Linux-CD-ROMs
    4.2. Dateien von einem Debian-Spiegelserver herunterladen

        4.2.1. Wo Sie die Installations-Images finden

    4.3. Ein IPL-Tape erstellen
    4.4. Automatische Installation

        4.4.1. Automatische Installation mit dem Debian-Installer

5. Das Installations-System booten

    5.1. Starten des Installers auf S/390-Systemen

        5.1.1. Einschränkungen bei s390-Systemen
        5.1.2. Boot-Parameter bei s390-Systemen

    5.2. Boot-Parameter

        5.2.1. Debian-Installer-Parameter

    5.3. Beseitigen von Problemen während der Installation

        5.3.1. Boot-Konfiguration
        5.3.2. Die Startmeldungen des Kernels deuten
        5.3.3. Fehler berichten
        5.3.4. Installationsberichte einschicken

6. Den Debian-Installer verwenden

    6.1. Wie der Installer funktioniert
    6.2. Einführung in die Komponenten
    6.3. Die einzelnen Komponenten

        6.3.1. Den Debian-Installer einrichten und Konfiguration der Hardware
        6.3.2. Partitionierung und Auswahl der Einhängepunkte im Dateisystem
        6.3.3. Installation des Basissystems
        6.3.4. Ihr System bootfähig machen
        6.3.5. Stufe 1 der Installation beenden
        6.3.6. Verschiedenes

7. Das neue Debian-System starten

    7.1. Der Moment der Wahrheit
    7.2. Basis-Konfiguration des Debian-Systems nach dem Booten

        7.2.1. Konfigurieren Ihrer Zeitzone
        7.2.2. Benutzer und Passwörter einrichten
        7.2.3. APT konfigurieren
        7.2.4. Paket-Installation
        7.2.5. Nachfragen während der Software-Installation
        7.2.6. Ihren Mail-Transport-Agent (MTA, liefert Ihre Mails aus)
            konfigurieren

    7.3. Anmelden

8. Die nächsten Schritte und welche Seiten Sie noch besuchen sollten

    8.1. Wenn Sie neu sind bei Unix
    8.2. Sich nach Debian orientieren

        8.2.1. Das Debian-Paketsystem
        8.2.2. Programmversions-Verwaltung
        8.2.3. Cron-Job-Management (zeitgesteuerte Aufgaben)

    8.3. Wo Sie weiter lesen sollten - zusätzliche Informationen
    8.4. Einen neuen Kernel kompilieren

        8.4.1. Kernel-Image-Verwaltung

A. Installations-HowTo

    A.1. Einleitung
    A.2. Den Installer booten

        A.2.1. CD-ROM
        A.2.2. Über das Netzwerk booten
        A.2.3. Von Festplatte starten

    A.3. Installation
    A.4. Schicken Sie uns einen Installationsbericht
    A.5. Zu guter Letzt ...

B. Partitionieren für eine Debian-Installation

    B.1. Anzahl und Größe der Debian-Partitionen
    B.2. Der Verzeichnisbaum
    B.3. Empfohlene Partitionsschemata
    B.4. Gerätebezeichnungen unter Linux
    B.5. Debian-Partitionierungsprogramme

C. Verschiedenes

    C.1. Beispiel einer Voreinstellungs-Datei
    C.2. Linux-Geräte

        C.2.1. Einrichten der Maus

    C.3. Festplattenplatz, der für die Programmgruppen benötigt wird
    C.4. Debian GNU/Linux von einem anderen Unix/Linux-System aus installieren

        C.4.1. Es geht los!
        C.4.2. debootstrap installieren
        C.4.3. Starten Sie debootstrap
        C.4.4. Das Basissystem konfigurieren
        C.4.5. Einen Kernel installieren
        C.4.6. Den Bootloader einrichten

D. Administratives

    D.1. Über dieses Dokument
    D.2. An diesem Dokument mithelfen
    D.3. Wesentliche Beiträge zu diesem Handbuch
    D.4. Anerkennung der Warenzeichen

E. GNU General Public License

    E.1. Preamble
    E.2. GNU GENERAL PUBLIC LICENSE
    E.3. How to Apply These Terms to Your New Programs

Tabellenverzeichnis

3.1. Zur Installation notwendige Hardware-Informationen
3.2. Empfohlene minimale Systemanforderungen

Debian GNU/Linux 3.1 installieren für s390

Wir freuen uns, dass Sie sich entschieden haben, Debian auszuprobieren; Sie
werden feststellen, dass Debians GNU/Linux-Distribution einzigartig ist. Debian
GNU/Linux vereint hoch-qualitative, freie Software aus aller Welt in einem
schlüssigen Gesamtkonzept. Wie wir glauben, werden Sie merken, dass das
Ergebnis durchaus mehr ist als die Summe der einzelnen Teile.

Wir können verstehen, dass viele von Ihnen Debian installieren möchten, ohne
dieses Handbuch zu lesen, und der Debian-Installer ist dafür ausgelegt, dies zu
ermöglichen. Falls Sie jetzt nicht die Zeit haben, das ganze Handbuch zu
studieren, empfehlen wir, dass Sie das Installations-HowTo lesen; es wird Sie
durch den grundlegenden Installationsprozess begleiten und enthält Querverweise
ins Handbuch für ausführlichere Themen und für den Fall, dass etwas schief
läuft. Sie finden das Installations-HowTo im Anhang A, Installations-HowTo.

Nachdem dies gesagt wurde, hoffen wir, dass Sie trotzdem die Zeit finden,
dieses Handbuch (zumindest größtenteils) zu lesen; dies könnte zu einem
sachkundigen und hoffentlich erfolgreicheren Installationsverlauf verhelfen.

Kapitel 1. Willkommen bei Debian

Inhaltsverzeichnis

1.1. Was ist Debian?
1.2. Was ist GNU/Linux?
1.3. Was ist Debian GNU/Linux?
1.4. Wie bekomme ich Debian?
1.5. Die neueste Version dieses Dokuments erhalten
1.6. Aufbau dieses Dokuments
1.7. Über Copyrights und Software-Lizenzen

Dieses Kapitel bietet eine Übersicht über das Debian-Projekt und Debian GNU/
Linux. Wenn Sie die Geschichte des Debian-Projekts und der Debian GNU/
Linux-Distribution bereits kennen, können Sie im nächsten Kapitel weiterlesen.

1.1. Was ist Debian?

Debian ist eine komplett aus Freiwilligen bestehende Organisation, die sich der
Entwicklung freier Software und der Verbreitung der Ideale der Free Software
Foundation verschrieben hat. Das Debian-Projekt startete 1993, als Ian Murdock
in einer offenen Einladung Software-Entwickler dazu aufrief, an einer
kompletten und konsistenten Softwaredistribution mitzuwirken, die auf dem
relativ jungen Linux-Kernel basieren sollte. Die recht kleine Gruppe von
engagierten Enthusiasten, ursprünglich von der Free Software Foundation
gefördert und von der GNU-Philosophie beeinflusst, ist über die Jahre zu einer
Organisation von rund 900 Debian-Entwicklern angewachsen.

Debian-Entwickler sind in vielen verschiedenen Bereichen tätig, unter anderem
Web- und FTP-Administration, graphisches Design, rechtliche Analyse von
Softwarelizenzen, das Schreiben von Dokumentation und natürlich auch die Pflege
von Software-Paketen.

Im Interesse, unsere Philosophie zu erklären und Entwickler zu gewinnen, die an
die Prinzipien glauben, für die Debian steht, hat das Debian-Projekt einige
Dokumente publiziert, die einen Überblick über unsere Werte geben und als
Richtlinien dafür gelten, was es heißt, ein Debian-Entwickler zu sein:

  * Der Debian-Gesellschaftsvertrag (Debian Social Contract) ist eine
    Auflistung von Debians Verpflichtungen gegenüber der freien
    Software-Gemeinschaft. Jeder, der einwilligt, den Gesellschaftsvetrag
    einzuhalten, kann ein Debian-Maintainer (Betreuer) werden. Jeder Maintainer
    kann neue Software in Debian einfließen lassen - vorausgesetzt, sie erfüllt
    unser Kriterien für freie Software und das Paket entspricht unseren
    Qualitätsstandards.

  * Die Debian-Richtlinien für Freie Software (Debian Free Software Guidelines;
    DFSG) sind eine klare und präzise Auflistung von Debians Kriterien für
    Freie Software. Die DFSG ist ein sehr einflussreiches Dokument in der
    Freien Software-Bewegung und war die Grundlage der Open Source Definition.

  * Das Debian Policy Manual ist eine ausführliche Beschreibung der
    Qualitätsstandards des Debian-Projekts.

Debian-Entwickler sind auch in einigen anderen Projekten eingebunden; einige
davon sind spezifisch für Debian, andere betreffen teilweise oder gänzlich die
Linux-Community. Einige Beispiele:

  * Die Linux Standard Base (LSB) ist ein Projekt mit dem Ziel, die Basis des
    GNU/Linux-Systems zu standardisieren, was Software- und
    Hardware-Entwicklern ermöglicht, auf einfache Weise Programme und
    Gerätetreiber für Linux allgemein zu schreiben anstatt nur für eine
    spezielle GNU/Linux-Distribution.

  * Der Filesystem Hierarchy Standard (FHS) ist ein Versuch, den Aufbau des
    Linux-Dateisystems zu standardisieren. Der FHS erlaubt
    Software-Entwicklern, sich auf ihre Aufgabe, dem Design von Programmen zu
    konzentrieren, ohne sich darum sorgen zu müssen, wie das Paket auf
    verschiedenen GNU/Linux-Distributionen installiert wird.

  * Debian Jr. ist ein internes Projekt, das gewährleisten soll, dass Debian
    selbst unseren jüngsten Benutzern etwas zu bieten hat.

Für allgemeinere Informationen über Debian lesen Sie die Debian FAQ.

1.2. Was ist GNU/Linux?

Linux ist ein Betriebssystem: eine Reihe von Programmen, die es Ihnen
ermöglichen, mit Ihrem Computer zu interagieren und andere Programme laufen zu
lassen.

Ein Betriebssystem besteht aus verschiedenen fundamentalen Programmen, die von
Ihrem Computer benötigt werden, um mit Benutzern zu kommunizieren und
Anweisungen von ihm zu erhalten, um auf Festplatten, Bandlaufwerke und Drucker
zu schreiben, um die Verwendung des Arbeitsspeichers zu verwalten und um andere
Software auszuführen. Der wichtigste Teil eines Betriebssystems ist der Kernel.
In einem GNU/Linux-System ist Linux die Kernel-Komponente. Der Rest des Systems
besteht aus Programmen, von denen viele von dem oder für das GNU-Projekt
geschrieben wurden. Da der Linux-Kernel alleine kein funktionierendes
Betriebssystem darstellt, bevorzugen wir den Ausdruck "GNU/Linux", um Systeme
zu beschreiben, die von vielen Leuten kurz einfach "Linux" genannt werden.

Linux hat das Unix-Betriebssystem zum Vorbild. Von Beginn an war Linux als
Multitasking- und Mehrbenutzer-System vorgesehen. Diese Tatsachen reichen aus,
um Linux von anderen sehr bekannten Betriebssystemen zu unterscheiden. Der
Unterschied ist aber sogar noch größer, als Sie sich vielleicht vorstellen. Im
Gegensatz zu anderen Betriebssystemen gibt es niemanden, dem Linux gehört.
Große Teile seiner Entwicklung werden von unbezahlten Freiwilligen
durchgeführt.

Die Entwicklung dessen, was später GNU/Linux wurde, begann 1984, als die Free
Software Foundation die Entwicklung eines freien, Unix-ähnlichen
Betriebssystems namens GNU startete.

Das GNU-Projekt hat eine umfassende Sammlung von freien Softwarewerkzeugen zur
Verwendung mit Unix (tm) und Unix-ähnlichen Betriebssystemen wie Linux
entwickelt. Diese Werkzeuge ermöglichen Benutzern, sowohl profane Aufgaben (wie
das Kopieren oder Löschen von Dateien aus dem System) als auch höhere Aufgaben
(wie das Schreiben und Kompilieren von Programmen oder das anspruchsvolle
Bearbeiten einer Reihe von Dokumentformaten) zu bewältigen.

Während viele Gruppen und Einzelne etwas zu Linux beigetragen haben, ist der
größte einzelne Mitwirkende nach wie vor die Free Software Foundation, die
nicht nur die meisten der unter Linux verwendeten Werkzeuge geschaffen hat,
sondern auch die Philosophie und die Community, die Linux ermöglicht haben.

Der Linux-Kernel tauchte zum ersten Mal 1991 auf, als ein finnischer
Informatikstudent namens Linus Torvalds eine frühe Version eines Ersatz-Kernels
für Minix in der Usenet Newsgroup comp.os.minix ankündigte. Besuchen Sie zu
diesem Thema die Linux History Page von Linux International.

Linus Torvalds koordiniert nach wie vor die Arbeit von mehreren hundert
Entwicklern mit der Hilfe von einigen vertrauten Stellvertretern. Eine
hervorragende wöchentliche Zusammenfassung der Diskussionen auf der
linux-kernel-Mailingliste ist Kernel Traffic. Mehr Informationen über die
linux-kernel-Mailingliste finden Sie in der linux-kernel mailing list - FAQ.

Linux-Benutzer haben eine enorme Freiheit bei der Auswahl ihrer Software. Zum
Beispiel können sie aus einem Dutzend verschiedener Kommandozeilen-Interpretern
und einigen graphischen Desktops auswählen. Diese Auswahl ist oftmals
verwirrend für Benutzer von anderen Betriebssystemen, die es nicht gewohnt
sind, dass die Kommandozeile oder der Desktop austauschbar sind.

Linux ist auch weniger absturzgefährdet, besser dazu geeignet, mehr als ein
Programm gleichzeitig auszuführen, und sicherer als viele andere
Betriebssysteme. Mit diesen Vorteilen ist Linux das am schnellsten wachsende
Betriebssystem am Servermarkt. In letzter Zeit wird Linux auch bei Heim- und
Businessanwendern immer beliebter.

1.3. Was ist Debian GNU/Linux?

Die Philosophie und Methoden von Debian kombiniert mit den GNU-Werkzeuge, dem
Linux-Kernel und anderer wichtiger freier Software bildet eine einzigartige
Softwaredistribution, genannt Debian GNU/Linux. Diese Distribution setzt sich
aus einer großen Anzahl von Software-Paketen zusammen. Jedes Paket in der
Distribution enthält ausführbare Dateien, Skripte, Dokumentation,
Konfigurationsinformationen und hat einen Maintainer (Paketbetreuer), der
primär dafür verantwortlich ist, das Paket aktuell zu halten, Fehlerberichte zu
verfolgen und mit den Entwicklern der Software zu kommunizieren. Unsere sehr
breite Benutzerbasis kombiniert mit unserem Bug-Tracking-System (der
Fehlerdatenbank) stellt sicher, dass Probleme schnell gefunden und behoben
werden.

Debians Aufmerksamkeit für Details erlaubt uns, eine qualitativ hochwertige,
stabile und skalierbare Distribution zu erstellen. Installationen können auf
einfache Weise konfiguriert werden, um verschiedenste Anforderungen zu
erfüllen, von kleinen Firewalls über wissenschaftliche Desktop-Arbeitsplätze
bis hin zu High-End-Netzwerkservern.

Debian ist speziell bei fortgeschrittenen Benutzern wegen seiner technischen
Vorzüge und seines starken Engagements für die Anforderungen und Erwartungen
der Linux-Community beliebt. Debian hat auch viele Funktionen in Linux
eingeführt, die mittlerweile Standard sind.

Zum Beispiel war Debian die erste Linux-Distribution, die ein
Paketverwaltungssystem zur einfachen Installation und Deinstallation von
Software beinhaltete. Es war auch die erste Linux-Distribution, die für ein
Upgrade keine Neuinstallation erforderte.

Debian belegt weiterhin eine Führungsposition in der Linux-Entwicklung. Sein
Entwicklungsprozess ist ein Beispiel dafür, wie gut das
Open-Source-Entwicklungsmodell funktionieren kann - sogar bei sehr komplexen
Aufgaben wie dem Erstellen und Pflegen eines ganzen Betriebssystems.

Das Merkmal, das Debian am meisten von anderen Linux-Distributionen
unterscheidet, ist sein Paketverwaltungssystem. Diese Werkzeuge geben dem
Administrator eines Debian-Systems die volle Kontrolle über die Pakete, die im
System installiert sind, sowohl wenn z.B. ein einzelnes Paket installiert
werden soll wie auch für eine automatische Aktualisierung des ganzen
Betriebssystems. Einzelne Pakete können auch vor einem Update geschützt werden.
Sie können dem Paketmanagement sogar mitteilen, welche Software Sie evtl.
selbst kompiliert haben und welche Abhängigkeiten diese enthält.

Zum Schutz des Systems vor "Trojanischen Pferden" (Schadprogramme, die sich auf
Ihrem Rechner einnisten und dort unbemerkt Daten ausspionieren oder Hintertüren
für weitere Aktivitäten öffnen; auch "Trojaner" genannt) und anderer bösartiger
Software verifizieren die Server von Debian, dass die hochgeladenen Pakete von
ihren registrierten Debian-Paketbetreuern kommen. Diese legen großen Wert
darauf, ihre Pakete möglichst sicher zu konfigurieren. Wenn Sicherheitsprobleme
in ausgelieferten Paketen auftauchen, sind Korrekturen normalerweise sehr
schnell verfügbar. Aufgrund von Debians einfachen Update-Möglichkeiten können
Sicherheitskorrekturen automatisch aus dem Internet heruntergeladen und
installiert werden.

Die primäre und beste Methode, Unterstützung für Ihr Debian GNU/Linux-System zu
erhalten und mit Debian-Entwicklern zu kommunizieren, sind die vom
Debian-Projekt verwalteten Mailinglisten (während dieses Dokument geschrieben
wird, gibt es mehr als 160 davon). Der einfachste Weg, sich bei einer oder
mehreren davon einzutragen, besteht im Besuch von Debians
Mailinglisten-Abonnierungs-Seite und dem Ausfüllen des dort bereitgestellten
Formulars.

1.4. Wie bekomme ich Debian?

Wie man Debian GNU/Linux aus dem Internet herunterladen kann oder wo Sie
offizielle Debian-CDs kaufen können, lesen Sie auf der Webseite "Debian
besorgen". Anhand der vollständigen Liste von Debian-Spiegelservers können Sie
leicht den Server finden, der Ihrem Standort am nächsten ist.

Debian kann nach der Installation sehr einfach aktualisiert werden. Der
Installer hilft beim Einrichten des Paketsystems, so dass die Aktualisierungen
bei Bedarf nach Beenden der Installation durchgeführt werden können.

1.5. Die neueste Version dieses Dokuments erhalten

Dieses Dokument wird ständig überarbeitet. Besuchen Sie die Debian-3.1-Seiten
bezüglich der allerneuesten Informationen über die Version 3.1 des Debian GNU/
Linux-Systems. Aktualisierte Versionen dieses Installationshandbuchs sind auch
auf den offiziellen Seiten des Installationshandbuchs verfügbar.

1.6. Aufbau dieses Dokuments

Dieses Dokument ist als Handbuch für neue Debian-Benutzer gedacht. Es versucht,
so wenig Annahmen wie möglich über die Menge Ihrer Erfahrungen zu machen. Es
wird jedoch angenommen, dass Sie eine allgemeine Ahnung davon haben, wie die
Hardware in Ihrem Computer funktioniert.

Erfahrene Benutzer können auch interessante Referenzinformationen in diesem
Dokument finden, darunter die minimalen Installationsanforderungen, Details
über die vom Debian-Installationssystem unterstützte Hardware usw. Wir
ermuntern erfahrene Benutzer, in diesem Dokument Passagen nach Belieben zu
überspringen.

Im Allgemeinen ist dieses Handbuch linear aufgebaut und führt Sie von Anfang
bis Ende durch den Installationsprozess. Hier sind die Schritte zum
Installieren von Debian GNU/Linux und die Abschnitte dieses Dokuments, die den
jeweiligen Schritten entsprechen:

 1. Feststellen, ob Ihre Hardware den Anforderungen zur Verwendung des
    Installationssystems entspricht, in Kapitel 2, Systemanforderungen
    beschrieben.

 2. Sichern Sie Ihr System, führen Sie alle notwendigen Planungen und
    Hardwarekonfigurationen durch, bevor Sie Debian installieren, wie in
    Kapitel 3, Bevor Sie Debian GNU/Linux installieren näher erläutert. Wenn
    Sie ein Multi-Boot-System vorbereiten, müssen Sie möglicherweise freien
    Speicherplatz auf Ihrer Festplatte für Debian bereitstellen, der neu
    partitioniert werden kann.

 3. In Kapitel 4, System-Installations-Medien beschaffen wird beschrieben, wie
    Sie sich die für Ihre Installationsmethode notwendigen Dateien beschaffen.

 4. Kapitel 5, Das Installations-System booten beschreibt das Booten des
    Installationssystems. Dieses Kapitel behandelt auch Problemlösungen, falls
    Sie mit diesem Schritt Probleme haben.

 5. Durchführen der eigentlichen Installation gemäß Kapitel 6, Den
    Debian-Installer verwenden. Das beinhaltet die Auswahl Ihrer Sprache, die
    Konfiguration von Treibermodulen für die Peripherie, die Konfiguration der
    Netzwerkverbindung (so dass noch benötigte Installationsdateien von einem
    Debian-Server heruntergeladen werden können, sofern Sie nicht von CD
    installieren), die Partitionierung der Festplatten und die Installation
    eines minimalen funktionierenden Systems. (Einige Hintergrundinformationen
    über das Einrichten der Partitionen für Ihr Debian-System werden in
    Anhang B, Partitionieren für eine Debian-Installation gegeben.)

 6. Starten Sie Ihr neu installiertes Basissystem und führen Sie ein paar
    zusätzliche Konfigurationsschritte durch, wie in Kapitel 7, Das neue
    Debian-System starten beschrieben.

 7. Installieren Sie zusätzliche Software, siehe dazu Abschnitt 7.2.4,
    "Paket-Installation".

Haben Sie das System installiert, können Sie Kapitel 8, Die nächsten Schritte
und welche Seiten Sie noch besuchen sollten lesen. Dieses Kapitel erklärt, wo
Sie nach mehr Informationen über Unix und Debian suchen können und wie Sie
Ihren Kernel durch eine neue Version ersetzen können.

Informationen über dieses Dokument und wie Sie daran mitwirken können finden
Sie schließlich in Anhang D, Administratives.

1.7. Über Copyrights und Software-Lizenzen

Wir sind sicher, Sie haben einige der Lizenzen gelesen, die kommerzieller
Software beiliegen - sie beinhalten normalerweise, dass Sie je eine Kopie der
Software nur auf einem einzigen Computer verwenden dürfen. Die Lizenz dieses
Systems ist vollkommen anders. Wir ermuntern Sie, eine Kopie auf jeden Computer
in Ihrer Schule oder an Ihrem Arbeitsplatz zu installieren. Leihen Sie Ihr
Installationsmedium Ihren Freunden und helfen Sie ihnen, das System auf ihren
Computern zu installieren! Sie können sogar Tausende von Kopien anfertigen und
verkaufen - wenngleich unter Beachtung einiger Einschränkungen. Ihre Freiheit,
das System installieren und verwenden zu dürfen, kommt daher, dass Debian auf
freier Software basiert.

Software frei zu nennen, heißt nicht, dass die Software nicht urheberrechtlich
geschützt ist, und es heißt auch nicht, dass die CDs, die diese Software
enthalten, gratis verbreitet werden müssen. Freie Software heißt einmal, dass
für die Verbreitung oder Verwendung dieser Programme der Lizenz nach nichts
bezahlt werden muss. Freie Software bedeutet ebenfalls, dass jeder die Software
erweitern, adaptieren und verändern sowie auch die Ergebnisse seiner Arbeit
verbreiten darf.

Anmerkung

Das Debian-Projekt stellt als pragmatisches Zugeständnis an seine Benutzer auch
einige Pakete zur Verfügung, die nicht unseren Kriterien für freie Software
entsprechen. Diese Pakete sind jedoch nicht Teil der offiziellen Distribution,
und sie sind nur in den contrib- oder non-free-Bereichen der
Debian-Spiegelserver oder auf Third-Party-CD-ROMs (CDs aus "dritter Hand",
keine offiziellen Debian-CDs) verfügbar; der Abschnitt "The Debian FTP
archives" der Debian FAQ enthält zusätzliche Informationen über den Aufbau und
den Inhalt dieser Archive.

Viele der Programme im System stehen unter der GNU General Public License,
oftmals auch einfach "die GPL" genannt. Die GPL erfordert, den Quellcode der
Programme verfügbar zu machen, wann immer eine binäre Kopie des Programms
verbreitet wird; diese Bestimmung der Lizenz stellt sicher, dass jeder Benutzer
die Möglichkeit hat, die Software zu modifizieren. Auf Grund dieser Bestimmung
ist der Quellcode^[1] für alle solchen Programme im Debian-System verfügbar.

Es gibt einige andere Formen von Copyright-Bestimmungen und Softwarelizenzen,
die für Programme in Debian verwendet werden. Sie können die Copyrights und
Lizenzen für jedes auf Ihrem System installierte Paket in der Datei /usr/share/
doc/package-name/copyright finden, wenn das Paket installiert ist.

Für weitere Informationen über Lizenzen und die Entscheidungsfindung von
Debian, ob Software frei genug ist, um in die Hauptdistribution aufgenommen zu
werden, lesen Sie Die Debian-Richtlinien für Freie Software (DFSG).

Der wichtigste rechtliche Hinweis ist, dass diese Software ohne Garantie ist.
Die Programmierer, die diese Programme entwickelt haben, haben das zum Nutzen
der Gemeinschaft (der "Community") gemacht. Es wird keine Garantie gegeben, was
die Eignung der Software für irgendeinen Zweck betrifft. Da die Software jedoch
frei ist, wird Ihnen gestattet, sie Ihren Bedürfnissen anzupassen - und die
Vorteile der Änderungen auszunutzen, die von anderen durchgeführt wurden, die
die Software auf dieselbe Art erweitert haben.


--------------

^[1] Für Informationen zum Finden, Entpacken und Bauen von Binärdateien aus
Debian-Quellpaketen lesen Sie den Abschnitt "Basics of the Debian Package
Management System" der Debian FAQ.

Kapitel 2. Systemanforderungen

Inhaltsverzeichnis

2.1. Unterstützte Hardware

    2.1.1. Unterstützte Architekturen
    2.1.2. S/390- und zSeries-Maschinentypen
    2.1.3. Mehrere Prozessoren

2.2. Installationsmedien

    2.2.1. CD-ROM/DVD-ROM
    2.2.2. Festplatten
    2.2.3. Netzwerk
    2.2.4. Un*x- oder GNU-System
    2.2.5. Unterstützte Speichersysteme

2.3. Peripherie und andere Hardware
2.4. Anforderungen an Arbeitsspeicher und Festplattenplatz
2.5. Hardware für Netzwerkverbindungen

Dieser Abschnitt informiert über die benötigte Hardware, um Debian zum Laufen
zu bringen. Sie finden ebenso Verweise zu weiteren Informationen über Hardware,
die von GNU und Linux unterstützt wird.

2.1. Unterstützte Hardware

Debian stellt keine zusätzlichen Anforderungen an die Hardware außer denen des
Linux-Kernels und der GNU-Werkzeuge. Daher läuft Debian auf jeder Architektur
oder Plattform, auf die der Linux-Kernel, libc, gcc, usw. portiert wurden und
für die ein Debian-Port existiert. Bitte besuchen Sie die Portierungs-Seite
http://www.debian.org/ports/s390/ für weitere Informationen über S/
390-Architektur-Systeme, die mit Debian getestet wurden.

Dieser Abschnitt versucht nicht, all die verschiedenen Hardware-Konfigurationen
zu erläutern, die von S/390 unterstützt werden, sondern bietet vielmehr
allgemeine Informationen und Verweise, wo zusätzliche Informationen gefunden
werden können.

2.1.1. Unterstützte Architekturen

Debian 3.1 unterstützt elf Haupt-Architekturen und einige Variationen von jeder
dieser Architekturen, auch als "Flavors" bekannt.

+-----------------------------------------------------------------------------+
|   Architektur    |Debian-Kennzeichnung|    Unterarchitektur    |  Flavour   |
|------------------+--------------------+------------------------+------------|
|                  |                    |                        |vanilla     |
|Intel             |                    |                        |------------|
|x86-basierend     |i386                |                        |speakup     |
|                  |                    |                        |------------|
|                  |                    |                        |linux26     |
|------------------+--------------------+------------------------+------------|
|                  |                    |Atari                   |atari       |
|                  |                    |------------------------+------------|
|                  |                    |Amiga                   |amiga       |
|                  |                    |------------------------+------------|
|                  |                    |68k Macintosh           |mac         |
|Motorola 680x0    |m68k                |------------------------+------------|
|                  |                    |                        |bvme6000    |
|                  |                    |                        |------------|
|                  |                    |VME                     |mvme147     |
|                  |                    |                        |------------|
|                  |                    |                        |mvme16x     |
|------------------+--------------------+------------------------+------------|
|DEC Alpha         |alpha               |                        |            |
|------------------+--------------------+------------------------+------------|
|                  |                    |                        |sun4cdm     |
|Sun SPARC         |sparc               |                        |------------|
|                  |                    |                        |sun4u       |
|------------------+--------------------+------------------------+------------|
|                  |                    |                        |netwinder   |
|                  |                    |                        |------------|
|                  |                    |                        |riscpc      |
|ARM und StrongARM |arm                 |                        |------------|
|                  |                    |                        |shark       |
|                  |                    |                        |------------|
|                  |                    |                        |lart        |
|------------------+--------------------+------------------------+------------|
|                  |                    |CHRP                    |chrp        |
|                  |                    |------------------------+------------|
|IBM/Motorola      |                    |PowerMac                |pmac        |
|PowerPC           |powerpc             |------------------------+------------|
|                  |                    |PReP                    |prep        |
|                  |                    |------------------------+------------|
|                  |                    |APUS                    |apus        |
|------------------+--------------------+------------------------+------------|
|                  |                    |PA-RISC 1.1             |32          |
|HP PA-RISC        |hppa                |------------------------+------------|
|                  |                    |PA-RISC 2.0             |64          |
|------------------+--------------------+------------------------+------------|
|Intel             |ia64                |                        |            |
|ia64-basierend    |                    |                        |            |
|------------------+--------------------+------------------------+------------|
|                  |                    |                        |r4k-ip22    |
|                  |                    |SGI Indy/Indigo 2       |------------|
|MIPS (big endian) |mips                |                        |r5k-ip22    |
|                  |                    |------------------------+------------|
|                  |                    |Broadcom BCM91250A      |sb1-swarm-bn|
|                  |                    |(SWARM)                 |            |
|------------------+--------------------+------------------------+------------|
|                  |                    |Cobalt                  |cobalt      |
|                  |                    |------------------------+------------|
|                  |                    |                        |r4k-kn04    |
|MIPS (little      |mipsel              |DECstation              |------------|
|endian)           |                    |                        |r3k-kn02    |
|                  |                    |------------------------+------------|
|                  |                    |Broadcom BCM91250A      |sb1-swarm-bn|
|                  |                    |(SWARM)                 |            |
|------------------+--------------------+------------------------+------------|
|                  |                    |IPL vom VM-Reader und   |generic     |
|IBM S/390         |s390                |DASD                    |            |
|                  |                    |------------------------+------------|
|                  |                    |IPL vom Bandlaufwerk    |tape        |
+-----------------------------------------------------------------------------+

Dieses Dokument umfasst die Installation für die S/390-Architektur. Wenn Sie
Informationen über eine der anderen von Debian unterstützten Architekturen
suchen, besuchen Sie die Debian-Portierungs-Seiten.

2.1.2. S/390- und zSeries-Maschinentypen

Vollständige Informationen über unterstützte S/390-und zSeries-Maschinen finden
Sie in IBMs Redbook Linux for IBM eServer zSeries and S/390: Distributions im
Kapitel 2.1 oder auf der "Linux on zSeries"-Webseite von IBM developerWorks.
Kurz gesagt, G5, Multiprise 3000, G6 und alle zSeries werden vollständig
unterstützt; Multiprise 2000, G3 und G4 Maschinen werden mit IEEE Floating
Point-Emulation und daher nur mit reduzierter Leistung unterstützt.

2.1.3. Mehrere Prozessoren

Mehrprozessor-Unterstützung - auch "symmetrisches Multi-Prozessing" oder SMP
genannt - wird auf dieser Architektur unterstützt. Das Standard-Kernelimage in
3.1 unterstützt jedoch kein SMP. Das sollte eine Installation jedoch nicht
verhindern, da der Standard-Nicht-SMP-Kernel auch auf SMP-Systemen starten
müsste; der Kernel wird dann lediglich die erste CPU verwenden.

Um die Vorteile von mehreren Prozessoren zu nutzen, müssen Sie den
Standard-Debian-Kernel ersetzen. Sie können eine Erörterung, wie das geht,
unter Abschnitt 8.4, "Einen neuen Kernel kompilieren" finden. Zum momentanen
Zeitpunkt (Kernel-Version 2.4.27) ist der Weg zum Aktivieren von SMP das
Auswählen von "Symmetric multi-processing support" im "Processor type and
features"-Abschnitt der Kernel-Konfiguration.

2.2. Installationsmedien

Dieses Kapitel wird Ihnen helfen, festzustellen, welche unterschiedlichen
Medientypen Sie nutzen können, um Debian zu installieren. Wenn Sie
beispielsweise ein Diskettenlaufwerk in Ihrem Rechner haben, können Sie es
benutzen, um Debian zu installieren. Den Installationsmedien ist ein eigenes
Kapitel gewidmet, siehe Kapitel 4, System-Installations-Medien beschaffen, das
die Vor- und Nachteile jedes Medientyps auflistet. Sie können noch einmal
hierher zurückblättern, wenn Sie das Kapitel gelesen haben.

2.2.1. CD-ROM/DVD-ROM

Anmerkung

Wann immer in diesem Manual die Rede von "CD-ROM" ist, ist damit "CD-ROM oder
DVD-ROM" gemeint, da beide Technologien aus Sicht des Betriebssystems fast
gleich sind (mit Ausnahme einiger sehr alter nicht-standardkonformer
CD-ROM-Laufwerke, die weder SCSI- noch IDE/ATAPI-kompatibel sind).

Eine CD-ROM-basierte Installation wird für einige Architekturen unterstützt.
Auf Geräten, die das Starten von CD-ROM erlauben, sollte es Ihnen möglich sein,
eine Installation komplett ohne Tapes durchzuführen. Sogar auf einem System,
das das Starten von CD-ROM nicht unterstützt, können Sie die CD-ROM in
Kombination mit den anderen Techniken verwenden, um Ihr System zu installieren,
sobald Sie auf anderem Wege gebootet haben; siehe Kapitel 5, Das
Installations-System booten.

2.2.2. Festplatten

Das Starten des Installationssystem von einer Festplatte ist eine weitere
Option für viele Architekturen. Dies erfordert, dass ein anderes Betriebssystem
den Installer auf die Festplatte lädt.

2.2.3. Netzwerk

Nachdem der Betriebssystem-Kernel installiert ist, können Sie den Rest des
Systems über eine beliebige Netzwerkverbindung (auch PPP, wenn das Basissystem
installiert ist) mittels FTP oder HTTP installieren.

2.2.4. Un*x- oder GNU-System

Wenn Sie ein anderes Unix-ähnliches System laufen haben, könnten Sie dieses zur
Installation von Debian GNU/Linux verwenden, ohne den debian-installer, wie er
im Rest des Handbuches beschrieben ist, zu verwenden. Diese
Installationsmethode ist sinnvoll für Benutzer mit ansonsten nicht
unterstützter Hardware oder auf Servern, die sich keine Abschaltung des Systems
leisten können. Wenn Sie sich für diese Technik interessieren, lesen Sie
Abschnitt C.4, "Debian GNU/Linux von einem anderen Unix/Linux-System aus
installieren".

2.2.5. Unterstützte Speichersysteme

Die Debian-Bootmedien beinhalten einen Kernel, der kompiliert ist, um die
Anzahl der Systeme, auf denen er läuft, zu maximieren. Unglücklicherweise
erzeugt dies einen größeren Kernel, der viele Treiber beinhaltet, die für Ihr
Gerät gar nicht verwendet werden (siehe Abschnitt 8.4, "Einen neuen Kernel
kompilieren", um zu lernen, wie Sie einen eigenen Kernel kompilieren können).
Grundsätzlich ist Unterstützung für möglichst viele Geräte wünschenswert, um
sicherzustellen, dass Debian auf einer umfangreichen Palette von Hardware
installiert werden kann.

Alle vom Linux-Kernel unterstützten Speichersysteme werden auch vom Boot-System
unterstützt. Das heißt, dass FBA und ECKD DASDs mit dem alten Linux-Disk-Layout
(ldl) und dem neuen gängigen S/390-Disk-Layout (cdl) unterstützt werden.

2.3. Peripherie und andere Hardware

Paketinstallationen von XPRAM und Bandlaufwerk werden von diesem System nicht
unterstützt. Alle Pakete, die Sie installieren möchten, müssen auf DASD oder
über Netzwerk (via NFS, HTTP oder FTP) verfügbar sein.

2.4. Anforderungen an Arbeitsspeicher und Festplattenplatz

Sie müssen mindestens 32MB Arbeitsspeicher und 110MB freien Festplattenspeicher
haben. Für ein minimales konsolen-basiertes System (alle Standard-Pakete)
benötigen Sie 250MB. Wenn Sie eine angemessene Menge an Software installieren
wollen, inklusive dem X-Window-System, einigen Entwicklerprogrammen und
Bibliotheken, benötigen Sie mindestens 400MB. Für ein mehr oder weniger
komplettes Desktop-System benötigen Sie einige Gigabyte.

2.5. Hardware für Netzwerkverbindungen

Alle Netzwerkkarten (NIC), die vom Linux-Kernel unterstützt werden, sollten
auch von den Boot-Medien unterstützt werden. Alle Netzwerktreiber sind als
Module kompiliert, deshalb müssen Sie zunächst den passenden während des
Netzwerk-Setups laden. Eine Liste mit unterstützten Netzwerk-Geräten:

  * Channel-to-Channel (CTC) oder ESCON-Verbindung (real oder emuliert)

  * OSA-2 Token Ring/Ethernet und OSA-Express Fast Ethernet (nicht QDIO)

  * Inter-User Communication Vehicle (IUCV) - nur für VM-guests verfügbar

  * OSA-Express im QDIO-Modus, für HiperSockets und Guest-LANs

Kapitel 3. Bevor Sie Debian GNU/Linux installieren

Inhaltsverzeichnis

3.1. Übersicht über den Installationsverlauf
3.2. Sichern Sie Ihre vorhandenen Daten!
3.3. Benötigte Informationen

    3.3.1. Dokumentation
    3.3.2. Quellen für Hardwareinformationen finden
    3.3.3. Hardware-Kompatibilität
    3.3.4. Netzwerkeinstellungen

3.4. Minimale Hardwareanforderungen
3.5. Im Voraus partitionieren für eine Multiboot-Installation
3.6. Hardware- und Betriebssystem-Setup vor der Installation

    3.6.1. BIOS-Setup
    3.6.2. Native und LPAR-Installationen
    3.6.3. Installation als VM-Gastsystem
    3.6.4. Einen Installationsserver einrichten
    3.6.5. Hardware-Probleme, auf die man achten sollte

Dieses Kapitel behandelt die Vorbereitung des Systems für die Installation von
Debian (bevor Sie den Installer starten). Dies beinhaltet das Sichern Ihrer
vorhandenen Daten, das Sammeln von Informationen über Ihre Hardware sowie aller
anderen benötigten Infos.

3.1. Übersicht über den Installationsverlauf

Zuallererst ein kurzes Wort über Neuinstallationen. Unter Debian sind Umstände,
die eine komplette Neuinstallation notwendig machen, äußerst selten; ein
mechanisches Versagen der Festplatte wäre vielleicht der häufigste Grund.

Viele gängige Betriebssysteme benötigen evtl. eine komplette Neuinstallation,
wenn kritische Fehler vorkommen oder für Upgrades auf neuere Versionen des
Betriebssystems. Selbst wenn keine komplette Neuinstallation notwendig ist,
müssen oftmals die verwendeten Programme neu installiert werden, um unter der
neuen Version des Betriebssystems korrekt zu funktionieren.

Unter Debian GNU/Linux ist es wahrscheinlicher, dass Sie, wenn etwas schief
läuft, Ihr Betriebssystem reparieren können, als es neu installieren zu müssen.
Upgrades erfordern niemals eine komplette Neuinstallation; Sie können
stattdessen immer aktualisieren. Die Programme sind fast immer mit den
nachfolgenden Betriebssystemversionen kompatibel. Benötigt die neue Version
eines Programms neuere zu Grunde liegende Software, so stellt das
Debian-Paketsystem sicher, dass die benötigte Software automatisch
identifiziert und installiert wird. Es wurde sehr viel Aufwand betrieben, die
Notwendigkeit einer Neuinstallation zu vermeiden; Sie sollten es deshalb als
allerletzte Möglichkeit ansehen. Der Installer ist nicht für die
Neuinstallation über eine bestehende Version ausgelegt.

Hier ist eine Übersicht der Schritte, die Sie während der Installation
durchführen werden.

 1. Sichern von bestehenden Daten oder Dokumenten auf der Festplatte, auf die
    Sie installieren wollen.

 2. Sammeln Sie Informationen über Ihren Computer und alle benötigten
    Dokumentationen, bevor Sie die Installation starten.

 3. Schaffen Sie Platz für Debian auf Ihrer Festplatte, der dann partitioniert
    werden kann.

 4. Die Installationssoftware und spezielle Treiber für Ihre Hardware
    herunterladen (betrifft nicht Debian-CD-Benutzer).

 5. Boot-Bänder/Disketten/USB-Sticks erstellen oder Bootdateien anlegen (die
    meisten Debian-CD-Benutzer können von einer der CDs starten).

 6. Starten des Installationssystems.

 7. Auswählen der Sprache, in der die Installation durchgeführt wird.

 8. Konfigurieren einer Netzwerkschnittstelle.

 9. Herstellen einer SSH-Verbindung zum neuen System.

10. Hinzufügen eines oder mehrerer DASDs (Direct Access Storage Device).

11. Erstellen und Mounten der Partitionen, auf denen Debian installiert wird.

12. Beobachten Sie den automatischen Download-/Installations- und Setupvorgang
    des Basissystems.

13. Einen Bootloader installieren, der Debian GNU/Linux und/oder Ihr bereits
    vorhandenes Betriebssystem starten kann.

14. Das neu installierte System zum ersten Mal starten und einige
    grundsätzliche Systemeinstellungen vornehmen.

15. Herstellen einer SSH-Verbindung zum neuen System.

16. Zusätzliche Software (Programmgruppen und/oder Pakete) nach Belieben
    installieren.

Wenn Sie Probleme während der Installation haben, hilft es, wenn Sie wissen,
welche Pakete bei welchen Schritten beteiligt sind. Hier die wichtigsten
Akteure in diesem Installations-Schauspiel:

Die Installer-Software debian-installer ist die wichtigste Angelegenheit dieses
Handbuchs. Sie erkennt die Hardware und lädt dafür benötigte Treiber, benutzt
den DHCP-Client, um die Netzwerkverbindung einzurichten, und installiert die
Basissystempakete mittels debootstrap. Etliche andere Akteure spielen noch
kleinere Rollen in diesem Prozess, aber der debian-installer hat seine Aufgabe
erfüllt, wenn Sie das neue System zum ersten Mal starten.

Beim Laden des neuen Basissystems führt base-config das Anlegen von neuen
Benutzern, das Setzen der Zeitzone (via tzsetup) und die Konfiguration des
Paketinstallations-Systems (mittels apt-setup) durch. Es bietet dann an,
tasksel zu starten, das größere Gruppen von miteinander verwandten Programmen
installiert; danach kann mittels aptitude eine feinere Auswahl einzelner
Softwarepakete getroffen werden.

Wenn der debian-installer seine Aufgabe abgeschlossen hat, noch vor dem ersten
Systemstart, haben Sie nur ein sehr grundlegendes, text-basiertes System. Die
graphische Oberfläche, die Fenster auf Ihrem Bildschirm anzeigt, wird nicht
installiert, außer Sie wählen dies in den nachfolgenden Schritten entweder mit
tasksel oder aptitude aus. Dies ist optional, da viele Debian GNU/Linux-Systeme
Server sind, die keinen echten Bedarf für eine grafische Benutzeroberfläche
haben, um ihre Arbeit zu tun.

3.2. Sichern Sie Ihre vorhandenen Daten!

Bevor Sie beginnen, vergewissern Sie sich, dass Sie von allen Dateien auf Ihrem
System Sicherheitskopien haben. Wenn es das erste Mal ist, dass Sie ein fremdes
Betriebssystem auf Ihrem Rechner installieren, ist es möglicherweise
erforderlich, Ihre Festplatte neu zu partitionieren, um Platz für Debian GNU/
Linux zu schaffen. Immer, wenn Sie Ihre Festplatte neu partitionieren, müssen
Sie damit rechnen, alle Daten auf der Festplatte zu verlieren, unabhängig
davon, welches Programm Sie dafür verwenden. Die während der Installation
verwendeten Programme sind sehr zuverlässig und die meisten werden seit Jahren
verwendet; aber sie sind auch sehr mächtig und ein falscher Schritt kann Sie
Ihre Daten kosten. Seien Sie vorsichtig, auch wenn Sie Ihre Daten gesichert
haben. Zwei Minuten Nachdenken können Ihnen Stunden unnötiger Arbeit ersparen.

Falls Sie ein Multiboot-System erstellen, vergewissern Sie sich, dass Sie die
Installationsmedien aller anderen installierten Betriebssysteme zur Hand haben.
Speziell wenn Sie Ihr Startlaufwerk neu partitionieren, müssen Sie unter
Umständen den Bootloader Ihres Betriebssystems neu installieren oder in einigen
Fällen das ganze Betriebssystem selbst und alle Dateien auf den betroffenen
Partitionen.

3.3. Benötigte Informationen

3.3.1. Dokumentation

3.3.1.1. Installationshandbuch

Das Dokument, das Sie gerade lesen, in reinem ASCII-, HTML- oder PDF-Format:

  * install.de.txt

  * install.de.html

  * install.de.pdf

3.3.1.2. Hardware-Dokumentation

Enthält oft nützliche Informationen zum Konfigurieren oder Verwenden Ihrer
Hardware.

3.3.1.3. S/390 - Hardware-Referenzen

Installationsanweisungen und Gerätetreiber (DASD, XPRAM, Console, tape, z90
crypto, chandev, Netzwerk) für Linux auf S/390 mit Kernel 2.4

  * Device Drivers and Installation Commands

IBM-Redbook, das beschreibt, wie man Linux mit z/VM auf zSeries und S/
390-Hardware verwendet.

  * Linux for S/390

IBM-Redbook, das die verfügbaren Linux-Distributionen für den Mainframe
auflistet. Es beinhaltet zwar kein Kapitel über Debian, aber das Konzept der
Basisinstallation ist für jede S/390-Distribution gleich.

  * Linux for IBM eServer zSeries and S/390: Distributions

3.3.2. Quellen für Hardwareinformationen finden

In vielen Fällen ist der Installer in der Lage, Ihre Hardware automatisch zu
erkennen. Um jedoch vorbereitet zu sein, empfehlen wir, sich vor der
Installation mit der Hardware vertraut zu machen.

Hardwareinformationen können von folgenden Quellen bezogen werden:

  * Die Handbücher, die mit jedem Hardwareteil mitgeliefert werden.

  * Das BIOS-Setup Ihres Computers. Sie gelangen in das BIOS-Setup, indem Sie
    eine Taste/Tastenkombination drücken, während der Computer startet. Sehen
    Sie in Ihrem Handbuch nach, um die passende Kombination herauszufinden.
    Oftmals ist es die Entfernen-Taste.

  * Die Verpackung Ihrer Hardware.

  * Systembefehle oder Werkzeuge in einem anderen Betriebssystem, inklusive in
    Dateimanagern angezeigte Informationen. Diese Quelle ist im Speziellen
    nützlich, um Informationen über RAM- oder Festplattenspeicher zu erhalten.

  * Ihr Systemadministrator oder Internetprovider. Sie können Ihnen die zur
    Einrichtung notwendigen Einstellungen von Netzwerk und E-Mail verraten.

Tabelle 3.1. Zur Installation notwendige Hardware-Informationen

+-------------------------------------------------+
|Hardware|Informationen, die Sie benötigen könnten|
|--------+----------------------------------------|
|        |Gerätenummer(n).                        |
|DASD    |----------------------------------------|
|        |Verfügbarer freier Plattenplatz.        |
|--------+----------------------------------------|
|        |Typ des Adapters/der Karte.             |
|        |----------------------------------------|
|Netzwerk|Gerätenummern.                          |
|        |----------------------------------------|
|        |Relative Adapternummer bei OSA-Karten.  |
+-------------------------------------------------+

3.3.3. Hardware-Kompatibilität

Viele Markenprodukte funktionieren problemlos unter Linux. Zudem verbessert
sich Hardware für Linux täglich. Linux unterstützt jedoch nicht so viele
verschiedene Typen von Hardware wie manch anderes Betriebssystem.

Sie können die Hardware-Kompatibilität wie folgt überprüfen:

  * Suchen Sie auf der Website des Herstellers nach (neuen) Treibern.

  * Suchen Sie auf Webseiten oder in Handbüchern nach Informationen über
    Emulationen. Produkte weniger bekannter Marken können manchmal die Treiber
    oder Einstellungen von besser bekannten verwenden.

  * Durchsuchen Sie Hardware-Kompatibilitätslisten für Linux auf Webseiten für
    Ihre Architektur.

  * Suchen Sie im Internet nach Erfahrungsberichten anderer Benutzer.

3.3.4. Netzwerkeinstellungen

Wenn Ihr Computer rund um die Uhr mit einem Netzwerk verbunden ist (z.B.
Ethernet oder eine gleichwertige Verbindung - keine PPP-(Wähl-)Verbindung),
sollten Sie beim Systemadministrator des Netzwerks die folgenden Informationen
erfragen:

  * Ihren Hostnamen (den Name Ihres Rechners im Netzwerk; möglicherweise können
    Sie selbst einen auswählen).

  * Ihren Domainnamen.

  * Die IP-Adresse Ihres Computers.

  * Die Netzmaske zur Verwendung in Ihrem Netzwerk.

  * Die IP-Adresse eines Standard-Gateway-Systems, zu dem Sie routen sollen,
    falls Ihr Netzwerk einen Gateway hat.

  * Den Rechner in Ihrem Netzwerk, den Sie als DNS-(Domain Name Service-)Server
    verwenden sollen.

Wenn Sie ein kabelloses (Funk-)Netzwerk verwenden, sollten Sie auch das
Folgende erfragen:

  * ESSID Ihres kabellosen Netzwerks.

  * WEP Sicherheitsschlüssel (falls notwendig).

3.4. Minimale Hardwareanforderungen

Sobald Sie Informationen über die Hardware Ihres Computers herausgefunden
haben, überprüfen Sie, ob diese Hardware die Art der Installation zulässt, die
Sie durchführen wollen.

Tabelle 3.2. Empfohlene minimale Systemanforderungen

+-------------------------------------------------+
|Art der Installation|Arbeitsspeicher| Festplatte |
|--------------------+---------------+------------|
|Ohne Desktop        |24 Megabyte    |450 Megabyte|
|--------------------+---------------+------------|
|Mit Desktop         |64 Megabyte    |1 Gigabyte  |
|--------------------+---------------+------------|
|Server              |128 Megabyte   |4 Gigabyte  |
+-------------------------------------------------+

Es folgt eine Auflistung einiger üblicher Debian-Systemkonfigurationen. In
Abschnitt C.3, "Festplattenplatz, der für die Programmgruppen benötigt wird"
können Sie auch eine Übersicht über den benötigten Speicherplatz von
miteinander verwandten Programmgruppen erhalten.

Standard-Server

    Dies ist ein kleines Server-Profil, nützlich für einen
    minimal-ausgestatteten Server, der kaum Highlights für Shell-Benutzer
    bietet. Er enthält einen FTP-Server, einen Web-Server, DNS, NIS und POP.
    Hierfür sollten 100MB Speicherplatz ausreichen, und darüber hinaus der
    Speicherplatz für die von Ihnen bereitgestellten Daten.

Entwicklungsstation

    Ein Desktopsystem mit allen Paketen für Entwickler, wie Perl, C, C++ etc.
    Der Platz auf der Festplatte beläuft sich in etwa auf 475MB. Falls Sie noch
    X11 und einige zusätzliche Pakete für andere Zwecke installieren, sollten
    Sie in etwa 800MB für dieses Gerät einplanen.

Beachten Sie, dass bei diesen Größen noch keine anderen Daten wie die Dateien
der Benutzer oder die E-Mails eingerechnet sind. Es ist immer das Beste, beim
Speicherplatz für die eigenen Daten etwas großzügiger zu sein. Speziell die /
var-Partition enthält zusätzlich zu ihrem eigentlichen Inhalt (wie z.B.
Logdateien) viele Debian-spezifische Statusinformationen. Die dpkg-Dateien
(Informationen über alle installierten Pakete) können leicht 20MB belegen;
außerdem speichert apt-get heruntergeladene Pakete hier ab, bevor sie
installiert werden. Sie sollten üblicherweise mindestens 100MB für /var
vorsehen.

3.5. Im Voraus partitionieren für eine Multiboot-Installation

Das Partitionieren Ihrer Festplatte ist das Aufteilen Ihrer Platte in einzelne
Abschnitte. Jeder Abschnitt ist von den anderen unabhängig. Es ist so ähnlich
wie das Aufstellen von Wänden in einem Haus; wenn Sie in einem Raum ein
Möbelstück aufstellen, beeinflusst das die anderen Räume nicht.

Wenn hier von "Festplatten" gesprochen wird, sollten Sie das für die S/390-Welt
als DASD oder VM-Minidisk verstehen. Mit einem Rechner ist in diesem Fall ein
LPAR oder VM-Gast gemeint.

Wenn Sie bereits ein Betriebssystem auf Ihrem Rechner haben (z.B. VM, z/OS, OS/
390, ...) und Linux auf die gleiche Festplatte installieren möchten, müssen Sie
sie neu partitionieren. Debian benötigt eigene Festplatten-Partitionen. Es kann
nicht auf Windows- oder MacOS-Partitionen installiert werden. Es kann sich
möglicherweise Partitionen mit anderen Linux-Systemen teilen, was hier jedoch
nicht behandelt wird. Sie brauchen mindestens eine eigene Partition für das
Debian-Root-Verzeichnis.

Sie können Informationen über Ihre bisherigen Partitionen mittels eines
Partitionierungs-Tools Ihres aktuellen Betriebssystems bekommen, wie dem VM
diskmap. Partitionierungsprogramme bieten immer eine Möglichkeit, existierende
Partitionen anzuzeigen, ohne Änderungen vorzunehmen.

Normalerweise zerstört die Änderung einer Partition, die bereits ein
Dateisystem enthält, alle Daten, die darauf gespeichert sind. Daher sollten Sie
vor einer Neupartitionierung immer alle Ihre Daten sichern. Denken Sie an die
Analogie mit dem Haus, auch dort würden Sie Ihr Mobiliar aus dem Zimmer räumen,
bevor Sie eine Mauer verschieben, da Sie ansonsten riskieren, es zu zerstören.

Wenn Ihr Rechner mehr als eine Festplatte hat, möchten Sie vielleicht eine der
Festplatten komplett für Debian verwenden. Wenn dies der Fall ist, müssen Sie
diese Festplatte nicht partitionieren, bevor Sie die Installation starten; das
im Installer enthaltene Partitionierungsprogramm kann diese Aufgabe problemlos
übernehmen.

Wenn Ihr Gerät nur eine Festplatte hat und Sie Ihr Betriebssystem komplett
durch Debian GNU/Linux ersetzen wollen, können Sie mit dem Partitionieren auch
warten, bis es als Teil des Installationsprozesses aufgerufen wird (
Abschnitt 6.3.2.1, "Partitionieren Ihrer Festplatten (partman)"). Das
funktioniert jedoch nur, wenn Sie den Installer von System-Tapes, CD-ROM oder
per Netzwerk-Boot starten. Denken Sie daran: wenn Sie von Dateien booten, die
sich auf der Festplatte befinden, und diese Festplatte im Installationsvorgang
neu partitionieren (das heißt, Sie zerstören die Bootdateien), sollten Sie
hoffen, dass die Installation gleich auf Anhieb erfolgreich funktioniert.
Zumindest sollten Sie in diesem Fall eine alternative Methode zum
Wiederherstellen des Systems wie zum Beispiel die CDs oder Tapes der
Originalinstallation bereithalten.

Wenn Ihr Gerät bereits mehrere Partitionen hat und genug Platz durch das
Löschen oder Ersetzen von einer oder mehreren von ihnen geschaffen werden kann,
dann können Sie ebenfalls warten und das Partitionierungsprogramm des
Debian-Installers verwenden. Sie sollten sich trotzdem die folgenden
Informationen durchlesen, da es spezielle Umstände (wie die Reihenfolge der
existierenden Partitionen innerhalb der Partitionstabelle) gibt, die Sie dazu
zwingen könnten, die Partitionierung doch vor dem Debian-Installationsprozess
durchzuführen.

In allen anderen Fällen müssen Sie Ihre Festplatte vor der Installation neu
partitionieren, um partitionierbaren Platz für Debian zu schaffen. Wenn einige
der Partitionen zu anderen Betriebssystemen gehören, sollten Sie diese unter
Verwendung der Partitionsprogramme dieser Betriebssysteme anlegen. Wir
empfehlen, nicht zu versuchen, Partitionen für Debian GNU/Linux unter
Verwendung von Systemprogrammen anderer Betriebssysteme zu erstellen.
Stattdessen sollten Sie nur die nativen Partitionen dieses Betriebssystems
erstellen, die Sie behalten wollen.

Wenn Sie mehr als ein Betriebssystem auf dem gleichen Gerät installieren,
sollten Sie alle anderen Betriebssysteme installieren, bevor Sie mit der
Linux-Installation beginnen. Windows- und andere Betriebssystem-Installationen
könnten das Starten von Linux unmöglich machen, oder Ihnen empfehlen,
nicht-eigene Partitionen neu zu formatieren.

Sie können Beschädigungen durch solche Aktionen reparieren oder vermeiden, aber
das vorherige Installieren dieser Systeme erspart Probleme.

Wenn Sie momentan eine Festplatte mit nur einer Partition haben (eine gängige
Einstellung für Desktop-Computer) und das aktuelle Betriebssystem und Debian
per Multi-Boot starten wollen, so müssen Sie:

 1. Alles auf dem Computer sichern.

 2. Mit dem Installationsmedium des originalen Betriebssystems, wie der CD-ROM
    oder den Tapes, starten.

 3. Verwenden Sie die nativen Partitionierungsprogramme von MacOS zum Erstellen
    der nativen Systempartition(en). Erzeugen Sie entweder eine
    Platzhalter-Partition oder lassen Sie freien Speicherplatz für Debian GNU/
    Linux.

 4. Installieren Sie das native Betriebssystem neu in seiner neuen
    (verkleinerten) Partition.

 5. Starten Sie das native Betriebssystem, um sicherzustellen, dass alles
    funktioniert, und um die Debian-Installer-Bootdateien herunterzuladen.

 6. Starten Sie den Debian-Installer, um mit der Debian-Installation
    weiterzumachen.

3.6. Hardware- und Betriebssystem-Setup vor der Installation

Dieses Kapitel wird Sie durch die Hardware-Einstellungen vor der Installation
leiten, die Sie eventuell machen müssen, bevor Sie Debian installieren.
Generell beinhaltet dies das Überprüfen und eventuell Ändern von
Firmware-Einstellungen für Ihr System. Die "Firmware" ist die von der Hardware
genutzte interne Software; sie ist meistens höchst kritisch in den Bootprozess
involviert (nach dem Einschalten). Bekannte Hardware-Probleme, die die
Betriebssicherheit von Debian GNU/Linux auf Ihrem System beeinträchtigen
könnten, werden hier ebenfalls behandelt.

3.6.1. BIOS-Setup

Um Debian GNU/Linux auf S/390- oder zSeries-Maschinen zu installieren, müssen
Sie zunächst einen Kernel auf dem System booten. Der Boot-Mechanismus auf
dieser Plattform ist von Natur aus anders als auf anderen Plattformen,
besonders im Vergleich zu PC-kompatiblen Systemen: es gibt generell kein
Disketten-Laufwerk. Einen weiteren großen Unterschied werden Sie bemerken, wenn
Sie mit dem System arbeiten: Sie werden die meiste (wenn nicht sogar die ganze)
Zeit über eine Remote-Verbindung arbeiten mit Hilfe von Client-Session-Software
wie Telnet oder einem Browser. Dies liegt an der speziellen Systemarchitektur,
auf der die 3215/3270-Konsole zeilen-basiert ist statt zeichen-basiert.

Auf dieser Plattform läuft Linux entweder nativ auf der nackten Maschine, in
einer so genannten LPAR (logischen Partition) oder auf einer virtuellen
Maschine, die vom VM-System bereitgestellt wird. Sie können auf all diesen
Systemen Boot-Tapes benutzen; andere Bootmedien können ebenfalls verwendet
werden, aber diese sind möglicherweise nicht immer verfügbar. Beispielsweise
können Sie den virtuellen Kartenleser einer virtuellen Maschine nutzen, oder
von der HMC (Hardware Management Console) einer LPAR booten, wenn die HMC und
die Boot-Option bei Ihnen verfügbar sind.

Bevor Sie die eigentliche Installation starten, müssen Sie ein paar planende
und vorbereitende Schritte durchführen. IBM hat über den ganzen Prozess
Dokumentation zur Verfügung gestellt, z.B. wie man ein Installationsmedium
vorbereitet und wie man dann davon bootet. Diese Informationen hier nochmals
abzudrucken, wäre weder möglich noch nötig. Allerdings werden wir beschreiben,
welche Debian-spezifischen Daten benötigt werden und wo Sie sie finden.
Basierend auf diesen beiden Informationsquellen müssen Sie Ihr System und das
Installationsmedium vorbereiten und dann davon booten. Wenn Sie die
Welcome-Nachricht in Ihrer Client-Session sehen, kehren Sie auf diese Seite
zurück bezüglich der Debian-spezifischen Installationsschritte.

3.6.2. Native und LPAR-Installationen

Schlagen Sie bitte im Kapitel 5 des Linux for S/390-Redbooks und im Kapitel 3.2
des Linux for IBM eServer zSeries and S/390: Distributions-Redbooks nach, wie
Sie eine LPAR für Linux einrichten.

3.6.3. Installation als VM-Gastsystem

Lesen Sie das Kapitel 6 des Linux for S/390-Redbooks und das Kapitel 3.1 des
Linux for IBM eServer zSeries and S/390: Distributions-Redbooks bezüglich der
Einrichtung eines VM-Gastsystems, auf dem Sie Linux laufen lassen können.

Sie müssen alle Dateien aus dem Unterverzeichnis generic auf Ihre CMS-Disk
kopieren. Achten Sie darauf, dass Sie kernel.debian und initrd.debian im
Binär-Modus mit einer festen Datensatzlänge von 80 Zeichen kopieren.

3.6.4. Einen Installationsserver einrichten

Wenn Sie keine Verbindung ins Internet haben (weder direkt noch über einen
Web-Proxy) müssen Sie einen lokalen Installationsserver erstellen, auf den Sie
von Ihrem S/390-System zugreifen. Dieser Server enthält alle Pakete, die Sie
installieren möchten, und stellt diese per NFS, HTTP oder FTP zur Verfügung.

Es muss die exakte Verzeichnisstruktur von einem Debian GNU/Linux-Spiegelserver
auf den Installationsserver kopiert werden, allerdings werden nur die s390- und
architektur-unabhängigen Dateien benötigt. Sie können auch den Inhalt aller
Installations-CDs in solch einen Verzeichnisbaum kopieren.

3.6.5. Hardware-Probleme, auf die man achten sollte

3.6.5.1. Mehr als 64 MB RAM

Der Linux-Kernel kann nicht immer die korrekte Größe des Arbeitsspeichers
erkennen, den Sie installiert haben. Falls dies der Fall sein sollte, gehen Sie
zu Abschnitt 5.2, "Boot-Parameter".

Kapitel 4. System-Installations-Medien beschaffen

Inhaltsverzeichnis

4.1. Offizielle Debian GNU/Linux-CD-ROMs
4.2. Dateien von einem Debian-Spiegelserver herunterladen

    4.2.1. Wo Sie die Installations-Images finden

4.3. Ein IPL-Tape erstellen
4.4. Automatische Installation

    4.4.1. Automatische Installation mit dem Debian-Installer

4.1. Offizielle Debian GNU/Linux-CD-ROMs

Die bei weitem einfachste Methode, Debian GNU/Linux zu installieren, ist von
einem Satz offizieller Debian-CD-ROMs. Sie können die CDs bei einem Händler
kaufen (siehe die Verkäufer von Debian CDs-Seite). Sie können sich auch die
CD-ROM-Images von einem Debian-Spiegelserver herunterladen und Ihren eigenen
Satz CDs erstellen, wenn Sie eine schnelle Netzwerkverbindung und einen
CD-Brenner haben (lesen Sie die Debian GNU/Linux auf CD-Seite bezüglich
weiterer Details). Wenn Sie einen Satz Debian-CDs haben und Ihr Rechner kann
auch von CD booten, können Sie direkt zum Kapitel 5, Das Installations-System
booten springen. Es wurde ein großer Aufwand betrieben, sicherzustellen, dass
die Dateien, die die meisten Leute brauchen werden, auf den CDs enthalten sind.
Obwohl ein kompletter Satz Binärpakete mehrere CDs erfordert, ist es
unwahrscheinlich, dass Sie Pakete von der dritten CD oder darüber benötigen.
Sie können sich auch für die DVD-Version entscheiden, was viel Platz in Ihrem
Regal spart; außerdem vermeiden Sie dadurch den CD-Wechsel-Marathon.

Wenn Ihre Maschine nicht von CD booten kann, Sie aber trotzdem einen Satz
Debian-CDs haben, können Sie eine alternative Strategie verfolgen, wie zum
Beispiel Bandlaufwerk oder emuliertes Bandlaufwerk, oder Sie laden den Kernel
manuell von der CD, um den Installer zu starten. Die Dateien, die Sie brauchen,
um auf alternative Art zu booten, sind ebenfalls auf der CD. Das
Debian-Netzwerk-Archiv und die Verzeichnisstruktur der CD sind identisch. Wenn
also weiter unten Pfade zu Dateien im Archiv angegeben werden, können Sie diese
Dateien auch im gleichen Verzeichnis/Unterverzeichnis auf der CD finden.

Sobald der Installer gestartet ist, kann er alle anderen Dateien, die er
benötigt, von der CD beziehen.

Wenn Sie keine CDs haben, müssen Sie die Installer-Systemdateien herunterladen
und speichern, z.B. auf einem Installations-Tape so dass der Installer sie
nutzen kann.

4.2. Dateien von einem Debian-Spiegelserver herunterladen

Um den nächstliegenden (und damit vermutlich auch schnellsten)
Debian-Spiegelserver zu finden, konsultieren Sie die Liste der Debian-Spiegel.

Wenn Sie Dateien von einem Debian-Spiegelserver herunterladen, stellen Sie
sicher, dass Sie im Binär-Modus herunterladen, nicht im Text- oder
Automatikmodus.

4.2.1. Wo Sie die Installations-Images finden

Die Installations-Images liegen auf jedem Debian-Spiegel im Verzeichnis debian/
dists/sarge/main/installer-s390/current/images/ - das MANIFEST listet alle
Images samt ihrem Einsatzzweck auf.

4.3. Ein IPL-Tape erstellen

Wenn Sie nicht von CD-ROM booten können (IPL) und nicht VM nutzen, müssen Sie
zunächst ein IPL-Tape erstellen. Dies ist im Redbook Linux for IBM eServer
zSeries and S/390: Distributions in Kapitel 3.4.3 beschrieben. Die Dateien, die
Sie (in dieser Reihenfolge) auf das Tape schreiben müssen, sind: kernel.debian,
parmfile.debian und initrd.debian. Sie können aus dem Unterverzeichnis tape
heruntergeladen werden (siehe Abschnitt 4.2.1, "Wo Sie die Installations-Images
finden").

4.4. Automatische Installation

Um Debian auf einer größeren Anzahl von Rechnern zu installieren, kann man
vollautomatische Installationen durchführen. Debian-Pakete, die dafür
vorgesehen sind: fai (benutzt einen Installationsserver), replicator,
systemimager, autoinstall und der Debian-Installer selbst.

4.4.1. Automatische Installation mit dem Debian-Installer

Der Debian-Installer bietet automatische Installationen über
Voreinstellungs-Dateien an. Eine solche Voreinstellungs-Datei kann über das
Netzwerk oder von einem Wechselmedium geladen werden und wird benutzt, um
Fragen zu beantworten, die während des Installationsprozesses auftreten.

Obwohl die meisten vom debian-installer genutzten Dialoge mit dieser Methode
voreingestellt werden können, gibt es einige erwähnenswerte Ausnahmen. Sie
können per Voreinstellung eine ganze Festplatte (neu) partitionieren oder
freien verfügbaren Platz auf einer Platte verwenden; es ist jedoch nicht
möglich, bestehende Partitionieren weiter zu verwenden. Sie können derzeit
Voreinstellungen nicht verwenden, um RAID und LVM einzurichten. Außerdem kann
man keine Parameter für Kernelmodule voreinstellen (einzige Ausnahme sind hier
Module für Netzwerktreiber).

Die Voreinstellungs-Dateien haben das gleiche Format, das auch von dem
debconf-set-selections-Befehl genutzt wird. Eine gut dokumentierte und
funktionsfähige Beispieldatei, die Sie sich anpassen können, finden Sie im
Abschnitt C.1, "Beispiel einer Voreinstellungs-Datei".

Alternativ gibt es die Möglichkeit, eine komplette Liste aller möglichen
voreinstellbaren Werte zu bekommen, indem Sie eine manuelle Installation
durchführen und danach den Befehl debconf-get-selections aus dem
debconf-utils-Paket benutzen; hierdurch wird sowohl die debconf-Datenbank wie
auch die cdebconf-Datenbank (aus /var/log/debian-installer/cdebconf) in eine
einfache Datei geladen:

$ debconf-get-selections --installer > file
$ debconf-get-selections >> file

Allerdings enthält eine so erstellte Datei einige Einträge, die besser nicht
voreingestellt sein sollten; die Datei im Abschnitt C.1, "Beispiel einer
Voreinstellungs-Datei" ist deshalb für die meisten Benutzer wohl ein besserer
Ausgangspunkt.

Wenn Sie einmal eine Voreinstellungs-Datei haben, können Sie sie bei Bedarf
verändern und auf einem Web-Server speichern oder auf das Boot-Medium des
Installers kopieren. Wo immer Sie die Datei auch ablegen, Sie müssen dem
Installer auf jeden Fall einen Boot-Parameter mitgeben, so dass er die Datei
benutzt.

Um zu erreichen, dass der Installer eine Voreinstellungs-Datei nutzt, die per
Netzwerk heruntergeladen werden muss, fügen Sie preseed/url=http://url/to/
preseed.cfg zu den Kernel-Bootparametern hinzu. Die Voreinstellungen werden
natürlich keine Wirkung haben, wenn der Installer das Netzwerk nicht
erfolgreich konfigurieren kann, um dann die Datei herunterzuladen; deshalb ist
dies eigentlich nur sinnvoll, wenn die Netzwerkkonfiguration per DHCP erfolgt,
ohne dass der Installer dazu Fragen stellen muss. Sie sollten vielleicht die
Priorität für die Installation auf »critical« (kritisch) setzen, um Fragen
während der Netzwerkkonfiguration zu vermeiden. Siehe dazu auch
Abschnitt 5.2.1, "Debian-Installer-Parameter".

Wenn Sie eine Voreinstellungs-Datei auf einer CD abspeichern wollen, müssen Sie
das ISO-Image remastern, um Ihre Datei einzufügen. Lesen Sie die Handbuchseite
von mkisofs bezüglich weiterer Einzelheiten. Alternativ dazu können Sie die
Datei auf einer Floppy-Disk speichern und den Boot-Parameter preseed/file=/
floppy/preseed.cfg benutzen.

Kapitel 5. Das Installations-System booten

Inhaltsverzeichnis

5.1. Starten des Installers auf S/390-Systemen

    5.1.1. Einschränkungen bei s390-Systemen
    5.1.2. Boot-Parameter bei s390-Systemen

5.2. Boot-Parameter

    5.2.1. Debian-Installer-Parameter

5.3. Beseitigen von Problemen während der Installation

    5.3.1. Boot-Konfiguration
    5.3.2. Die Startmeldungen des Kernels deuten
    5.3.3. Fehler berichten
    5.3.4. Installationsberichte einschicken

5.1. Starten des Installers auf S/390-Systemen

5.1.1. Einschränkungen bei s390-Systemen

Um das Installationssystem zu starten, wird auf S/390-Systemen ein
funktionierendes Netzwerksetup und eine SSH-Sitzung benötigt.

Der Boot-Prozess startet mit der Einstellung des Netzwerks, während derer Sie
nach verschiedenen Netzwerkparametern gefragt werden. Ist das Setup
erfolgreich, loggen Sie sich in eine SSH-Sitzung ein; von dort wird das
Standard-Installationssystem gestartet.

5.1.2. Boot-Parameter bei s390-Systemen

Auf S/390-Maschinen können Sie Boot-Parameter zur parm-Datei hinzufügen. Diese
Datei hat entweder ASCII- oder EBCDIC-Format. Lesen Sie bitte Gerätetreiber und
Installations-Befehle, wenn Sie mehr Informationen über S/390-spezifische
Boot-Parameter benötigen.

5.2. Boot-Parameter

Boot-Parameter sind Parameter für den Linux-Kernel, die generell genutzt
werden, damit Peripheriegeräte korrekt behandelt werden können. In den meisten
Fällen kann der Kernel Informationen über die Geräte automatisch abfragen. In
einigen Fällen jedoch müssen Sie ihm ein bisschen helfen.

Wenn Sie das Debian-System das erste Mal booten, versuchen Sie es mit den
Standardparametern (was bedeutet: geben Sie einfach keine Parameter an) und
schauen Sie, ob es korrekt funktioniert. Vielleicht tut es das. Falls nicht,
können Sie später erneut starten und spezielle Parameter ausprobieren, die den
Kernel über Ihre Hardware informieren.

Informationen über viele Boot-Parameter finden Sie im Linux BootPrompt-HowTo,
inklusive Tipps für problematische Hardware. Dieses Kapitel enthält nur einen
Abriss der wichtigsten Parameter. Einige häufig vorkommenden Problemfälle sind
in Abschnitt 5.3, "Beseitigen von Problemen während der Installation"
beschrieben.

Wenn der Kernel bootet, sollte ziemlich früh während des Prozesses eine
Nachricht wie

Memory:availk/totalk available

erscheinen. Total sollte der Summe des installierten Arbeitsspeichers in
Kilobyte entsprechen. Wenn dem nicht so ist, müssen Sie den Parameter mem=ram
verwenden, wobei ram durch den Gesamtwert des Arbeitsspeichers ersetzt werden
muss (mit einem nachfolgenden "k" für Kilobyte oder "m" für Megabyte). Ein
Beispiel: sowohl mem=65536k wie auch mem=64m entsprechen 64MB RAM.

5.2.1. Debian-Installer-Parameter

Das Installationssystem kennt ein paar zusätzliche Boot-Parameter, ^[2]die
vielleicht nützlich sein könnten.

debconf/priority

    Dieser Parameter legt die niedrigste Prioritätsstufe von Meldungen fest,
    die angezeigt werden (alle Meldungen mit niedrigerer Priorität als hier
    angegeben werden unterdrückt).

    Die Standardinstallation nutzt debconf/priority=high. Dies bedeutet, dass
    Meldungen mit hoher und kritischer Priorität angezeigt werden, Meldungen
    mit Priorität medium oder niedrig werden unterdrückt. Treten Probleme auf,
    verändert der Installer die Priorität nach Bedarf.

    Wenn Sie debconf/priority=medium als Boot-Parameter angeben, wird das
    Installationsmenü angezeigt und gibt Ihnen mehr Kontrolle über die
    Installation. Wird debconf/priority=low benutzt, werden alle Meldungen
    angezeigt (dies entspricht dem Experten-Modus). Bei debconf/priority=
    critical zeigt das Installationssystem nur kritische Meldungen an und
    versucht, ohne viel Klamauk das Richtige zu tun.

DEBIAN_FRONTEND

    Dieser Boot-Parameter kontrolliert die Art der Benutzer-Schnittstelle, die
    für den Installer benutzt wird. Mögliche Einstellungen sind:

      * DEBIAN_FRONTEND=noninteractive

      * DEBIAN_FRONTEND=text

      * DEBIAN_FRONTEND=newt

      * DEBIAN_FRONTEND=slang

      * DEBIAN_FRONTEND=ncurses

      * DEBIAN_FRONTEND=bogl

      * DEBIAN_FRONTEND=gtk

      * DEBIAN_FRONTEND=corba

    DEBIAN_FRONTEND=newt ist das Standard-Frontend. DEBIAN_FRONTEND=text könnte
    man bevorzugt für Installationen per serieller Konsole nutzen. Allgemein
    ist auf Standard-Installationsmedien nur das newt-Frontend vorhanden,
    deswegen ist dieser Parameter im Moment noch nicht so sehr nützlich.

BOOT_DEBUG

    Ist dieser Bootparameter auf 2 gesetzt, wird der Bootprozess des Installers
    ausführlich protokolliert. Auf 3 gesetzt bewirkt er, dass an strategischen
    Punkten des Bootprozesses eine Shell zur Fehlersuche gestartet wird
    (schliessen Sie die Shell, um den Bootprozess fortzusetzen).

    BOOT_DEBUG=0

        Dies ist die Standardeinstellung.

    BOOT_DEBUG=1

        Wortreicher als der Standard.

    BOOT_DEBUG=2

        Viele Informationen (z.B. zur Fehlersuche).

    BOOT_DEBUG=3

        An verschiedenen Stellen des Boot-Prozesses wird eine Shell gestartet,
        um detaillierte Fehlersuche zu ermöglichen. Schließen Sie die Shell, um
        den Bootvorgang fortzusetzen.

INSTALL_MEDIA_DEV

    Der Wert dieses Parameters ist der Pfad zu dem Gerät, von dem der Installer
    geladen wird. Ein Beispiel: INSTALL_MEDIA_DEV=/dev/floppy/0

    Die Boot-Floppy scannt normalerweise alle möglichen Floppy-Laufwerke und
    USB-Speicher-Geräte, um die Root-Floppy zu finden; der Parameter kann dies
    überschreiben, so dass nur dieses eine Gerät durchsucht wird.

debian-installer/framebuffer

    Auf einigen Architekturen wird der Kernel-Framebuffer benutzt, um die
    Installation in vielen verschiedenen Sprachen anbieten zu können. Falls der
    Framebuffer auf Ihrem System Probleme macht, können Sie ihn mit dem
    Parameter debian-installer/framebuffer=false deaktivieren. Symptome für
    diese Probleme können Fehlermeldungen betreffend "bterm" oder "bogl" sein
    sowie ein schwarzer Bildschirm oder ein Einfrieren des Systems ein paar
    Minuten nach dem Installationsstart.

debian-installer/probe/usb

    Auf false gesetzt unterbindet dieses Argument die Suche nach USB-Geräten
    für den Fall, dass diese sonst Probleme verursacht.

netcfg/disable_dhcp

    Standardmäßig versucht der debian-installer, die Netzwerkkonfiguration per
    DHCP zu beziehen. Wenn dies erfolgreich ist, haben Sie keine Chance mehr,
    sich anders zu entscheiden und die Einstellungen manuell zu ändern. Das
    manuelle Netzwerksetup kann man nur erreichen, wenn die DHCP-Abfrage
    fehlschlägt.

    Wenn Sie einen DHCP-Server in Ihrem lokalen Netzwerk haben, ihn aber
    umgehen wollen, z.B. weil er falsche Antworten gibt, können Sie den
    Parameter netcfg/disable_dhcp=true benutzen, um die Konfiguration per DHCP
    zu unterdrücken und die Daten manuell einzugeben.

hw-detect/start_pcmcia

    Setzen Sie diesen Parameter auf false, um den Start von PCMCIA-Diensten zu
    verhindern, falls dies sonst Probleme verursacht. Einige Laptops sind
    bekannt für solche Phänomene.

preseed/url

    Geben Sie die URL einer Voreinstellungs-Datei an, die heruntergeladen und
    benutzt wird, um die Installation zu automatisieren. Siehe auch
    Abschnitt 4.4, "Automatische Installation".

preseed/file

    Geben Sie den Pfad zu einer Voreinstellungs-Datei an, die geladen werden
    kann, um die Installation zu automatisieren. Siehe auch Abschnitt 4.4,
    "Automatische Installation".

ramdisk_size

    Wenn Sie einen Kernel in Version 2.2.x benutzen, müssen Sie unter Umständen
    die ramdisk_size=13000 angeben.

5.3. Beseitigen von Problemen während der Installation

5.3.1. Boot-Konfiguration

Wenn Sie Probleme haben und der Kernel bleibt während des Bootprozesses hängen
oder Ihre Peripherie bzw. Laufwerke werden nicht korrekt erkannt, sollten Sie
als erstes die Boot-Parameter überprüfen, die in Abschnitt 5.2,
"Boot-Parameter" erläutert werden.

Wenn Sie einen eigenen Kernel booten statt des mit dem Installer
mitgelieferten, stellen Sie sicher, dass CONFIG_DEVFS in Ihrem Kernel aktiviert
ist. Der Installer benötigt CONFIG_DEVFS.

Oft können Probleme gelöst werden, indem man Erweiterungen und Peripheriegeräte
entfernt und dann erneut bootet.

Wenn Sie viel Arbeitsspeicher in Ihrem Rechner installiert haben (mehr als
512MB) und der Installer hängt, während der Kernel bootet, müssen Sie
möglicherweise ein Boot-Argument angeben, das den Umfang des Speichers vor dem
Kernel verbirgt bzw. limitiert, z.B. mem=512m.

5.3.2. Die Startmeldungen des Kernels deuten

Während des Boot-Prozesses können Sie viele Meldungen der Form can't find
something oder something not present, can't initialize something oder sogar
this driver release depends on something sehen. Die meisten dieser Meldungen
sind harmlos. Sie erscheinen, weil der Kernel des Installationssystems gebaut
wurde, um auf vielen Maschinen mit viel verschiedener Hardware zu
funktionieren. Wahrscheinlich wird kein Rechner alle möglichen Peripheriegeräte
beinhalten, deswegen wird das Betriebssystem wohl immer etwas zu beklagen
haben, wenn es Peripherie sucht, die Sie nicht besitzen. Sie werden vielleicht
auch feststellen, dass das System für eine Weile pausiert. Dies kommt vor, wenn
es auf die Antwort eines Gerätes wartet, das in Ihrem System nicht vorhanden
ist. Wenn Sie meinen, dass die Zeit zum Booten des Systems unakzeptabel lang
ist, können Sie später einen eigenen, maßgeschneiderten Kernel erstellen (siehe
auch Abschnitt 8.4, "Einen neuen Kernel kompilieren").

5.3.3. Fehler berichten

Wenn Sie zwar die anfängliche Boot-Phase hinter sich bringen, aber die
Installation nicht abschließen können, kann die Auswahl des Eintrags
"Debug-Logs speichern" hilfreich sein. System-Fehlermeldungen und
Konfigurationsdaten werden dabei auf eine vom Benutzer bereitgestellte
Floppy-Disk kopiert. Diese Informationen können Hinweise darauf geben, was
schief gelaufen ist und wie man dies beheben kann. Wenn Sie einen Fehlerbericht
einschicken, sollten Sie diese Informationen dem Bericht beilegen.

Andere sachdienliche Installationsmeldungen findet man während der Installation
in /var/log/ und, nachdem das neu installierte System gebootet wurde, in /var/
log/debian-installer/.

5.3.4. Installationsberichte einschicken

Wenn Sie immer noch Probleme haben, senden Sie uns einen Installationsbericht
(in englischer Sprache bitte). Wir bitten ebenfalls darum, uns Berichte
schicken, wenn die Installation erfolgreich war, so dass wir so viele
Informationen wie möglich über die riesige Zahl von Hardwarekonfigurationen
bekommen.

Nutzen Sie bitte diese Vorlage, um Installationsberichte zu verfassen, und
schicken Sie ihn als Fehlerbericht gegen das Pseudo-Paket installation-reports
ein, indem Sie ihn an <submit@bugs.debian.org> senden.

Package: installation-reports

Boot method: <How did you boot the installer? CD? floppy? network?>
Image version: <Fill in date and from where you got the image>
Date: <Date and time of the install>

Machine: <Description of machine (eg, IBM Thinkpad R32)>
Processor:
Memory:
Partitions: <df -Tl will do; the raw partition table is preferred>

Output of lspci and lspci -n:

Base System Installation Checklist:
[O] = OK, [E] = Error (please elaborate below), [ ] = didn't try it

Initial boot worked:    [ ]
Configure network HW:   [ ]
Config network:         [ ]
Detect CD:              [ ]
Load installer modules: [ ]
Detect hard drives:     [ ]
Partition hard drives:  [ ]
Create file systems:    [ ]
Mount partitions:       [ ]
Install base system:    [ ]
Install boot loader:    [ ]
Reboot:                 [ ]

Comments/Problems:

<Description of the install, in prose, and any thoughts, comments
      and ideas you had during the initial install.>

Beschreiben Sie in dem Bericht, was das Problem ist (inklusive der letzten
sichtbaren Kernelmeldungen, falls der Kernel sich aufgehangen hat). Beschreiben
Sie die Schritte, die Sie durchgeführt haben und die das System in den
problematischen Zustand gebracht haben.


--------------

^[2] Bedenken Sie, das der Kernel maximal 8 Kommandozeilen-Optionen und 8
Umgebungs-Optionen (inklusive der Optionen, die standardmäßig für den Installer
hinzugefügt werden) akzeptiert. Werden diese Grenzen überschritten, wird ein
2.4er Kernel überzählige Optionen ignorieren, ein 2.6er Kernel erzeugt eine
Kernel-Panic.

Kapitel 6. Den Debian-Installer verwenden

Inhaltsverzeichnis

6.1. Wie der Installer funktioniert
6.2. Einführung in die Komponenten
6.3. Die einzelnen Komponenten

    6.3.1. Den Debian-Installer einrichten und Konfiguration der Hardware
    6.3.2. Partitionierung und Auswahl der Einhängepunkte im Dateisystem
    6.3.3. Installation des Basissystems
    6.3.4. Ihr System bootfähig machen
    6.3.5. Stufe 1 der Installation beenden
    6.3.6. Verschiedenes

6.1. Wie der Installer funktioniert

Der Debian-Installer besteht aus einer Reihe von Komponenten für spezielle
Zwecke, die die einzelnen Installationsaufgaben übernehmen. Jede Komponente
führt seine Aufgabe aus und fragt vom Benutzer die dazu nötigen Informationen
ab. Den Fragen selbst sind Prioritäten zugeteilt und die Prioritätsstufe der
Fragen, die gestellt werden, kann beim Start des Installers festgelegt werden.

Wenn eine Standard-Installation durchgeführt wird, werden nur wichtige Fragen
(mit hoher Priorität) gestellt. Dies führt zu einem stark automatisierten
Installationsprozess, der wenig Eingriffe seitens des Benutzers erfordert. Die
Komponenten werden automatisch der Reihe nach abgearbeitet; welche Komponenten
gestartet werden, hängt hauptsächlich von der Installationsmethode, die Sie
gewählt haben, und von Ihrer Hardware ab. Der Installer wird für Fragen, die
nicht gestellt werden, Standard-Werte eintragen.

Tritt ein Problem auf, wird ein Fehler-Bildschirm angezeigt und unter Umständen
auch das Installer-Menü, über das eine alternative Aktion gestartet werden
kann. Treten keine Probleme auf, wird der Benutzer das Installer-Menü nicht zu
sehen bekommen, sondern einfach die Fragen für die einzelnen Komponenten der
Reihe nach beantworten. Gravierende Fehleranzeigen haben die Priorität
"kritisch", so dass der Benutzer hierüber immer informiert wird.

Einige der Standard-Werte, die der Installer für Fragen benutzt, die nicht
gestellt werden, können beeinflusst werden, indem dem debian-installer
Boot-Parameter beim Start übergeben werden. Wenn Sie zum Beispiel eine
statische Netzwerkkonfiguration erzwingen möchten (standardmäßig und falls
verfügbar wird nämlich DHCP verwendet), können Sie den Boot-Parameter netcfg/
disable_dhcp=true benutzen; Abschnitt 5.2.1, "Debian-Installer-Parameter"
informiert über die verfügbaren Optionen.

Fortgeschrittene Benutzer werden vielleicht mit einer menü-basierten Oberfläche
besser zurecht kommen, wo jeder Schritt mehr vom Benutzer kontrolliert wird,
als dass der Installer diese Schritte automatisch der Reihe nach ausführt. Um
den Installer auf manuelle, menü-basierte Art zu verwenden, fügen Sie den
Boot-Parameter debconf/priority=medium hinzu.

Falls Ihre Hardware es erforderlich macht, Optionen für Kernel-Module
anzugeben, die bei deren Installation angewendet werden, müssen Sie den
Installer im "Experten"-Modus starten. Dies ist entweder möglich, indem Sie den
Installer durch den Befehl expert starten, oder indem Sie den Boot-Parameter
debconf/priority=low anhängen. Der Experten-Modus erlaubt die volle Kontrolle
über den debian-installer.

Die normale Installer-Anzeige ist zeichen-basiert (im Gegensatz zu den
heutzutage verbreiteten grafischen Oberflächen). Die Maus funktioniert in
dieser Umgebung nicht. Die folgenden Tasten können zum Navigieren durch die
verschiedenen Dialoge benutzt werden. Der Pfeil nach rechts oder die Tab-Taste
springen "vorwärts" und der Pfeil nach links oder Shift-Tab springen
"rückwärts" zwischen den angezeigten Schaltflächen und Auswahlfeldern. Die
Pfeile nach oben und unten wählen verschiedene Elemente in scrollbaren Listen
aus und scrollen auch die Liste selbst. Zusätzlich können Sie einen Buchstaben
eintippen, um direkt zu den Elementen zu springen, die mit diesem Buchstaben
beginnen oder Sie nutzen Bild hoch und Bild runter zum seitenweisen Scrollen
der Liste. Die Leertaste aktiviert Elemente wie z.B. Checkboxen. Verwenden Sie
Enter, um eine Auswahl z.B. in einer Drop-Down-Liste zu aktivieren.

S/390 unterstützt keine virtuellen Konsolen. Sie können aber eine zweite und
dritte ssh-Sitzung starten, um die Logs anzusehen, die im Folgenden beschrieben
werden.

Fehlermeldungen werden auf die dritte Konsole umgeleitet. Sie können durch
Drücken von Alt-F3 auf diese Konsole wechseln (halten Sie die linke Alt-Taste
gedrückt, während Sie die Funktionstaste F3 drücken); zurück zum
Installer-Hauptprogramm gelangen Sie mit Alt-F1.

Diese Meldungen finden Sie auch unter /var/log/messages. Nach der Installation
wird diese Datei nach /var/log/debian-installer/messages auf dem neuen System
kopiert. Weitere Installationsmeldungen können während der Installation unter /
var/log/ und nach dem Start des neuen Systems unter /var/log/debian-installer/
gefunden werden.

6.2. Einführung in die Komponenten

Hier ist eine Liste der Installer-Komponenten mit einer kurzen Beschreibung
ihrer Aufgabe. Details über die Verwendung einer speziellen Komponente finden
Sie in Abschnitt 6.3, "Die einzelnen Komponenten".

main-menu (Hauptmenü)

    Zeigt die Liste der Komponenten während des Installationsvorgangs an und
    startet eine ausgewählte Komponente, wenn diese aktiviert wird. Die Fragen
    des Hauptmenüs sind auf die Prioritätsstufe "medium" gesetzt, so dass Sie
    dieses Menü nicht sehen, wenn die Prioritätsstufe auf "high" oder
    "critical" steht ("high" ist der Standard). Wenn andererseits ein Fehler
    auftritt, der einen Eingriff von Ihnen verlangt, kann die Prioritätsstufe
    vorübergehend herabgesetzt werden, um Ihnen zu ermöglichen, das Problem zu
    lösen; in diesem Fall kann das Menü erscheinen.

    Sie können zum Hauptmenü gelangen, indem Sie wiederholt den "Zurück"-Button
    drücken, um die derzeit laufende Komponente abzubrechen.

languagechooser (Sprachauswahl)

    Zeigt eine Liste der Sprachen und Sprachvariationen. Der Installer zeigt
    die Meldungen in der ausgewählten Sprache an, es sei denn die Übersetzung
    für diese Sprache ist nicht komplett. Ist dies der Fall, so werden die
    Meldungen auf Englisch angezeigt.

countrychooser (Landesauswahl)

    Zeigt eine Liste der Länder. Der Benutzer kann hier das Land auswählen, in
    dem er lebt.

kbd-chooser (Tastatur-Auswahl)

    Zeigt eine Liste von Tastaturmodellen, aus der der Benutzer das passende
    auswählt.

hw-detect (Hardware-Erkennung)

    Erkennt automatisch den überwiegenden Teil der System-Hardware inklusive
    Netzwerkkarten, Laufwerken und PCMCIA.

cdrom-detect (Suche nach einer Debian-CD)

    Sucht eine Debian-Installations-CD und bindet sie ein.

netcfg (Netzwerkkonfiguration)

    Konfiguriert die Netzwerkverbindungen des Computers, damit er über das
    Netzwerk kommunizieren kann.

iso-scan (Suche nach ISO-Dateisystemen)

    Sucht nach ISO-Dateisystemen, die sich entweder auf einer CD-ROM oder auf
    der Festplatte befinden können.

choose-mirror (Auswahl eines Debian-Spiegelservers)

    Zeigt eine Liste von Debian-Archiv-Spiegelservern an. Der Benutzer kann
    hier die Quelle für seine Installationspakete auswählen.

cdrom-checker (Überprüfung der CD)

    Überprüft die Integrität (Unversehrtheit) einer CD-ROM. Hiermit kann man
    sich davon überzeugen, dass die Installations-CD nicht defekt ist oder
    korrumpiert wurde.

lowmem (Erkennung von zu wenig Arbeitsspeicher)

    Lowmem versucht, Systeme mit zu wenig Arbeitsspeicher zu erkennen und
    vollführt einige Kunststücke, um unnötige Teile des debian-installer aus
    dem Speicher zu entfernen (allerdings auf Kosten einiger Funktionen).

anna (Ein Tool zur Paketinstallation)

    Anna's Not Nearly APT ("Anna ist nicht wirklich APT", ein APT-Ersatz für
    die Installation). Installiert Pakete, die von dem ausgewählten Spiegel
    oder von der CD geholt wurden.

partman (Festplattenpartitionierer)

    Ermöglicht dem Benutzer, die am System angeschlossenen Festplatten zu
    partitionieren, Dateisysteme darauf zu erstellen und sie an den
    Einhängepunkten einzuhängen. Es sind interessante Features enthalten, wie
    ein komplett automatischer Modus oder LVM-Unterstützung. Dies ist das
    bevorzugte Partitionierungsprogramm unter Debian.

autopartkit (Automatische Partitionierung einer ganzen Festplatte)

    Partitioniert eine komplette Festplatte nach vorgegebenen
    Benutzer-Einstellungen.

partitioner (Noch ein Partitionierer)

    Ermöglicht dem Benutzer, die an das System angeschlossenen Platten zu
    partitionieren. Ein von der Architektur Ihres Computers abhängiges
    Partitionierungsprogramm wird verwendet.

partconf (Dateisysteme erstellen)

    Zeigt eine Liste von Partitionen an und erzeugt Dateisysteme auf den
    ausgewählten Partitionen entsprechend den Benutzereingaben.

lvmcfg (Konfigurieren von LVM)

    Unterstützt den Benutzer bei der Konfiguration des LVM (Logical Volume
    Manager).

mdcfg (Software-RAID einrichten)

    Erlaubt dem Benutzer, ein Software-RAID (Redundant Array of Inexpensive
    Disks) einzurichten. Dieses Software-RAID ist den billigen IDE-
    (Pseudo-Hardware)RAID-Controllern, die man auf neueren Motherboards finden,
    für gewöhnlich überlegen.

base-installer (Basispakete installieren)

    Installiert die wichtigsten Pakete, die dem Computer nach dem Neustart den
    Betrieb unter Linux ermöglichen.

os-prober (Andere Betriebssysteme erkennen)

    Erkennt bereits installierte Betriebssysteme auf dem Rechner und leitet
    diese Informationen an den bootloader-installer weiter, der Ihnen die
    Möglichkeit gibt, erkannte Betriebssysteme zum Startmenü des Bootloaders
    hinzuzufügen. Auf diese Weise kann der Benutzer auf einfachste Weise beim
    Booten auswählen, welches Betriebssystem gestartet werden soll.

bootloader-installer (Installation des Bootloaders)

    Installiert ein Bootloader-Programm auf der Festplatte, welches zum Starten
    des Computers ohne Verwendung einer Diskette oder CD-ROM notwendig ist.
    Viele Bootloader erlauben dem Benutzer die Auswahl eines alternativen
    Betriebssystems bei jedem Start des Computers.

baseconfig (Konfiguration des Basissystems)

    Bietet Dialoge zum Einrichten der Basissystem-Pakete entsprechend den
    Benutzer-Eingaben. Dies wird normalerweise nach dem Neustart des Computers
    durchgeführt, wenn das neue Debian-System das erste Mal läuft.

shell (Starten einer Shell/Eingabeaufforderung)

    Erlaubt dem Benutzer das Ausführen einer Shell aus dem Menü oder auf der
    zweiten Konsole.

bugreporter (Probleme melden)

    Bietet dem Benutzer die Möglichkeit, bei Problemen Informationen auf einer
    Diskette abzuspeichern, um den Debian-Entwicklern später präzise von
    Probleme mit der Installer-Software berichten zu können.

6.3. Die einzelnen Komponenten

In diesem Kapitel beschreiben wir detailliert jede Komponente des Installers.
Die Komponenten sind in (für Benutzer sinnvolle) Gruppen gegliedert. Sie werden
in der Reihenfolge vorgestellt, in der sie auch während der Installation
vorkommen. Bedenken Sie, dass nicht alle Module bei jeder Installation benutzt
werden; welche Komponenten jeweils benutzt werden, hängt von der
Installationsmethode und von Ihrer Hardware ab.

6.3.1. Den Debian-Installer einrichten und Konfiguration der Hardware

Nehmen wir an, dass der debian-installer gebootet hat und Sie sein erstes Bild
sehen. In diesem Moment sind die Fähigkeiten des Debian-Installers noch sehr
begrenzt. Er weiß noch nicht viel über Ihre Hardware, Ihre bevorzugte Sprache
oder die Aufgabe, die er erledigen soll. Machen Sie sich deswegen keine Sorgen.
Da der debian-installer sehr clever ist, kann er automatisch Ihre Hardware
erkennen, seine restlichen, noch nicht geladenen Komponenten finden und sich
selbst zu einem leistungsfähigen Installationssystem machen. Allerdings braucht
er immer noch Ihre Hilfe, um einige Informationen zu bekommen, die er nicht
automatisch erkennen kann (wie die bevorzugte Sprache, die Tastaturbelegung
oder den gewünschten Netzwerk-Spiegelserver).

Sie werden feststellen, dass der debian-installer mehrmals während dieses
Schrittes eine Hardware-Erkennung durchführt. Das erste Mal geht es
hauptsächlich um die Hardware, die benötigt wird, um die Installer-Komponenten
zu laden (z.B. Ihr CD-ROM-Laufwerk oder Ihre Netzwerkkarte). Weil allerdings im
ersten Durchlauf möglicherweise noch nicht alle Treiber zur Verfügung stehen,
muss die Hardware-Erkennung evtl. später noch einmal wiederholt werden.

6.3.1.1. Auf verfügbaren Arbeitsspeicher überprüfen (lowmem)

Einer der ersten Tests, die der debian-installer durchführt, ist zu überprüfen,
wie viel Arbeitsspeicher zur Verfügung steht. Ist der verfügbare Speicher
knapp, führt dieses Modul einige Änderungen am Installationsprozess durch, die
Ihnen hoffentlich ermöglichen, Debian GNU/Linux auf Ihrem System zu
installieren.

Während einer Installation mit wenig Arbeitsspeicher sind nicht alle
Komponenten verfügbar. Eine Einschränkung ist zum Beispiel, dass Sie keine
Sprache für die Installation auswählen können.

6.3.1.2. Sprachauswahl (languagechooser)

Als ersten Schritt der Installation wählen Sie die Sprache aus, in der die
Installation durchgeführt werden soll. Die Namen der Sprachen sind in Englisch
(links) und in der Sprache selber (rechts) aufgelistet; die Namen auf der
rechten Seite sind in einer für die Sprache passenden Schriftart dargestellt.
Die Liste ist sortiert nach den englischen Namen.

Die Sprache, die Sie wählen, wird für den Rest des Installationsprozesses
benutzt, vorausgesetzt, eine Übersetzung der verschiedenen Dialoge ist
verfügbar. Ist keine gültige Übersetzung für die gewählte Sprache vorhanden,
fällt der Installer auf den Standard Englisch zurück. Außerdem wird die
gewählte Sprache benutzt, um eine passende Tastaturbelegung zu finden.

6.3.1.3. Länderauswahl (countrychooser)

Wenn Sie in Abschnitt 6.3.1.2, "Sprachauswahl (languagechooser)" eine Sprache
gewählt haben, die in mehr als einem Land gesprochen wird (das gilt für
Chinesisch, Englisch, Französisch und viele andere Sprachen), können Sie hier
Ihr Land angeben. Wenn Sie Anderes am Ende der Liste wählen, wird eine Liste
aller Länder, sortiert nach Kontinenten, angezeigt.

Diese Auswahl beeinflusst die lokalen Einstellungen und wird später im Prozess
verwendet, um die Standard-Zeitzone sowie den passenden Debian-Spiegelserver
für Ihre geographische Position auszuwählen. Wenn die vom Installer
ausgewählten Einstellungen nicht zutreffen, können Sie die Auswahl nachträglich
ändern. Das gewählte Land zusammen mit der gewählten Sprache kann auch
Einstellungen betreffend die Lokalisierung (Sprache, Schriftsatz, etc.) Ihres
neuen Debian-Systems beeinflussen.

6.3.1.4. Auswahl des Tastaturlayouts (kbdchooser)

Tastaturen sind oft auf die Zeichen zugeschnitten, die in einer bestimmten
Sprache benutzt werden. Wählen Sie eine Belegung, die der Tastatur, die Sie
verwenden, entspricht, oder wählen Sie eine ähnliche aus, falls die gewünschte
Belegung nicht vorhanden ist. Wenn die System-Installation abgeschlossen ist,
können Sie aus einer größeren Auswahl an Tastaturen wählen (führen Sie dazu den
Befehl kbdconfig als root aus, wenn die Installation abgeschlossen ist).

Setzen Sie die Markierung auf die Auswahl, die Sie wünschen und drücken Sie
Enter. Benutzen Sie die Pfeiltasten, um die Markierung zu bewegen - sie
befinden sich bei allen Tastatur-Layouts an der gleichen Stelle, daher sind sie
von der Tastatur-Konfiguration unabhängig. Eine 'extended' (erweiterte)
Tastatur ist eine mit den Tasten F1 bis F10 in der obersten Reihe.

6.3.1.5. Das ISO-Image des Debian-Installers suchen (iso-scan)

Wenn Sie mittels der hd-media-Methode installieren, werden Sie an einen Punkt
kommen, wo Sie das ISO-Image des Debian-Installers suchen und ins Dateisystem
einhängen müssen, um die restlichen Installationsdateien zu bekommen. Die
Komponente iso-scan erledigt genau dies für Sie.

Als erstes hängt iso-scan automatisch alle blockorientierten Geräte (wie
Festplattenpartitionen) ein, die ein bekanntes, unterstütztes Dateisystem
haben, und sucht systematisch nach Dateien, deren Name auf .iso endet (oder in
diesem Fall .ISO). Bedenken Sie, dass im ersten Versuch nur das
Wurzelverzeichnis / und alle Verzeichnisse eine Ebene tiefer durchsucht werden
(beispielsweise werden /whatever.iso und /data/whatever.iso gefunden, aber
nicht /data/tmp/whatever.iso). Nachdem ein ISO-Image gefunden wurde, überprüft
iso-scan, ob es sich dabei um ein gültiges Debian-ISO-Image handelt. Falls ja,
sind wir hier fertig, ansonsten sucht iso-scan nach einem anderen Image.

Falls der erste Anlauf, ein Installer-Image zu finden, fehlschlägt, fragt
iso-scan, ob Sie eine vollständige Durchsuchung durchführen möchten. Hierbei
werden nicht nur die oberen Verzeichnisebenen durchsucht, sondern das ganze
Dateisystem.

Wenn iso-scan Ihr ISO-Image nicht finden kann, starten Sie wieder Ihr
Original-Betriebssystem und überprüfen, ob das Image richtig bezeichnet ist (ob
es auf .iso endet), ob es auf einem Dateisystem liegt, das vom debian-installer
erkannt wird und ob es nicht beschädigt ist (überprüfen Sie die Checksumme).
Erfahrene Unix-Nutzer können dies auch auf der zweiten Konsole erledigen, ohne
den Rechner neu zu booten.

6.3.1.6. Netzwerk-Konfiguration (netcfg)

Wenn Sie in diesen Schritt einsteigen und das System erkennt, dass Sie mehr als
eine Netzwerkkarte haben, werden Sie gefragt, welches Ihr primärer
Netzwerkanschluss ist; dieser wird zum Beispiel auch für die Installation
verwendet. Weitere Netzwerkkarten werden zu diesem Zeitpunkt nicht
konfiguriert. Sie können zusätzliche Anschlüsse konfigurieren, nachdem die
Installation beendet ist; lesen Sie die interfaces(5)-Handbuchseite.

Standardmäßig versucht debian-installer, das Netzwerk Ihres Computers
automatisch per DHCP zu konfigurieren. Wenn die DHCP-Anfrage erfolgreich ist,
sind Sie fertig. Schlägt die Anfrage fehl, so kann dies durch eine Reihe von
Faktoren von einem herausgezogenen Netzwerkkabel bis hin zu einem falsch
konfigurierten DHCP-Setup ausgelöst werden. Oder vielleicht haben Sie überhaupt
keinen DHCP-Server in Ihrem Netzwerk. Für weitere Erklärungen überprüfen Sie
die Fehlermeldungen auf der dritten Konsole. Sie werden auf jeden Fall gefragt,
ob Sie es erneut versuchen wollen, oder ob Sie die Einstellungen manuell
vornehmen wollen. DHCP-Server sind manchmal mit ihrer Antwort extrem langsam;
wenn Sie also sicher sind, dass alles stimmt, versuchen Sie es erneut.

Das manuelle Netzwerk-Setup hingegen fragt Sie nach einigen Angaben über Ihr
Netzwerk, hauptsächlich IP-Adresse, Netzmaske, Gateway (Verbindung ins
Internet), Name-Server-Adressen (DNS) und Hostname (Rechnername). Darüber
hinaus werden Sie, wenn Sie einen drahtlosen Netzwerkanschluss haben, nach der
Wireless ESSID und dem WEP-Key gefragt. Geben Sie hier die Angaben aus
Abschnitt 3.3, "Benötigte Informationen" an.

Anmerkung

Einige technische Details werden Sie möglicherweise praktisch finden: das
Programm nimmt an, dass die Netzwerk-IP-Adresse die bitweise UND-Verknüpfung
von IP-Adresse Ihres Systems und Netzmaske ist. Es nimmt auch an, dass die
Broadcast-Adresse die bitweise ODER-Verknüpfung der IP-Adresse Ihres Systems
und der bitweise umgekehrten Netzmaske ist. Ebenso versucht es, Ihre
Gatewayadresse herauszufinden. Wenn Ihnen also diese Angaben nicht zur
Verfügung stehen, verwenden Sie die Annahmen des Systems - falls notwendig,
können Sie sie durch das Bearbeiten von /etc/network/interfaces ändern, nachdem
das System installiert ist. Alternativ dazu können Sie etherconf installieren,
das Sie durch Ihre Netzwerk-Konfiguration führt.

6.3.2. Partitionierung und Auswahl der Einhängepunkte im Dateisystem

Jetzt, nachdem die Hardware-Erkennung ein letztes Mal durchgeführt wurde,
sollte der debian-installer seine volle Stärke erreicht haben, optimal
abgestimmt auf die Bedürfnisse des Benutzers und bereit, mit der richtigen
Arbeit zu beginnen. Wie der Titel dieses Abschnitts vermuten lässt, liegt die
Hauptaufgabe der jetzt folgenden Komponenten im Partitionieren Ihrer Laufwerke,
Erstellen von Dateisystemen, Festlegen der Einhängepunkte sowie damit eng
verwandter Themen wie der Konfiguration von LVM- oder RAID-Laufwerken.

6.3.2.1. Partitionieren Ihrer Festplatten (partman)

Nun ist es Zeit, Ihre Festplatten zu partitionieren. Wenn Sie sich mit
Partitionierung nicht auskennen oder einfach mehr Details wissen wollen, lesen
Sie Anhang B, Partitionieren für eine Debian-Installation.

Zuerst wird Ihnen die Auswahl geboten, automatisch entweder eine gesamte Platte
zu partitionieren oder nur den freien Speicherplatz auf einer Platte. Dies wird
auch als "Geführte Partitionierung" bezeichnet. Wenn Sie keine automatische
Partitionierung wollen, wählen Sie Partitionstabelle von Hand eingeben.

Wenn Sie die automatische Partitionierung wählen, können Sie unter den Schemata
in der unten stehenden Tabelle wählen. Alle Schemata haben ihre Vor- und
Nachteile, von denen einige unter Anhang B, Partitionieren für eine
Debian-Installation erörtert sind. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wählen Sie
die erste Möglichkeit. Beachten Sie, dass die automatische Partitionierung ein
gewisses Minimum an freiem Speicher benötigt. Wenn Sie nicht mindestens 1GB
Platz (abhängig vom gewählten Schema) zur Verfügung stellen, wird die
automatische Partitionierung fehlschlagen.

+-----------------------------------------------------------------------------+
| Partitionierungsschema  | Mindestens erforderlicher  |Erstellte Partitionen |
|                         |      Festplattenplatz      |                      |
|-------------------------+----------------------------+----------------------|
|Alle Dateien in eine     |600MB                       |/, swap               |
|Partition                |                            |                      |
|-------------------------+----------------------------+----------------------|
|Arbeitsplatz-Rechner     |500MB                       |/, /home, swap        |
|-------------------------+----------------------------+----------------------|
|Mehrbenutzer-Arbeitsplatz|1GB                         |/, /home, /usr, /var, |
|                         |                            |/tmp, swap            |
+-----------------------------------------------------------------------------+

Nachdem Sie ein Schema ausgewählt haben, erscheint im nächsten Bild Ihre neue
Partitionstabelle mit Informationen darüber, ob und wie die Partitionen
formatiert werden und wo sie ins Dateisystem eingehängt werden.

Die Liste der Partitionen sieht in ihrer Struktur ähnlich aus wie diese:

  IDE1 master (hda) - 6.4 GB WDC AC36400L
        #1 primär    16.4 MB     ext2       /boot
        #2 primär   551.0 MB     swap       swap
        #3 primär     5.8 GB     ntfs
           pri/log    8.2 MB     FREIER SPEICHER

  IDE1 slave (hdb) - 80.0 GB ST380021A
        #1 primär    15.9 MB     ext3
        #2 primär   996.0 MB     fat16
        #3 primär     3.9 GB     xfs        /home
        #5 logisch    6.0 GB     ext3       /
        #6 logisch    1.0 GB     ext3       /var
        #7 logisch  498.8 MB     ext3
        #8 logisch  551.5 MB     swap       swap
        #9 logisch   65.8 GB     ext2

Dieses Beispiel zeigt, wie zwei IDE-Festplatten in mehrere Partitionen
aufgeteilt wurden; die erste Platte enthält noch etwas freien Speicher. Jede
dieser Zeilen mit jeweils einer Partition besteht aus der Partitionsnummer, dem
Typ (primär, erweitert, logisch), der Größe, optionalen Markierungen, dem
Dateisystemtyp und dem Einhängepunkt im Dateisystem (falls vorhanden).

Hiermit ist die Vorauswahl der automatischen Partitionierung beendet. Wenn Sie
mit der erstellten Partitionstabelle zufrieden sind, wählen Sie Partitionierung
beenden und Änderungen übernehmen, um die neue Partitionstabelle zu aktivieren
(wie am Ende dieses Kapitels beschrieben). Sind Sie nicht zufrieden, können Sie
Änderungen an den Partitionen rückgängig machen wählen, um die automatische
Partitionierung erneut zu starten, oder Sie nehmen die Vorschläge als Basis und
führen daran noch manuelle Änderungen durch, wie weiter unten für das manuelle
Partitionieren erläutert.

Ein ähnliches Bild wie oben wird Ihnen angezeigt, wenn Sie "Manuelle
Partitionierung" wählen, mit dem Unterschied, dass Ihre derzeit existierende
Partitionstabelle angezeigt wird, und die Einhängepunkte fehlen. Wie Sie die
Partitionstabelle manuell einrichten (sowie einiges über die Nutzung der
Partitionen durch Ihr neues Debian-System) wird im Rest dieses Kapitels
beschrieben.

Wenn Sie eine neue, unberührte Platte auswählen, die weder Partitionen noch
freien Speicher enthält, wird angeboten, eine neue Partitionstabelle zu
erstellen (dies ist nötig, um neue Partitionen anlegen zu können). Danach
sollte eine neue Zeile "FREIER SPEICHER" für die ausgewählte Festplatte
erscheinen.

Wenn Sie eine Zeile mit freiem Speicher auswählen, wird angeboten, eine neue
Partition zu erstellen. Sie müssen eine Reihe von Fragen über ihre Größe, den
Typ (primär oder logisch) und die Lage auf der Platte (am Anfang oder am Ende
des freien Speicherbereichs) beantworten. Danach wird eine detaillierte
Übersicht der neuen Partition angezeigt mit Einträgen für: den Einhängepunkt im
zukünftigen Dateisystem, Optionen zum Mounten (Einhängen), die
"Boot-Flag"-Markierung (ob die Partition bootfähig ist oder nicht) sowie die
Art der Nutzung. Falls Ihnen die gewählten Standardwerte nicht zusagen, scheuen
Sie sich nicht, sie Ihren Bedürfnissen entsprechend zu ändern. Z.B. können Sie
mittels der Benutzen als:-Option unterschiedliche Dateisysteme einstellen sowie
haben die Möglichkeit, die Partition als Swap (um Arbeitsspeicher auf die
Platte auszulagern), Software-RAID, LVM oder überhaupt nicht zu nutzen. Eine
andere, tolle Funktion ist, Daten von einer bestehenden Partition auf die neue
zu kopieren. Wenn Sie mit der neu erstellten Partition zufrieden sind, wählen
Sie Anlegen der Partition beenden, um zurück zum partman-Hauptbildschirm zu
gelangen.

Wenn Sie meinen, noch etwas an Ihren Partitionen ändern zu müssen, wählen Sie
einfach eine aus und Sie kommen zum Partitions-Konfigurationsmenü. Dies ist das
gleiche Bild wie beim Erstellen von Partitionen; deshalb stehen auch die
gleichen Optionen zur Auswahl. Eine Sache, die vielleicht auf den ersten Blick
nicht ganz einleuchtend sein könnte, ist die Möglichkeit, eine Partition in der
Größe zu verändern, indem Sie das Element auswählen, das die Größe anzeigt.
Dateisysteme, bei denen das bekanntermaßen funktioniert, sind FAT16, FAT32,
EXT2, EXT3 und Swap. In diesem Menü ist es ebenfalls möglich, eine Partition zu
löschen.

Sie müssen mindestens zwei Partitionen erzeugen: eine für das root-Dateisystem
(das als / eingehangen werden muss) und eine für Swap. Falls Sie vergessen, die
root-Partition einzuhängen, gestattet partman es nicht, weiterzumachen, bis
diese Angelegenheit behoben ist.

Die Fähigkeiten von partman können mittels zusätzlicher Installer-Module noch
ausgebaut werden, dies ist allerdings abhängig von Ihrer System-Architektur.
Falls also nicht alle angekündigten Optionen sichtbar sind, stellen Sie sicher,
dass die erforderlichen Module geladen sind (wie z.B. partman-ext3, partman-xfs
oder partman-lvm).

Wenn Sie mit der Partitionierung zufrieden sind, wählen Sie Partitionierung
beenden und Änderungen übernehmen aus dem Partitionierungs-Menü. Es wird eine
Zusammenfassung aller Änderungen, die gemacht wurden, angezeigt und Sie werden
aufgefordert, die Erstellung der Dateisysteme zu bestätigen.

6.3.2.2. Den "Logical Volume Manager" (LVM) konfigurieren (lvmcfg)

Wenn Sie als Systemadministrator oder "erfahrener" Benutzer mit Computern zu
tun haben, werden Sie bestimmt schon einmal die Situation erlebt haben, dass
auf einigen Festplattenpartitionen (meistens auf den wichtigsten) der freie
Platz knapp wurde, während einige andere Partitionen ziemlich ungenutzt waren,
und Sie mussten diese Situation lösen, indem Sie einige Sachen umlagerten,
symbolische Links verwendeten und so weiter.

Um die beschriebene Situation zu vermeiden, können Sie den "Logical Volume
Manager" (LVM) verwenden. Einfach ausgedrückt: mit LVM können Sie ihre
Partitionen (in der LVM-Sprache Physical Volumes genannt) zusammenfassen, um
eine virtuelle Festplatte (eine so genannte Volume Group) zu erstellen, die
dann wieder in virtuelle Partitionen (Logical Volumes) aufgeteilt wird. Der
Trick dabei ist, dass sich die "Logical Volumes" (und natürlich auch die
darunterliegenden "Volume Groups") über mehrere physikalische Laufwerke
verteilen können.

Wenn Sie sich jetzt vorstellen, dass Sie mehr Platz auf Ihrer alten 160GB-/
home-Partition brauchen, können Sie einfach eine neue 300GB Festplatte in Ihren
Rechner einbauen, zu Ihrer vorhandenen "Volume Group" hinzufügen und dann das
"Logical Volume", das Ihr /home beherbergt, vergrößern und voilà - schon haben
Ihre Nutzer wieder Platz auf Ihrer erneuerten 460GB-Partition. Dieses Beispiel
ist natürlich etwas sehr stark vereinfacht. Falls noch nicht geschehen, sollten
Sie auf jeden Fall das LVM-HowTo lesen.

LVM im debian-installer einzurichten, ist sehr einfach. Als erstes müssen Sie
die Partitionen festlegen, die als "Physical Volumes" für LVM genutzt werden
sollen. (Dies erledigen Sie in partman in den Partitions-Einstellungen der
entsprechenden Partition, wo Sie unter Benutzen als:->Physical Volume für LVM
auswählen.) Starten Sie dann das lvmcfg-Modul (entweder direkt aus partman
heraus oder aus dem Hauptmenü des debian-installer) und fassen Sie über den
Menüeintrag Volume-Gruppen (VG) modifizieren die "Physical Volumes" zu "Volume
Groups" zusammen. Danach erstellen Sie über den Menüpunkt Logische Volumes (LV)
modifizieren Ihre "Logical Volumes".

Wenn Sie von lvmcfg zu partman zurückkehren, erscheinen dort die erstellten
"Logical Volumes" wie gewöhnliche Partitionen (und sollten auch als solche
behandelt werden).

6.3.2.3. "Multidisk Devices" (Software-RAID) konfigurieren (mdcfg)

Wenn Sie mehr als eine Festplatte in Ihrem Rechner haben^[3], können Sie mdcfg
für die Einrichtung Ihrer Festplatten benutzen, um die Performance zu erhöhen
und/oder eine höhere Datensicherheit zu erreichen. Das Ergebnis nennt sich
Multidisk Device (oder nach der bekanntesten Variante auch Software-RAID
genannt).

MD ist im Prinzip ein Verbund von Partitionen auf unterschiedlichen
Festplatten, die zu einer Art logischem Laufwerk zusammengefasst sind. Dieses
Laufwerk kann wie eine gewöhnliche Partition genutzt werden (z.B. kann man es
mit partman formatieren, einen Einhängepunkt festlegen usw.)

Welchen Vorteil Ihnen das bringt, hängt vom Typ des MD-Laufwerks ab. Im Moment
werden unterstützt:

RAID0

    Dieser Typ zielt hauptsächlich auf die Performance ab. RAID0 splittet alle
    ankommenden Daten in Stripes (Streifen) und verteilt sie gleichmäßig auf
    alle Festplatten im Verbund. Dies kann die Geschwindigkeit von Schreib-/
    Leseoperationen erhöhen, wenn jedoch eins der Laufwerke ausfällt, verlieren
    Sie alle Daten (ein Teil der Informationen ist immer noch auf einem/
    mehreren funktionierenden Laufwerk(en), der andere Teil war auf der
    defekten Platte).

    Der typische Anwendungsfall für RAID0 ist eine Partition zum Editieren von
    Videos.

RAID1

    Dieser Typ eignet sich für Setups, wo die Datensicherheit das oberste Gebot
    ist. RAID1 besteht aus mehreren (gewöhnlich zwei) gleichgroßen Partitionen,
    wobei beide Partitionen exakt die gleichen Daten enthalten. Dies bedeutet
    dreierlei. Erstens: wenn eine Disk ausfällt, haben Sie immer noch die
    gespiegelten Daten auf den anderen Laufwerken. Zweitens: Sie können nur
    einen Teil der tatsächlichen Kapazität nutzen (genauer gesagt die Größe der
    kleinsten Partition im Verbund). Drittens: Bei Dateileseoperationen wird
    die Last auf die Festplatten aufgeteilt; dies kann die Performance auf
    einem Server verbessern, z.B. auf einem Dateiserver, der mehr Lese- als
    Schreibvorgänge tätigt.

    Zusätzlich können Sie eine Reservedisk im Verbund haben, die im Fehlerfall
    den Platz des defekten Laufwerks einnimmt.

RAID5

    Dies ist ein guter Kompromiss zwischen Geschwindigkeit, Datensicherheit und
    Redundanz. RAID5 splittet alle ankommenden Daten in Streifen und verteilt
    Sie gleichmäßig auf alle Laufwerke außer einem (vergleichbar zu RAID0). Im
    Unterschied zu RAID0 erzeugt der RAID5-Typ zusätzliche Paritäts
    -Informationen, die auf die verbleibende Disk geschrieben werden. Die
    Paritäts-Disk ist nicht statisch festgelegt (dies wäre RAID4), sondern
    wechselt periodisch, so dass die Paritäts-Informationen gleichmäßig auf
    allen Platten vorhanden sind. Wenn eine Festplatte ausfällt, können die
    fehlenden Informationen aus den verbleibenden Daten und Ihrer Parität
    wiederhergestellt werden. Ein RAID5-Verbund muss aus mindestens drei
    aktiven Partitionen bestehen. Zusätzlich können Sie eine Reserve-Disk im
    Verbund haben, die im Fehlerfall den Platz der defekten Platte einnimmt.

    Wie Sie sehen, erreicht RAID5 einen ähnlichen Grad der Betriebssicherheit
    wie RAID1 bei weniger Redundanz/besserer Auslastung. Auf der anderen Seite
    könnte es bei Schreibvorgängen etwas langsamer sein, da zusätzlich die
    Paritäts-Informationen errechnet werden müssen.

Um es nochmal zusammenzufassen:

+-----------------------------------------------------------------------------+
|     |Mindestanzahl|                |Übersteht einen|      Verfügbarer       |
| Typ | benötigter  |Reserve-Laufwerk|Laufwerkscrash?|     Speicherplatz      |
|     |  Laufwerke  |                |               |                        |
|-----+-------------+----------------+---------------+------------------------|
|     |             |                |               |Größe der kleinsten     |
|RAID0|2            |nein            |nein           |Partition multipliziert |
|     |             |                |               |mit der Anzahl der      |
|     |             |                |               |Laufwerke               |
|-----+-------------+----------------+---------------+------------------------|
|RAID1|2            |optional        |ja             |Größe der kleinsten     |
|     |             |                |               |Partition im Verbund    |
|-----+-------------+----------------+---------------+------------------------|
|     |             |                |               |Größe der kleinsten     |
|RAID5|3            |optional        |ja             |Partition multipliziert |
|     |             |                |               |mit (Anzahl der         |
|     |             |                |               |Laufwerke minus 1)      |
+-----------------------------------------------------------------------------+

Wenn Sie die ganze Wahrheit über Software-RAID erfahren wollen, werfen Sie
einen Blick in das Software-RAID-HowTo.

Wenn Sie ein MD-Laufwerk erstellen möchten, müssen die beteiligten Partitionen
für die Nutzung im RAID gekennzeichnet werden. (Dies erledigen Sie in partman
in den Partitions-Einstellungen, wo Sie unter Benutzen als:->Physical Volume
für RAID auswählen.)

Warnung

Die Unterstützung für MD im Installer ist noch relativ neu. Sie könnten bei
einigen RAID-Typen und in Kombination mit einigen Bootloadern Probleme
bekommen, wenn Sie versuchen, MD für das root-(/)Dateisystem zu verwenden.
Erfahrenen Nutzern ist es vielleicht möglich, einige dieser Probleme zu
umgehen, indem Sie ein paar Konfigurations- oder Installationsschritte manuell
auf der Shell ausführen.

Als nächstes wählen Sie Software-RAID konfigurieren aus dem partman-Hauptmenü.
Im ersten Bild von mdcfg wählen Sie einfach MD-Gerät erstellen. Ein Liste
unterstützter Typen von MD-Laufwerken wird angezeigt, von denen Sie einen
auswählen (z.B. RAID1). Die folgenden Schritte unterscheiden sich abhängig
davon, welchen Typ Sie gewählt haben:

  * RAID0 ist einfach - Sie bekommen eine Liste der verfügbaren
    RAID-Partitionen und Sie müssen lediglich auswählen, aus welchen
    Partitionen das MD bestehen soll.

  * RAID1 ist ein wenig komplizierter. Als erstes müssen Sie die Anzahl der
    aktiven Laufwerke und der Reserve-Laufwerke angeben, aus denen das MD
    bestehen soll. Als nächstes wählen Sie aus der Liste der verfügbaren
    RAID-Partitionen diejenigen aus, die aktiv sein sollen und diejenigen, die
    Reserve bleiben. Die Gesamtanzahl der gewählten Partitionen muss mit der
    zuvor angezeigten Anzahl Partitionen übereinstimmen. Aber keine Sorge, wenn
    Sie einen Fehler machen und eine falsche Anzahl Partitionen wählen, wird
    der debian-installer dies nicht zulassen und Sie können erst weitermachen,
    wenn dies korrigiert ist.

  * Die Einrichtungsprozedur von RAID5 ist ähnlich der von RAID1 mit der
    Ausnahme, dass Sie mindestens drei aktive Partitionen benutzen müssen.

Es ist uneingeschränkt möglich, verschiedene Typen von MDs gleichzeitig zu
benutzen. Wenn Sie zum Beispiel drei 200GB-Festplatten haben, die für MD
genutzt werden sollen, und jede enthält zwei 100GB-Partitionen, können Sie die
jeweils erste Partition auf allen drei Platten zu einem RAID0 kombinieren (eine
schnelle 300GB-Videobearbeitungs-Partition) und die anderen drei Partitionen
(zwei aktive und eine als Reserve) für ein RAID1 benutzen (eine hochverfügbare
100GB-Partition für /home).

Wenn Sie die MD-Laufwerke nach Ihren Wünschen eingerichtet haben, kehren Sie
mit Beenden zu partman zurück, um dort Dateisysteme auf Ihren neuen
MD-Laufwerken zu erstellen und die Attribute wie Einhängepunkte festzulegen.

6.3.3. Installation des Basissystems

Obwohl dieser Schritt der am wenigsten problematische ist, benötigt er die
meiste Zeit, da hier das komplette Basissystem heruntergeladen, überprüft und
entpackt wird. Wenn Sie einen langsamen Rechner oder eine langsame
Netzwerkverbindung haben, kann das schon einige Zeit dauern.

6.3.3.1. Installation des Basissystems (base-installer)

Während der Basis-Installation werden Meldungen über das Entpacken von Paketen
und das Setup auf tty3 umgeleitet. Sie können durch Drücken von Alt-F3 auf
dieses Terminal umschalten; um wieder zum Haupt-Installationsprozess
zurückzukehren, drücken Sie Alt-F1.

Die von der Basis-Installation erzeugten Meldungen über das Entpacken und das
Setup werden in /var/log/messages gespeichert, wenn die Installation über eine
serielle Konsole erfolgt.

Als Teil der Installation wird ein Linux-Kernel installiert. In der
Standard-Prioritätseinstellung wählt der Installer einen für Sie aus, der am
besten zu Ihrer Hardware passt. Bei niedrigeren Prioritätseinstellungen können
Sie selbst aus einer Liste verfügbarer Kernel auswählen.

6.3.4. Ihr System bootfähig machen

Bedenken Sie, dass es manchmal noch so etwas wie schwarze Magie ist, mehrere
Betriebssysteme auf einem einzigen Rechner zu booten. Dieses Dokument versucht
erst gar nicht, die vielen Bootmanager zu beschreiben, die sich
architekturabhängig sehr unterscheiden (manchmal sogar innerhalb der
Unterarchitekturen). Sie sollten deshalb die Dokumentation Ihres Bootmanagers
zu Hilfe nehmen, wenn Sie mehr Informationen brauchen.

6.3.4.1. Andere Betriebssysteme erkennen (os-prober)

Bevor ein Bootloader installiert wird, versucht der Installer, andere
Betriebssysteme, die evtl. auf dem Rechner installiert sind, zu erkennen. Wird
ein unterstütztes Betriebssystem gefunden, werden Sie darüber während der
Installation des Bootloaders informiert und der Computer wird so konfiguriert,
dass dieses andere System zusätzlich zu Debian gestartet werden kann.

Bedenken Sie, dass es immer noch so etwas wie schwarze Magie ist, mehrere
Betriebssysteme auf einem Rechner zu booten. Die automatische Unterstützung,
andere Betriebssysteme zu erkennen und den Bootloader passend einzurichten,
variiert abhängig von der Architektur oder sogar der Unterarchitektur. Falls es
nicht funktioniert, konsultieren Sie die Dokumentation Ihres Bootloaders
bezüglich detaillierter Informationen.

Anmerkung

Die Erkennung anderer Betriebssysteme durch den Installer schlägt manchmal
fehl, wenn die Partitionen, die diese Systeme enthalten, während der Detektion
ins Dateisystem eingehängt sind. Dies kann dadurch verursacht werden, dass Sie
in partman einen Einhängepunkt (wie z.B. /win) für eine solche Partition
festgelegt haben oder dass Sie eine solche Partition manuell von der Konsole
aus eingehängt haben.

6.3.4.2. Den zipl-Bootloader installieren (zipl-installer)

Der Bootloader auf S/390 ist zipl. zipl ist in Konfiguration und Benutzung lilo
ähnlich, mit einigen Ausnahmen. Schlagen Sie bitte unter "LINUX for S/390
Device Drivers and Installation Commands" auf IBMs developerWorks-Website nach,
wenn Sie mehr über zipl erfahren möchten.

6.3.4.3. Ohne Bootloader weitermachen

Diese Option kann benutzt werden, um die Installation zu beenden, obwohl kein
Bootloader installiert wird, sei es, weil die Architektur/Unterarchitektur
keinen unterstützt oder weil keiner gewünscht wird (z.B. weil ein vorhandener
Bootloader benutzt werden soll).

Wenn Sie vorhaben, Ihren Bootloader manuell zu konfigurieren, sollten Sie den
Namen des installierten Kernels in /target/boot überprüfen. Sie sollten in
diesem Verzeichnis ebenfalls kontrollieren, ob eine initrd (Initial RAM-Disk)
vorhanden ist; falls eine existiert, müssen Sie Ihren Bootloader unter
Umständen anweisen, sie zu benutzen. Weitere Informationen, die Sie brauchen,
sind die Festplatte und die Partition, die Sie für Ihr /-Dateisystem gewählt
haben sowie für /boot (falls Sie /boot auf einer separaten Partition angelegt
haben).

6.3.5. Stufe 1 der Installation beenden

Dies sind die letzten Dinge, die noch erledigt werden müssen, bevor Sie Ihr
neues Debian booten können. Hauptsächlich geht es darum, nach der Installation
ein wenig aufzuräumen.

6.3.5.1. Die Installation abschließen und den Rechner neu starten

Dies ist der letzte Schritt des eigentlichen Debian-Installationsprozesses. Sie
werden aufgefordert, das Bootmedium (CD, Floppy, etc.), das Sie zur
Installation verwendet haben, aus dem Laufwerk zu entfernen. Der Installer
erledigt ein paar letzte Sachen und macht dann einen Neustart mit dem neuen
Debian-System.

Wenn Sie Installation beenden aus dem Menü wählen, wird das System
heruntergefahren und abgeschaltet, da ein Neustart unter S/390 in dieser
Situation nicht funktioniert. Sie müssen dann per IPL GNU/Linux wählen von dem
DASD, das Sie während der ersten Installationsschritte für das root-Dateisystem
vorgesehen haben.

6.3.6. Verschiedenes

Die Komponenten, die wir hier auflisten, sind normalerweise nicht am
Installationsprozess beteiligt, warten aber im Hintergrund, um den Benutzer zu
unterstützen, falls etwas schief läuft.

6.3.6.1. Die Logdateien der Installation sichern (bugreporter)

Wenn die Installation erfolgreich verläuft, werden die Logdateien, die das
System während des Installationsprozesses erzeugt, automatisch in das
Verzeichnis /var/log/debian-installer/ Ihres neuen Debian-Systems kopiert.

Wenn Sie Debug-Logs speichern aus dem Menü auswählen, haben Sie die
Gelegenheit, die Logdateien auf eine Diskette zu sichern. Dies könnte nützlich
sein, wenn Sie während der Installation gravierende Probleme feststellen und
die Dateien auf einem anderen System genauer analysieren oder zu einem
Installationsbericht hinzufügen möchten.

6.3.6.2. Verwenden der Shell (shell)

Es gibt einen Punkt Eine Shell starten im Menü. Wenn das Menü nicht verfügbar
ist und Sie trotzdem eine Shell benötigen, drücken Sie Alt-F2 (auf einer
Mac-Tastatur Option-F2), um zur zweiten virtuellen Konsole zu gelangen. Drücken
Sie die Alt-Taste links von der Leertaste und gleichzeitig die F2
-Funktionstaste. Sie gelangen in ein separates Fenster, in dem ash läuft, ein
Klon der Bourne-Shell.

Zu diesem Zeitpunkt ist das System von der RAM-Disk gestartet und eine
eingeschränkte Auswahl an Unix-Werkzeugen ist verfügbar. Sie können sich
ansehen, welche Programme verfügbar sind, indem Sie das Kommando ls /bin /sbin
/usr/bin /usr/sbin ausführen oder help eintippen. Der Text-Editor ist nano. Die
Shell hat einige nette Eigenschaften wie automatische Vervollständigung und
Befehls-History.

Verwenden Sie die Menüs, um die entsprechenden Aufgaben zu bewältigen - die
Shell und die Kommandos sind nur für den Fall gedacht, dass etwas schief läuft.
Im Speziellen sollten Sie auf jeden Fall das Menü und nicht die Shell
verwenden, um Ihre Swap-Partition zu aktivieren, da die Menü-Software es nicht
erkennen kann, falls Sie das von der Shell aus gemacht haben. Drücken Sie Alt-
F1, um zu den Menüs zurückzugelangen oder geben Sie exit ein, wenn Sie den
entsprechenden Menüpunkt zum Aufrufen der Shell benutzt haben.

6.3.6.3. Installation über das Netzwerk

Bei Installationen auf S/390-Hardware ist dies die Standardmethode nach der
Einrichtung des Netzwerks.

Sie werden nach einem neuen Passwort gefragt, das Sie dafür verwenden müssen,
um sich mit dem Installationssystem zu verbinden. Anschließend müssen Sie das
Passwort noch einmal bestätigen. Das wars. Sie sollten jetzt einen Bildschirm
sehen, der Sie anweist, sich per Fernzugriff als Nutzer installer anzumelden
(mit dem Passwort, das Sie gerade festgelegt haben). Ein weiteres wichtiges
Detail an diesem Bild, dass Sie beachten sollten, ist der "Fingerabdruck" des
Systems. Sie müssen den Fingerabdruck gesichert zu der Person übertragen, die
die Installation per Fernzugriff fortsetzt.

Sollten Sie sich entscheiden, die Installation lokal fortzuführen, können Sie
Enter drücken; dies bringt Sie zurück zum Hauptmenü, wo Sie eine andere
Installationskomponente auswählen können.

Lassen Sie uns jetzt auf die andere Seite der Leitung wechseln. Als
Grundvoraussetzung müssen Sie Ihr Terminal auf UTF8-Zeichenkodierung
konfigurieren, weil das Installationssystem dies benutzt. Falls Sie dies nicht
tun, ist eine Installation per Fernzugriff zwar trotzdem möglich, Sie werden
aber möglicherweise befremdende Artefakte in der Anzeige feststellen, wie nicht
vorhandene Ränder an Dialogfenstern oder unlesbare nicht-ASCII-Zeichen. Eine
Verbindung zum Installationssystem aufzubauen, ist einfach. Geben Sie ein:

$ ssh -l installer install_host

Dabei ist install_host entweder der Name oder die IP-Adresse des Rechners, auf
dem Debian GNU/Linux installiert werden soll. Vor der eigentlichen Anmeldung
wird der Fingerabdruck des entfernten Systems angezeigt und Sie müssen ihn
vergleichen und bestätigen, dass er korrekt ist.

Anmerkung

Wenn Sie mehrere Computer hintereinander installieren und diese haben die
gleiche IP-Adresse oder den gleichen Hostnamen, wird ssh sich weigern, sich mit
einem solchen Host zu verbinden. Der Grund hierfür ist, diese diese Rechner
unterschiedliche Fingerabdrücke haben, was üblicherweise ein Zeichen für eine
Spoofing-Attacke ist. Wenn Sie sicher sind, dass dies nicht der Fall ist,
müssen Sie die entsprechende Zeile aus ~/.ssh/known_hosts entfernen und können
es dann noch einmal probieren.

Nach der Anmeldung wird Ihnen ein Startbildschirm präsentiert und Sie haben
zwei Möglichkeiten: Menü öffnen und Shell starten. Die erste bringt Sie zum
Installer-Hauptmenü und Sie können die Installation wie gewohnt fortsetzen. Die
zweite Möglichkeit startet eine Shell, über die Sie das entfernte System
untersuchen und möglicherweise reparieren können, falls es Probleme gibt. Sie
sollten nur eine SSH-Sitzung für das Installer-Menü öffnen, können jedoch
mehrere Sitzungen mit Shell-Eingabeaufforderungen starten.

Warnung

Sobald Sie die Installation per Fernzugriff (SSH) gestartet haben, sollten Sie
nicht zur Installation auf der lokalen Konsole zurück wechseln. Dies könnte die
Datenbank beschädigen, die die Konfiguration des neuen Systems verwaltet. Und
das wiederum kann zu einer fehlgeschlagenen Installation oder zu Problemen mit
dem installierten System führen.

Außerdem: wenn Sie die SSH-Sitzung in einem X-Terminal-Fenster laufen lassen,
sollten Sie das Fenster nicht in der Größe verändern, da dadurch die Verbindung
beendet wird.

6.3.6.4. Konfiguration des Basissystems aus dem Debian-Installer heraus starten

Es ist möglich, das Basissystem bereits im ersten Schritt der Installation zu
konfigurieren (bevor von der Festplatte neu gebootet wird), indem Sie
base-config in einer chroot-Umgebung starten. Dies ist hauptsächlich für
Testzwecke des Installers gedacht und sollte normalerweise gemieden werden.


--------------

^[3] Wir wollen ehrlich sein: Sie können auch ein MD-Gerät aus Partitionen
einer einzige Festplatte erstellen, dies bringt Ihnen aber keinen sinnvollen
Vorteil.

Kapitel 7. Das neue Debian-System starten

Inhaltsverzeichnis

7.1. Der Moment der Wahrheit
7.2. Basis-Konfiguration des Debian-Systems nach dem Booten

    7.2.1. Konfigurieren Ihrer Zeitzone
    7.2.2. Benutzer und Passwörter einrichten
    7.2.3. APT konfigurieren
    7.2.4. Paket-Installation
    7.2.5. Nachfragen während der Software-Installation
    7.2.6. Ihren Mail-Transport-Agent (MTA, liefert Ihre Mails aus)
        konfigurieren

7.3. Anmelden

7.1. Der Moment der Wahrheit

Der erste Systemstart aus eigener Kraft ist das, was Elektroingenieure den
"smoke test" (testen ob's qualmt) nennen.

Wenn Sie Debian direkt starten, aber der Start nicht funktioniert, legen Sie
entweder das Original-Installationsmedium oder Ihre angepasste Boot-Floppy ein,
wenn Sie eine haben, und machen einen Neustart. Bei dieser Methode müssen Sie
evtl. einige Boot-Parameter angeben, wie root=root, wobei root Ihre
root-Partition ist, also z.B. /dev/sda1.

7.2. Basis-Konfiguration des Debian-Systems nach dem Booten

Nach dem Booten werden Sie aufgefordert, die Konfiguration Ihres Basissystems
zu beenden; danach können Sie zusätzliche Pakete zur Installation auswählen.
Das Programm, das Sie durch diesen Prozess begleitet, heißt base-config. Das
Konzept ist dem des debian-installer aus der ersten Installationsstufe sehr
ähnlich. Allerdings besteht base-config aus einer Zahl spezialisierter
Komponenten, die alle jeweils eine Konfigurationsaufgabe erledigen; base-config
enthält die Option "hidden menu in the background" (das Hauptmenü bleibt
standardmäßig im Hintergrund) und benutzt das gleiche Navigationssystem wie der
debian-installer.

Wenn Sie irgendwann einmal, nachdem die Installation abgeschlossen ist,
base-config erneut starten möchten, führen Sie als Superuser root base-config
aus.

7.2.1. Konfigurieren Ihrer Zeitzone

Nach einem Willkommens-Bildschirm werden Sie aufgefordert, die Zeitzone
einzustellen. Legen Sie zunächst fest, ob die Hardware-Uhr Ihres Rechners die
lokale Zeit oder Greenwich-Zeit (auch GMT bzw. UTC genannt) anzeigt. Die Zeit,
die in dem Dialogfenster angezeigt wird, hilft Ihnen bei der Entscheidung.

Abhängig vom Land, das Sie zu Anfang des Installationsprozesses ausgewählt
haben, wird jetzt entweder eine einzelne Zeitzone oder eine Liste von mehreren
relevanten Zeitzonen für dieses Land angezeigt. Wenn nur eine Zeitzone
angezeigt wird, wählen Sie Ja, um zu bestätigen oder Nein, um aus einer
kompletten Liste aller Zeitzonen auswählen zu können. Wenn eine Liste angezeigt
wird, suchen Sie die passende aus oder wählen Sie "Keine der obigen", um zur
kompletten Liste aller Zeitzonen zu gelangen.

7.2.2. Benutzer und Passwörter einrichten

7.2.2.1. Das Root-Passwort festlegen

Der root-Account wird auch Superuser genannt; es ist ein Benutzerkonto, das
alle Sicherheitsvorkehrungen auf Ihrem System überbrückt. Der root-Account
sollte nur zur Systemadministration genutzt werden und nur so kurz wie nötig.

Alle Passwörter, die Sie festlegen, sollten mindestens 6 Stellen haben und
sowohl Groß- wie auch Kleinbuchstaben sowie Sonderzeichen enthalten. Seien Sie
besonders sorgsam, wenn Sie Ihr Root-Passwort festlegen, da dies ein sehr
mächtiger Account ist. Vermeiden Sie Wörter, die in Lexika gefunden werden
könnten, und benutzen Sie keine persönlichen Informationen, die man erraten
könnte.

Wenn irgend jemand Ihnen sagt, er bräuchte Ihr Root-Passwort, seien Sie extrem
vorsichtig. Sie sollten normalerweise niemals Ihr Root-Passwort herausgeben, es
sei denn, Sie administrieren einen Rechner mit mehreren Systemadministratoren.

7.2.2.2. Einen normalen Benutzer anlegen

Das System fragt an dieser Stelle, ob Sie einen normalen Benutzer erstellen
möchten. Dieser Account sollte Ihr persönlicher Hauptbenutzername sein. Sie
sollten niemals das Root-Konto für Ihre tägliche Arbeit benutzen oder als
persönliches Benutzerkonto.

Warum nicht? Nun, ein Grund, keine Root-Privilegien zu nutzen, ist, dass man
als Superuser leicht irreparable Schäden anrichten kann! Ein anderer ist, dass
Sie Gefahr laufen könnten, ein Trojanisches Pferd zu starten - das ist ein
Programm, das sich die Superuser-Rechte zunutze macht, um die Sicherheit Ihres
System hinter Ihrem Rücken zu kompromittieren. Jedes gute Buch über die
Administration eines Unix-Systems wird dieses Thema detaillierter behandeln -
Sie sollten eines lesen, wenn dies Neuland für Sie ist.

Als erstes müssen Sie den vollen Namen des Benutzers eingeben. Danach werden
Sie nach dem Namen für das Benutzerkonto gefragt; generell ist der Vorname oder
etwas Ähnliches passend und wird auch als Standard eingetragen. Zuletzt müssen
Sie das Passwort für dieses Konto festlegen.

Wenn Sie irgendwann einmal einen weiteren Benutzeraccount hinzufügen müssen,
benutzen Sie den Befehl adduser.

7.2.3. APT konfigurieren

Das Haupt-Werkzeug, das benutzt wird, um Pakete auf dem System zu installieren,
ist apt-get aus dem Paket apt. ^[4] Andere Oberflächen für das Paketmanagement,
wie z.B. aptitude, synaptic und das ältere dselect bauen ebenfalls auf apt-get
auf und benutzen es. Diese Tools empfehlen sich für neue Benutzer, da Sie
einige zusätzliche Funktionen (Paketsuche und Statusüberprüfung) in einer
schicken Oberfläche integriert haben.

APT muss konfiguriert werden, so dass es weiß, woher es benötigte Pakete
bekommen kann. Das Hilfsprogramm, das Sie bei dieser Aufgabe unterstützt, heißt
apt-setup.

Dies ist der nächste Schritt in Ihrem Konfigurationsprozess, APT zu sagen, wo
die Debian-Pakete gefunden werden können. Bedenken Sie, dass Sie apt-setup
jederzeit auch nach der Installation erneut aufrufen können, um die Einstellung
zu ändern, oder Sie editieren die Datei /etc/apt/sources.list von Hand.

Wenn in diesem Moment eine offizielle CD-ROM im Laufwerk liegt, sollte diese
automatisch ohne Nachfrage als Paketquelle für apt konfiguriert werden. Sie
sehen das daran, dass auf die CD zwecks Durchsuchung zugegriffen wird.

Für Benutzer, die keine offizielle CD-ROM haben, werden mehrere
Auswahlmöglichkeiten angeboten, um Debian-Pakete zu bekommen: FTP, HTTP oder
ein lokales Dateisystem.

Sie sollten wissen, dass es auf jeden Fall möglich ist, mehrere verschiedene
APT-Quellen zu haben, sogar von ein und demselben Debian-Archiv. apt-get wird
automatisch das Paket mit der höchsten verfügbaren Versionsnummer wählen. Oder
wenn Sie z.B. einen HTTP-Server und eine CD-ROM als Quelle haben, sollte
apt-get automatisch wenn möglich die lokale CD-ROM benutzen und nur auf HTTP
ausweichen, wenn dort eine neuere Version verfügbar ist. Allerdings ist es
keine gute Idee, unnötige APT-Quellen in der Konfiguration zu haben, da dies
den Prozess der Überprüfung auf neuere Versionen per Netzwerk verlangsamt.

7.2.3.1. Netzwerk-Paketquellen konfigurieren

Wenn Sie vorhaben, den Rest Ihres Systems per Netzwerk zu installieren, ist die
gebräuchlichste Möglichkeit, eine http-Quelle auszuwählen. ftp-Quellen sind
zwar auch akzeptabel, neigen aber dazu, langsamer zu sein beim Aufbau der
Verbindungen.

Der nächste Schritt bei der Konfiguration von Netzwerk-Paketquellen ist,
apt-setup mitzuteilen, in welchem Land Sie leben. Hierdurch wird festgelegt,
mit welchem offiziellen Debian-Internet-Spiegelserver Sie sich verbinden.
Abhängig davon, in welchem Land Sie leben, wird eine Liste mit möglichen
Servern angezeigt. Generell ist es in Ordnung, den ersten Eintrag auf der Liste
zu nehmen, jedoch sollten auch alle anderen funktionieren. Bedenken Sie aber,
dass die Liste der Server erstellt wurde, als diese Version von Debian
herausgegeben wurde; einige der Server sind vielleicht mittlerweile nicht mehr
verfügbar.

Nachdem Sie den Spiegelserver ausgewählt haben, werden Sie gefragt, ob Sie
einen Proxy-Server benutzen möchten. Ein Proxy-Server ist ein Server, der alle
Ihre HTTP- und/oder FTP-Anfragen ins Internet weiterleitet und wird oft
benutzt, um den Zugriff auf das Internet in größeren Netzwerken zu optimieren.
In bestimmten Netzwerken ist nur der Proxy-Server berechtigt, auf das Internet
zuzugreifen; in solchen Fällen müssen Sie den Proxy-Server angeben, um Zugriff
auf das Internet zu erhalten. Sie müssen unter Umständen auch einen
Benutzernamen und ein Passwort angeben. Die meisten Privatnutzer werden keinen
Proxy-Server angeben müssen, obwohl einige ISP (Internet-Service-Provider)
Proxy-Server für Ihre Kunden anbieten.

Danach wird Ihre neue Netzwerk-Paketquelle getestet. Wenn alles gut geht,
werden Sie gefragt, ob Sie eine weitere Paketquelle angeben möchten. Wenn Sie
Probleme mit dem gewählten Server haben, versuchen Sie einen anderen (entweder
von der Liste für Ihr Land oder von der globalen Liste) oder verwenden Sie eine
ganz andere Quelle.

7.2.4. Paket-Installation

Als nächstes werden Ihnen von Debian einige vorbereitete
Paket-Zusammenstellungen angeboten. Sie können natürlich auch Paket für Paket
auswählen, was Sie auf Ihrem neuen System installieren möchten. Dies ist auch
das Prinzip von aptitude, das weiter unten beschrieben wird. Allerdings könnte
dies eine langwierige Sache werden bei ca. 14700 verfügbaren Paketen in Debian!

Deswegen haben Sie die Möglichkeit, zunächst Programmgruppen (tasks)
vorzuwählen und danach einzelne individuelle Pakete hinzuzufügen. Diese Gruppen
stellen eine lockere Zusammenstellung verschiedener Aufgaben dar, die Sie mit
Ihrem Computer erledigen können, wie z.B. "Desktop-Umgebung" (für einen
Arbeitsplatzrechner), "Web-Server" (Inhalte für das Internet bereitstellen)
oder "Druck-Server" (Drucken und Druckermanagement) ^[5]. Abschnitt C.3,
"Festplattenplatz, der für die Programmgruppen benötigt wird" enthält eine
Aufstellung des Festplattenbedarfs verschiedener Programmgruppen.

Wenn Sie die Programmgruppen ausgewählt haben, die Sie installieren möchten,
gehen Sie auf Ok. Nun wird aptitude die Programme installieren.

Anmerkung

Auch wenn Sie keine Programme zur Installation ausgewählt haben, werden einige
wichtige oder benötigte Standardpakete installiert, die noch nicht auf dem
System vorhanden sind. Dies ist das gleiche, als wenn Sie auf der Kommandozeile
tasksel -ris eingeben; es werden in diesem Fall ca. 37MB an Archiven
heruntergeladen. Die Zahl der zu installierenden Pakete wird angezeigt und wie
viele Kilobytes an Daten heruntergeladen werden müssen, falls erforderlich.

Wenn Sie Paket für Paket aussuchen möchten, was Sie installieren, wählen Sie
"Manuelle Auswahl" in der Debian Software Auswahl (tasksel). Falls Sie
zusätzlich zu der manuellen Auswahl auch eine oder mehrere Programmgruppen
vorgewählt haben, wird aptitude mit dem Parameter --visual-preview gestartet.
Dies bedeutet, dass Sie die Möglichkeit haben, die Liste der Pakete, die
installiert werden sollen, vorher nochmals zu überprüfen ^[6]. Falls Sie keine
Progammgruppe ausgewählt haben, wird die normale aptitude-Oberfläche angezeigt.
Nachdem Sie Ihre Auswahl getroffen haben, drücken Sie "g", um das Herunterladen
und die Installation der Pakete zu starten.

Anmerkung

Wenn Sie "Manuelle Auswahl" ausgewählt haben, ohne dabei eine Programmgruppe
vorzuwählen, werden keine Pakete installiert, die Sie nicht selbst auswählen.
Dies bedeutet einerseits, dass Sie mittels dieser Option ein Minimalsystem
erstellen können; andererseits liegt dann bei Ihnen die Verantwortung, dafür zu
sorgen, dass vom System benötigte Pakete ausgewählt und installiert werden, die
noch nicht als Teil des Basissystems installiert wurden (vor dem Neustart).

Nur wenige der 14700 Pakete, die in Debian verfügbar sind, sind in den
Programmgruppen des Task-Installers enthalten. Um Informationen zu weiteren
Paketen bekommen, nutzen Sie entweder apt-cache search search-string, um nach
Paketen zu suchen, die mit search-string zu tun haben (siehe auch die apt-cache
(8)-Handbuchseite), oder verwenden Sie aptitude, wie unten beschrieben.

7.2.4.1. Erweiterte Paketauswahl mit aptitude

aptitude ist ein modernes Programm für das Paketmanagement. aptitude erlaubt
es, einzelne Pakete, Sammlungen mehrerer Pakete, die bestimmten Kriterien
entsprechen oder auch ganze Programmgruppen auszuwählen.

Die grundlegenden Tastaturbefehle sind:

+------------------------------------------------------------------+
|   Taste    |                       Aktion                        |
|------------+-----------------------------------------------------|
|Hoch, Runter|Die Markierung hoch oder runter bewegen.             |
|------------+-----------------------------------------------------|
|Enter       |Einen Eintrag öffnen/schließen/aktivieren.           |
|------------+-----------------------------------------------------|
|+           |Ein Paket zur Installation markieren.                |
|------------+-----------------------------------------------------|
|-           |Ein installiertes Paket zum Löschen markieren.       |
|------------+-----------------------------------------------------|
|d           |Paketabhängigkeiten anzeigen.                        |
|------------+-----------------------------------------------------|
|g           |Pakete herunterladen und installieren bzw. entfernen.|
|------------+-----------------------------------------------------|
|q           |Ansicht/Seite schließen.                             |
|------------+-----------------------------------------------------|
|F10         |Menü aufrufen.                                       |
+------------------------------------------------------------------+

Mehr Befehle finden Sie in der Online-Hilfe (drücken Sie dazu die ?-Taste).

7.2.5. Nachfragen während der Software-Installation

Alle Pakete, die Sie mit tasksel oder aptitude ausgewählt haben, werden
heruntergeladen, entpackt und danach von apt-get und dpkg installiert. Wenn ein
bestimmtes Paket während der Installation mehr Informationen benötigt, werden
Sie danach gefragt. Sie sollten ebenso ein Auge auf die Ausgabe während dieses
Prozesses halten, um eventuelle Installationsfehler zu bemerken (obwohl Sie im
Falle eines gravierenden Fehlers, der eine Installation verhindert,
aufgefordert werden, diesen zu bestätigen; Sie werden solche Meldungen also
nicht verpassen).

7.2.6. Ihren Mail-Transport-Agent (MTA, liefert Ihre Mails aus) konfigurieren

Heutzutage ist E-Mail für viele Leute ein sehr wichtiger Teil des Lebens,
deswegen ist es keine Überraschung, dass Debian Sie während des
Installationsprozesses auffordert, Ihr Mail-System korrekt einzurichten. Der
Standard-Mail-Transport-Agent (das ist das Programm, das Ihre Mails ausliefert)
in Debian ist exim4, der relativ klein, flexibel und leicht zu erlernen ist.

Sie könnten fragen, ob dies denn notwendig ist, obwohl Ihr Computer überhaupt
nicht ans Internet angeschlossen ist. Die kurze Antwort ist: Ja. Die längere
Erklärung: einige System-Werkzeuge (wie cron, quota, aide, ...) könnten Ihnen
wichtige Hinweise per E-Mail schicken.

Auf dem ersten Bildschirm werden Ihnen mehrere allgemeine Mail-Szenarien
angezeigt. Wählen Sie eines, das Ihren Bedürfnissen am ehesten entspricht:

Internet-Server

    Ihr System ist mit einem Netzwerk verbunden und Ihre Mail wird direkt per
    SMTP verschickt und empfangen. Auf den folgenden Seiten werden Sie nach ein
    paar Basisinformationen gefragt, wie dem Mail-Namen Ihres Rechners oder
    einer Liste von Domains, für die Sie Mails akzeptieren oder weiterleiten.

Versand über Smarthost (Relay)

    In diesem Szenario wird Ihre ausgehende Mail an einen anderen Rechner
    weitergeleitet, "Smarthost" genannt, der den eigentlichen Job für Sie
    erledigt. Der Smarthost speichert für gewöhnlich auch ankommende Mails, die
    für Ihren Rechner bestimmt sind, so dass Sie nicht ständig online sein
    müssen. Das bedeutet auch, dass Sie Ihre Mail mit Programmen wie fetchmail
    vom Smarthost abholen müssen. Diese Option ist passend für Dial-Up-Nutzer
    (die sich per Modem-Wählverbindung o.ä. ins Internet einwählen), also
    wahrscheinlich auch für die meisten Privatnutzer.

Nur lokale E-Mail-Zustellung

    Ihr System ist nicht mit einem Netzwerk verbunden und Mail wird nur
    zwischen lokalen Benutzern versandt oder empfangen. Diese Option wird
    dringendst empfohlen, auch wenn Sie nicht vorhaben, Nachrichten zu
    versenden, da einige System-Werkzeuge Ihnen von Zeit zu Zeit verschiedene
    Alarmmeldungen schicken könnten (z.B. die beliebte Meldung "Disk quota
    exceeded" / Festplattenplatz wird knapp). Diese Option ist auch geeignet
    für Benutzer, die neu bei Debian sind, da sie nicht viele Fragen stellt.

Keine Konfiguration zum jetzigen Zeitpunkt

    Wählen Sie dies nur, wenn Sie sich absolut sicher sind, was Sie tun. Sie
    haben anschließend ein unkonfiguriertes Mail-System - bis Sie es
    einrichten, sind Sie nicht in der Lage, Mails zu senden oder zu empfangen,
    und könnten einige wichtige Meldungen von Ihren Systemprogrammen verpassen.

Wenn keines dieser Szenarien für Sie passt oder wenn Sie eine feinere
Einstellung benötigen, müssen Sie die Konfigurationsdateien im Verzeichnis /etc
/exim4 manuell anpassen, wenn die Installation beendet ist. Mehr Informationen
über exim4 finden Sie unter /usr/share/doc/exim4.

7.3. Anmelden

Nachdem Sie die gewünschten Pakete installiert haben, wird der
Anmeldebildschirm angezeigt. Melden Sie sich mit persönlichem Benutzernamen und
Passwort an, die Sie ausgesucht haben. Das System ist jetzt fertig zur
Benutzung.

Wenn Sie neu bei Debian sind, sollten Sie vielleicht die Dokumentation lesen,
die bereits auf dem System installiert ist, um erste Tipps zur Benutzung zu
bekommen. Es gibt derzeit mehrere Dokumentationssysteme; es wird daran
gearbeitet, diese zu vereinheitlichen. Hier ein paar Ausgangspunkte:

Dokumentation, die zu Anwendungsprogrammen gehört, ist unter /usr/share/doc/ in
einem Unterverzeichnis mit dem Namen des Programms installiert. Ein Beispiel:
Das APT-Benutzerhandbuch zur Nutzung von apt (um weitere Programme auf Ihrem
System zu installieren) liegt in /usr/share/doc/apt/guide.html/index.html.

Zusätzlich gibt es einige spezielle Verzeichnisse unterhalb von /usr/share/doc
/. Linux-HowTos sind im .gz-Format in /usr/share/doc/HOWTO/en-txt/ installiert.
Nachdem dhelp installiert ist, finden Sie in /usr/share/doc/HTML/index.html
eine Übersicht über die Dokumentationen, die Sie mit einem Webbrowser lesen
können.

Ein einfacher Weg, diese Dokumente zu betrachten, ist, mit cd /usr/share/doc/
in das entsprechende Verzeichnis zu wechseln und dann lynx gefolgt von einem
Leerzeichen und einem Punkt einzugeben (der Punkt steht für das aktuelle
Verzeichnis, in dem Sie sich befinden).

Sie können auch info command oder man command eingeben, um Dokumentation zu den
meisten Befehlen zu bekommen, die auf der Kommandozeile verfügbar sind. Indem
Sie help eingeben, bekommen Sie eine Hilfe zu Shell-Befehlen, und wenn Sie ein
Kommando gefolgt von --help eintippen, wird für gewöhnlich eine kurze
Zusammenfassung angezeigt, wie das Kommando zu nutzen ist. Wenn die Ausgabe
eines Befehls länger als die Seite ist, tippen Sie hinter dem Befehl | more
ein, so dass die Ausgabe seitenweise angezeigt wird. Um eine Liste aller
verfügbaren Befehle zu bekommen, die mit einem bestimmten Buchstaben oder einer
bestimmten Buchstabenkombination beginnen, tippen Sie den/die Anfangsbuchstaben
ein und drücken zweimal TAB.

Eine umfangreichere Einführung in Debian und GNU/Linux liefert /usr/share/doc/
debian-guide/html/noframes/index.html.


--------------

^[4] Beachten Sie, dass das eigentliche Programm, das die Pakete installiert,
dpkg heißt. Dies ist allerdings ein Low-Level-Programm, wo hingegen apt-get ein
High-Level-Programm ist, das dpkg aufruft, wenn es benötigt wird; außerdem weiß
apt-get, welche Pakete noch zusätzlich erforderlich sind, um das gewünschte
Paket zu installieren und es weiß, woher es die Pakete bekommen kann, z.B. von
Ihrer CD, über das Netzwerk oder sonst woher.

^[5] Sie sollten wissen, dass base-config lediglich das Programm tasksel
aufruft, wo dann diese Liste angezeigt wird. Für die manuelle Paketauswahl wird
aptitude gestartet. Jedes dieser Programme kann auch jederzeit nach der
Installation aufgerufen werden, um weitere Pakete zu installieren (oder auch zu
entfernen). Wenn Sie nur ein bestimmtes Paket benötigen, nachdem die
Installation abgeschlossen ist, führen Sie einfach aptitude install package als
root aus, wobei package der Name des Paketes ist, das Sie installieren möchten.

^[6] Sie können die Standard-Paketauswahl auch ändern. Wenn Sie zusätzliche
Pakete auswählen möchten, benutzen Sie Ansichten->Neue Paketansicht.

Kapitel 8. Die nächsten Schritte und welche Seiten Sie noch besuchen sollten

Inhaltsverzeichnis

8.1. Wenn Sie neu sind bei Unix
8.2. Sich nach Debian orientieren

    8.2.1. Das Debian-Paketsystem
    8.2.2. Programmversions-Verwaltung
    8.2.3. Cron-Job-Management (zeitgesteuerte Aufgaben)

8.3. Wo Sie weiter lesen sollten - zusätzliche Informationen
8.4. Einen neuen Kernel kompilieren

    8.4.1. Kernel-Image-Verwaltung

8.1. Wenn Sie neu sind bei Unix

Wenn Sie neu sind bei Unix, sollten Sie sich vielleicht ein paar Bücher kaufen
und lesen. In der Debian-Referenz finden Sie viele nützliche Informationen und
diese Liste von Unix-FAQs enthält eine Vielzahl von UseNet-Dokumenten, die eine
hübsche historische Referenz darstellen.

Linux ist eine Implementation von Unix. Das Linux Documentation Project (LDP)
vereint viele HowTos und Online-Bücher über Linux. Die meisten dieser Dokumente
können lokal installiert werden; installieren Sie einfach das Paket
doc-linux-html (Dokumentation als HTML-Version) oder doc-linux-text (als
ASCII-Version) und schauen Sie dann unter /usr/share/doc/HOWTO. Internationale
Versionen der LDP-HowTos sind ebenso als Debian-Pakete verfügbar.

8.2. Sich nach Debian orientieren

Debian ist etwas anders als andere Distributionen. Auch wenn Sie sich mit Linux
in anderen Distributionen auskennen, gibt es einige Dinge, die Sie über Debian
wissen sollten, um Ihr System in einem guten, sauberen Zustand zu halten.
Dieses Kapitel enthält Material, das Ihnen helfen soll, sich zu orientieren; es
soll keine Anleitung sein, wie man Debian benutzt, sondern nur einen kurzen
Einblick geben für alle, die es eilig haben.

8.2.1. Das Debian-Paketsystem

Das wichtigste Konzept, das Sie verstehen sollten, ist das des
Debian-Paketsystems. Im Wesentlichen sollten große Teile des Systems unter der
Kontrolle des Paketsystems stehen, inklusive:

  * /usr (ausgenommen /usr/local)

  * /var (Sie könnten /var/local erstellen, wo Sie auch unbehelligt vom
    Paketsystem sind)

  * /bin

  * /sbin

  * /lib

Wenn Sie zum Beispiel die Datei /usr/bin/perl durch eine andere Version
ersetzen, wird dies funktionieren, aber wenn das perl-Paket irgendwann einmal
aktualisiert wird, wird Ihre Version überschrieben. Experten könnten dies aber
vermeiden, indem Sie das Paket in aptitude auf "hold" setzen.

APT ist eine der besten Installationsmethoden. Sie können die
Kommandozeilenversion apt-get benutzen oder die Vollbild-Textversion aptitude.
Beachten Sie, dass apt es Ihnen gestattet, "main", "contrib" und "non-free" zu
mischen, so dass Sie sowohl export-eingeschränkte Pakete wie auch
Standardpakete gleichzeitig nutzen können.

8.2.2. Programmversions-Verwaltung

Alternative Versionen von Programmen werden von update-alternatives verwaltet.
Wenn Sie mehrere verschiedene Versionen Ihrer Anwendungen installiert haben,
lesen Sie die Handbuchseite von update-alternatives.

8.2.3. Cron-Job-Management (zeitgesteuerte Aufgaben)

Alle Cron-Jobs aus dem Bereich des Systemadministrators sollten unter /etc
liegen, da es Konfigurationsdateien sind. Wenn Sie einen root-Cron-Job haben,
der täglich, wöchentlich oder monatlich läuft, legen Sie Ihn unter /etc/cron.
{daily,weekly,monthly} ab. Sie werden dann von /etc/crontab gestartet und in
alphabetischer Reihenfolge abgearbeitet, also alle nacheinander.

Wenn sie auf der anderen Seite einen Cron-Job haben, der (a) unter einem
bestimmten Benutzernamen laufen muss oder (b) zu einer bestimmten Zeit oder in
einem bestimmten Takt, können Sie entweder /etc/crontab verwenden oder besser /
etc/cron.d/whatever. Diese besonderen Dateien haben ein zusätzliches
Eingabefeld, das es erlaubt, den Benutzer festzulegen, unter dessen Namen der
Job läuft.

Auf jeden Fall brauchen Sie nur die Dateien zu editieren und cron wird sie
automatisch erkennen. Sie müssen keinen besonderen Befehl o.ä. ausführen. Mehr
Informationen finden Sie in cron(8), crontab(5) und /usr/share/doc/cron/
README.Debian.

8.3. Wo Sie weiter lesen sollten - zusätzliche Informationen

Wenn Sie Informationen über ein bestimmtes Programm benötigen, sollten Sie als
erstes man program oder info program ausprobieren.

Es gibt auch sehr viel nützliche Dokumentation in /usr/share/doc. Insbesondere
/usr/share/doc/HOWTO und /usr/share/doc/FAQ enthalten viele interessante
Informationen. Um Fehler in Debian zu melden, schauen Sie in /usr/share/doc/
debian/bug*. Debian-spezifische Themen für spezielle Programme werden in den /
usr/share/doc/(package name)/README.Debian-Dateien behandelt.

Die Debian-Website enthält sehr viel Dokumentation über Debian. Speziell
sollten Sie sich die Debian GNU/Linux-FAQ und die Debian-Referenz ansehen. Ein
Index über mehr Debian-Dokumentation ist beim Debian Documentation-Projekt
verfügbar. Die Mitglieder der Debian-Gemeinschaft unterstützen sich selbst
untereinander; um sich an einer oder mehreren Debian-Mailinglisten anzumelden,
gehen Sie auf die Mailinglisten-Abonnierungs-Seite. Zu guter Letzt seien noch
die Archive der Debian-Mailinglisten erwähnt, die eine Fülle an Informationen
über Debian enthalten.

Eine Quelle für allgemeine Dokumentation über GNU/Linux ist die Seite vom Linux
Documentation Project. Dort finden Sie die HowTos und Verweise auf weitere sehr
nützliche Informationen über Teile des GNU/Linux-Systems.

8.4. Einen neuen Kernel kompilieren

Warum sollte jemand einen neuen, eigenen Kernel kompilieren wollen? Es ist oft
nicht nötig, da der Standardkernel in Debian die meisten Konfigurationen
bedient. Auch bietet Debian häufig verschiedene alternative Kernel an. Sie
sollten also vielleicht erst prüfen, ob ein alternatives Kernel-Image verfügbar
ist, das besser zu Ihrer Hardware passt. Allerdings kann es unter folgenden
Umständen trotzdem nützlich sein, einen neuen, eigenen Kernel zu kompilieren:

  * spezielle Hardwareanforderungen bewältigen oder Hardwarekonflikte mit den
    vorkompilierten Kernel

  * Kerneloptionen nutzen, die im Standardkernel nicht unterstützt werden, wie
    z.B. Unterstützung für extrem viel Arbeitsspeicher (high memory support)

  * den Kernel optimieren durch Entfernen von nicht benötigten Treibern, um die
    Bootzeit zu verkürzen

  * einen monolithischen Kernel erstellen statt eines modularen

  * einen aktualisierten oder Entwicklerkernel verwenden

  * mehr über Linux-Kernel lernen

8.4.1. Kernel-Image-Verwaltung

Sie brauchen keine Angst davor zu haben, auszuprobieren, einen eigenen Kernel
zu kompilieren. Es macht Spaß und lohnt sich.

Um auf die debiansche Art einen Kernel zu kompilieren, benötigen Sie ein paar
Pakete: fakeroot, kernel-package, kernel-source-2.4.27 (das war die neueste
Version zum Zeitpunkt, als dies geschrieben wurde) und ein paar weitere, die
vielleicht schon installiert sind (/usr/share/doc/kernel-package/README.gz
enthält die komplette Liste).

Diese Methode erstellt ein .deb-Paket aus den Kernelquellen und, falls Sie
Nicht-Standard-Module verwenden, auch ein synchrones abhängiges .deb für diese
Module. Es ist ein besserer Weg, um die Kernel-Images zu verwalten (verglichen
mit der Nicht-Debian-Methode, einen Kernel zu erzeugen); /boot enthält den
Kernel, die dazugehörige System.map und ein Log der aktiven Konfigurationsdatei
für den Bau des Kernels.

Beachten Sie, dass Sie Ihren Kernel nicht auf "Debian-Art" kompilieren müssen,
aber wir meinen, dass es erheblich sicherer und einfacher ist, das Paketsystem
zur Verwaltung der Kernel zu verwenden. Sie können Ihre Kernelquellen auch
direkt von Linus beziehen statt aus dem Paket kernel-source-2.4.27, und
trotzdem die kernel-package-Methode zum Kompilieren nutzen.

Sie finden eine komplette Dokumentation zur Nutzung von kernel-package unter /
usr/share/doc/kernel-package. Dieses Kapitel gibt nur eine kurze Einführung.

Wir gehen hier davon aus, dass Sie freien Zugriff auf Ihren Rechner haben und
die Kernelquellen irgendwo in Ihr Home-Verzeichnis entpacken werden^[7]. Ebenso
gehen wird davon aus, dass Ihre zu bauende Kernel-Version 2.4.27 ist.
Vergewissern Sie sich, dass Sie sich in dem Verzeichnis befinden, in das Sie
die Kernelquellen entpacken möchten und extrahieren Sie sie mittels tar xjf /
usr/src/kernel-source-2.4.27.tar.bz2 . Wechseln Sie in das neu erstellte
Verzeichnis kernel-source-2.4.27 .

Sie können jetzt Ihren Kernel konfigurieren. Führen Sie make xconfig aus, wenn
X11 installiert, konfiguriert und gestartet ist; andernfalls nehmen Sie make
menuconfig (hierzu muss das Paket libncurses5-dev installiert sein). Nehmen Sie
sich die Zeit, die Onlinehilfe zu lesen, und wählen Sie sorgfältig die Optionen
aus. Wenn Sie Zweifel haben, ist es typischerweise besser, den zweifelhaften
Gerätetreiber mit in den Kernel zu integrieren (ein Gerätetreiber ist ein Stück
Software, das Hardware-Peripherie verwaltet, wie z.B. Ethernetkarten,
SCSI-Controller und so weiter). Seien Sie vorsichtig: andere Optionen, die
nicht zu einer bestimmten Hardwarekomponente gehören, sollten Sie auf dem
Standardwert belassen, wenn Sie sie nicht verstehen. Vergessen Sie nicht, den
"Kernel module loader" unter "Loadable module support" zu aktivieren (diese
Option ist standardmäßig nicht aktiv). Tun Sie dies nicht, wird Ihr
Debian-System Probleme machen.

Säubern Sie den Kernelquellen-Baum und setzen Sie die kernel-package-Parameter
zurück. Dies erledigen Sie mit make-kpkg clean.

Kompilieren Sie jetzt den Kernel mit: fakeroot make-kpkg --revision=custom.1.0
kernel_image. Die Versionsnummer "1.0" können Sie nach Belieben ändern. Sie
wird nur von Ihnen selbst verwendet, um Ihre verschiedenen Kernel zu verwalten.
Ebenso können Sie jedes andere Wort statt "custom" verwenden (z.B. den
Host-Namen des Rechners). Die Kernelkompilierung könnte eine ganze Weile
dauern, abhängig von der Leistungsfähigkeit Ihres Rechners.

Sobald die Kompilierung beendet ist, können Sie Ihren eigenen Kernel wie ein
Paket installieren. Tippen Sie als root dpkg -i ../
kernel-image-2.4.27-subarchitecture_custom.1.0_s390.deb ein. Der Teil
subarchitecture im Dateinamen ist eine optionale Bezeichnung für die
Unterarchitektur, abhängig davon, welche Kerneloptionen Sie gesetzt haben. dpkg
-i kernel-image... installiert den Kernel zusammen mit ein paar anderen
dazugehörigen Dateien. Zum Beispiel wird die System.map korrekt installiert
(dies ist nützlich für die Fehlersuche bei Kernelproblemen) und /boot/
config-2.4.27 wird installiert, sie enthält Ihre aktuelle Konfiguration. Ihr
neues kernel-image-2.4.27-Paket ist ebenfalls clever genug, automatisch eine
Aktualisierung Ihres Bootloaders zu starten, die es Ihnen erlaubt, den neuen
Kernel zu booten, ohne den Bootloader manuell neu konfigurieren zu müssen. Wenn
Sie auch ein Modul-Paket erzeugt haben, weil Sie z.B. PCMCIA benötigen, müssen
Sie auch dieses Paket noch installieren.

Jetzt ist es Zeit, einen Systemneustart zu machen: lesen Sie aufmerksam alle
Warnungen, die die vorherigen Schritte unter Umständen erzeugt haben, und
tippen Sie dann shutdown -r now ein.

Die tolle Dokumentation in /usr/share/doc/kernel-package enthält zusätzliche
Informationen über kernel-package.


--------------

^[7] Es gibt auch andere Verzeichnisse, in die Sie die Kernelquellen entpacken
und wo Sie Ihren eigenen Kernel bauen können, aber dieses ist der einfachste
Weg, da er keine speziellen Berechtigungen erfordert.

Anhang A. Installations-HowTo

Inhaltsverzeichnis

A.1. Einleitung
A.2. Den Installer booten

    A.2.1. CD-ROM
    A.2.2. Über das Netzwerk booten
    A.2.3. Von Festplatte starten

A.3. Installation
A.4. Schicken Sie uns einen Installationsbericht
A.5. Zu guter Letzt ...

Dieses Dokument beschreibt, wie man Debian GNU/Linux Sarge für S/390 ("s390")
mit dem neuen debian-installer installiert. Es ist ein kurzer Durchmarsch durch
den Installationsprozess, der für die meisten Installationen alle notwendigen
Informationen enthalten sollte. Dort, wo mehr Infos nützlich sein könnten,
werden wir auf detaillierte Anleitungen im Debian GNU/Linux
Installations-Handbuch verweisen.

A.1. Einleitung

Falls Sie während der Installation auf Fehler stoßen, erhalten Sie im
Abschnitt 5.3.4, "Installationsberichte einschicken" Instruktionen, wie Sie
diese an uns melden. Falls Sie Fragen haben, die in diesem Dokument nicht
beantwortet werden, richten Sie sie bitte an die Debian-Boot-Mailingliste
(debian-boot@lists.debian.org) oder fragen Sie im IRC (#debian-boot im
Freenode-Netzwerk).

A.2. Den Installer booten

Das Debian-CD-Team stellt Ausgaben der CD-Images, die den debian-installer
nutzen, auf der Debian GNU/Linux auf CD-Seite zur Verfügung. Mehr
Informationen, wo Sie die CDs bekommen, gibt es hier: Abschnitt 4.1,
"Offizielle Debian GNU/Linux-CD-ROMs".

Einige Installationsmethoden erfordern andere Images als die der CDs.
Abschnitt 4.2.1, "Wo Sie die Installations-Images finden" gibt Infos, wo man
Images auf den Debian-Spiegelservern findet.

Die folgenden Abschnitte enthalten Details, welche Images Sie für die
verschiedenen Installationsmethoden benötigen.

A.2.1. CD-ROM

Es gibt zwei verschiedene Netzwerkinstallations-CD-Images ("netinst" und
"businesscard"), mit denen man Sarge mittels debian-installer installieren
kann. Diese Images werden von CD gebootet und installieren zusätzliche Pakete
per Netzwerk, daher auch der Name "netinst" (Netzwerkinstallation). Der
Unterschied zwischen den beiden Images ist der, dass im kompletten
"netinst"-Image die Basispakete bereits enthalten sind, während sie bei
Verwendung des Businesscard-CD-Images aus dem Internet heruntergeladen werden
müssen. Wenn Sie möchten, können Sie auch ein Komplett-CD-Image bekommen, das
für die Installation überhaupt kein Netzwerk benötigt. Sie benötigen nur die
erste CD aus dem Satz.

Laden Sie das Image herunter, das Sie bevorzugen, und brennen Sie es auf CD.

A.2.2. Über das Netzwerk booten

Es ist ebenfalls möglich, den debian-installer komplett über das Netzwerk zu
starten. Die verschiedenen Varianten des Bootens per Netzwerk sind abhängig von
der Architektur und den Netzwerk-Boot-Einstellungen. Sie können die Dateien
unter netboot/ nutzen, um den debian-installer per Netzwerk zu starten.

A.2.3. Von Festplatte starten

Es ist ebenfalls möglich, den Installer zu starten, indem Sie nicht ein
auswechselbares Medium nutzen, sondern einfach eine vorhandene Festplatte, die
sogar ein anderes Betriebssystem enthalten kann. Laden Sie hd-media/initrd.gz,
hd-media/vmlinuz und ein Debian-CD-Image in das Wurzelverzeichnis der
Festplatte. Stellen Sie sicher, dass der Dateiname des CD-Images auf .iso
endet. Jetzt ist es lediglich erforderlich, Linux mit der initrd zu starten.

A.3. Installation

Sobald der Installer startet, werden Sie mit einem Startbildschirm begrüßt.
Drücken Sie Enter, um zu starten, oder lesen Sie die Instruktionen über andere
Boot-Methoden und Parameter (siehe Abschnitt 5.2, "Boot-Parameter").

Nach einer Weile werden Sie aufgefordert, Ihre Sprache auszuwählen. Nutzen Sie
die Pfeiltasten, um eine Sprache auszuwählen, und drücken Sie Enter, um
fortzufahren. Als nächstes müssen Sie Ihr Land auswählen, wobei die Auswahl die
Länder enthält, in denen Ihre Sprache gesprochen wird. Wenn Ihr Land in dieser
kurzen Liste nicht auftaucht, gibt es auch eine Liste mit allen Länder der
Erde.

Unter Umständen werden Sie aufgefordert, Ihr Tastaturlayout zu bestätigen. Wenn
Sie es nicht besser wissen, wählen Sie die Standardeinstellung.

Lehnen Sie sich zurück, während der Debian-Installer jetzt die
Hardwareerkennung durchführt und sich selbst von CD, Floppy, USB etc. in den
Speicher lädt.

Als nächstes versucht der Installer, Ihre Netzwerkkarte zu erkennen und die
Netzwerkeinstellungen per DHCP einzurichten. Falls Ihr Rechner sich nicht in
einem Netzwerk befindet oder Sie kein DHCP haben, haben Sie die Möglichkeit,
das Netzwerk manuell zu konfigurieren.

Jetzt ist die Zeit gekommen, Ihre Festplatten zu partitionieren. Als erstes
haben Sie die Gelegenheit, automatisch entweder eine ganze Festplatte oder
freien Speicher auf einer Platte zu partitionieren. Dies wird empfohlen für
neue Benutzer oder falls Sie es eilig haben; Wenn Sie jedoch keine automatische
Partitionierung wollen, wählen Sie "manuell" aus dem Menü.

Im nächsten Bild sehen Sie Ihre Partitionstabelle, wie die Partitionen
formatiert werden und wo Sie im Dateisystem eingehängt werden. Um eine
Partition zu verändern oder zu löschen, markieren Sie sie. Wenn Sie vorher
automatische Partitionierung gewählt haben, können Sie lediglich
Partitionierung beenden und Änderungen übernehmen im Menü wählen, um die
Einstellungen so zu nutzen, wie sie erstellt wurden. Denken Sie daran,
zumindest eine Partition als Swap (um Arbeitsspeicher auszulagern) und eine als
/ einzurichten und einzuhängen. Anhang B, Partitionieren für eine
Debian-Installation bietet mehr Informationen zum Thema Partitionierung.

Jetzt formatiert der debian-installer Ihre Partitionen und beginnt dann mit der
Installation des Basissystems, was eine Weile dauern kann. Danach wird der
Kernel installiert.

Der letzte Schritt ist die Installation des Bootloaders. Wenn der Installer ein
anderes Betriebssystem auf Ihrem Rechner erkennt, wird es zum Bootmenü
hinzugefügt und Sie werden darüber informiert.

Jetzt wird der debian-installer Ihnen mitteilen, dass die Installation
abgeschlossen ist. Entfernen Sie die CD-ROM oder das jeweilige Bootmedium und
drücken Sie Enter, um den Rechner neu zu booten. Es sollte jetzt die nächste
Stufe des Installationsprozesses (Konfiguration des Basissystems) starten, die
in Kapitel 7, Das neue Debian-System starten beschrieben ist.

Benötigen Sie weitere Informationen über den Installationsprozess, lesen Sie
Kapitel 6, Den Debian-Installer verwenden.

A.4. Schicken Sie uns einen Installationsbericht

Wenn Ihnen eine erfolgreiche Installation mit dem debian-installer gelungen
ist, nehmen Sie sich bitte die Zeit, uns einen Report zu schicken. Es gibt eine
Vorlage namens install-report.template im /root-Verzeichnis des frisch
installierten Systems. Füllen Sie sie aus und senden sie als Fehlerbericht
gegen das Paket installation-reports ein, wie in Abschnitt 5.3.4,
"Installationsberichte einschicken" beschrieben.

Wenn Ihnen die Konfiguration des Basissystems nicht gelungen ist oder Sie
sonstige Probleme bekommen, haben Sie möglicherweise einen Fehler im
Debian-Installer gefunden. Um den Installer zu verbessern, müssen wir davon
erfahren; also nehmen Sie sich bitte die Zeit, uns Fehler mitzuteilen. Sie
können die Vorlage des Installationsberichts dafür benutzen; wenn die
Installation komplett fehlschlug, lesen Sie Abschnitt 5.3.3, "Fehler berichten"
.

A.5. Zu guter Letzt ...

Wir hoffen, dass Ihre Debian-Installation angenehm verlief und dass Sie Debian
nützlich finden. Vielleicht möchten Sie noch Kapitel 8, Die nächsten Schritte
und welche Seiten Sie noch besuchen sollten lesen.

Anhang B. Partitionieren für eine Debian-Installation

Inhaltsverzeichnis

B.1. Anzahl und Größe der Debian-Partitionen
B.2. Der Verzeichnisbaum
B.3. Empfohlene Partitionsschemata
B.4. Gerätebezeichnungen unter Linux
B.5. Debian-Partitionierungsprogramme

B.1. Anzahl und Größe der Debian-Partitionen

Als absolutes Minimum braucht GNU/Linux eine Partition für sich selbst. Sie
können eine einzige Partition nutzen für das ganze Betriebssystem, die
Anwendungen und Ihre eigenen Dateien. Die meisten Leute meinen, dass auch eine
separate Swap-Partition notwendig ist, allerdings ist dies nicht ganz richtig.
"Swap" ist Speicher, der es dem System erlaubt, Festplattenplatz als
"virtuellen Arbeitsspeicher" zu nutzen. Wenn man den Swap auf eine separate
Partition legt, kann Linux diesen viel effizienter nutzen. Man kann Linux auch
zwingen, eine normale Datei als Swap zu nutzen, allerdings ist dies nicht
empfehlenswert.

Die meisten Leute entscheiden sich jedoch dafür, GNU/Linux mehr als die minimal
verlangte Anzahl an Partitionen zu spendieren. Es gibt zwei Gründe dafür, warum
Sie das Dateisystem in mehrere kleinere Partitionen aufsplitten sollten:
Erstens aus Sicherheitsgründen. Wenn irgendetwas passiert und dadurch das
Dateisystem beschädigt wird, ist immer nur eine Partition betroffen. Sie müssen
dann nur einen Teil des Systems aus Ihren Backups (die Sie sorgfältig
aufbewahrt haben) wiederherstellen. Zumindest sollten Sie eine so genannte
"root-Partition" erstellen. Sie enthält die wichtigsten Komponenten des
Systems. Wenn eine der anderen Partitionen beschädigt wird, können Sie so GNU/
Linux immer noch booten, um das System zu reparieren. Dies bewahrt Sie vor dem
Ärger, das System von Grund auf neu installieren zu müssen.

Der zweite Grund ist vor allem im professionellen Sektor wichtig, hängt aber
auch wesentlich davon ab, wie Sie den Rechner nutzen. Wenn beispielsweise ein
Mail-Server mit Spam-Mails geflutet wird, kann schnell eine Partition voll
sein. Wenn Sie jetzt /var/mail auf einer eigenen Partition haben, wird das
System überwiegend weiterarbeiten, auch wenn Sie unter Spambeschuss liegen.

Der einzige Grund dagegen, mehrere Partitionen zu nutzen, ist, dass es oft
schwierig ist, vorher zu wissen, was man braucht. Wenn Sie eine Partition zu
klein anlegen, müssen Sie entweder das System irgendwann neu installieren oder
ständig irgendwelche Sachen hin- und herschieben, um auf der zu klein geratenen
Partition Platz zu schaffen. Wenn Sie auf der anderen Seite die Partition zu
groß machen, verschwenden Sie Platz, den Sie woanders gut gebrauchen könnten.
Festplattenspeicher ist heutzutage zwar billig, aber warum das Geld aus dem
Fenster werfen?

B.2. Der Verzeichnisbaum

Debian GNU/Linux hält sich bezüglich der Verzeichnis- und Dateinamen an den
Filesystem Hierarchy Standard. Dieser Standard erlaubt es Benutzern und
Softwareprogrammen, die Position von Dateien und Verzeichnissen vorauszusagen.
Das Wurzelverzeichnis wird durch einen einfachen Schrägstrich (/, "slash")
repräsentiert. Auf der ersten Verzeichnisebene enthalten alle Debian-Systeme
die folgenden Unterverzeichnisse:

+-----------------------------------------------------------------------------+
|Verzeichnis|                             Inhalt                              |
|-----------+-----------------------------------------------------------------|
|bin        |Grundlegende Binär-Befehls-Dateien                               |
|-----------+-----------------------------------------------------------------|
|boot       |Statische Dateien des Bootloaders                                |
|-----------+-----------------------------------------------------------------|
|dev        |Geräte-Dateien                                                   |
|-----------+-----------------------------------------------------------------|
|etc        |Systemkonfigurationen, die das eigene System betreffen           |
|-----------+-----------------------------------------------------------------|
|home       |Home-Verzeichnisse der Benutzer                                  |
|-----------+-----------------------------------------------------------------|
|lib        |Grundlegende, gemeinsam genutzte Bibliotheken und Kernelmodule   |
|-----------+-----------------------------------------------------------------|
|media      |Enthält Einhängepunkte für austauschbare Medien                  |
|-----------+-----------------------------------------------------------------|
|mnt        |Einhängepunkt für vorübergehend einzuhängende Dateisysteme       |
|-----------+-----------------------------------------------------------------|
|proc       |Virtuelles Verzeichnis für System-Informationen (2.4- and        |
|           |2.6-Kernel)                                                      |
|-----------+-----------------------------------------------------------------|
|root       |Home-Verzeichnis des Superusers root                             |
|-----------+-----------------------------------------------------------------|
|sbin       |Grundlegende System-Binär-Dateien                                |
|-----------+-----------------------------------------------------------------|
|sys        |Virtuelles Verzeichnis für System-Informationen (2.6-Kernel)     |
|-----------+-----------------------------------------------------------------|
|tmp        |Temporäre Dateien                                                |
|-----------+-----------------------------------------------------------------|
|usr        |Zweite Ebene in der Hierarchie                                   |
|-----------+-----------------------------------------------------------------|
|var        |Sich oft verändernde Daten                                       |
|-----------+-----------------------------------------------------------------|
|opt        |Zusätzliche Anwendungspakete, die nicht von Debian stammen       |
+-----------------------------------------------------------------------------+

Es folgt eine Liste mit wichtigen Festlegungen bezüglich Verzeichnissen und
Partitionen. Bedenken Sie, dass die Festplattennutzung abhängig von der
Systemkonfiguration und speziellen Einsatzbedingungen stark unterschiedlich
sein kann. Die hier gegebenen Empfehlungen sind grundlegende Richtlinien und
sollen eine Basis für die Partitionierung darstellen.

  * Die root-Partition / muss immer physikalisch die Verzeichnisse /etc, /bin,
    /sbin, /lib und /dev enthalten, sonst können Sie nicht booten.
    Typischerweise werden 150-250 MB für die root-Partition benötigt.

  * /usr: enthält alle Benutzer-Programme (/usr/bin), Bibliotheken (/usr/lib),
    Dokumentation (/usr/share/doc) etc. Dies ist der Teil des Dateisystems, der
    generell den meisten Platz belegt. Sie sollten mindestens 500MB
    Festplattenspeicher dafür vorsehen. Dieser Wert sollte unter Umständen noch
    erhöht werden abhängig von der Zahl und Art der Pakete, die Sie
    installieren möchten. Für eine großzügige Arbeitsplatz- oder
    Serverinstallation sollten 4-6 GB zur Verfügung stehen.

  * /var: veränderliche Daten, wie News-Artikel, E-Mails, Webseiten,
    Datenbanken, der Zwischenspeicher des Paketmanagement-Systems usw. werden
    unterhalb dieses Verzeichnisses abgelegt. Die Größe hängt stark von der
    Nutzung des Systems ab, wird aber bei vielen Leuten überwiegend durch den
    Overhead des Paketmanagement-Systems bestimmt. Wenn Sie eine
    Komplettinstallation durchführen oder in einem Durchgang fast alles
    installieren, was Debian zu bieten hat, sind 2 oder 3 Gigabyte passend für
    /var. Wenn Sie in mehreren Schritten installieren (also sagen wir zuerst
    die Dienste und Werkzeuge, dann Textbearbeitungs-Werkzeuge, dann X, ... ),
    können Sie mit 300-500MB auskommen. Falls Plattenplatz rar ist und Sie
    keine großen Systemupdates planen, können auch 30 oder 40MB reichen.

  * /tmp: von Benutzerprogrammen erzeugte temporäre Daten werden wahrscheinlich
    in diesem Verzeichnis abgelegt. 40-100 MB sollten normalerweise genügen.
    Einige Anwendungen - wie z.B. Archivbearbeitungsprogramme, CD/
    DVD-Erstellungswerkzeuge und Multimediasoftware - könnten /tmp benutzen, um
    vorübergehend Image-(Abbild-)Dateien zu speichern. Wenn Sie vorhaben,
    solche Anwendungen zu nutzen, sollten Sie den verfügbaren Platz in /tmp
    entsprechend anpassen.

  * /home: jeder Benutzer legt seine Daten in einem Unterverzeichnis von /home
    ab. Die Größe hängt davon ab, wie viele Nutzer das System hat und welche
    Dateien diese in ihren Verzeichnissen abspeichern. Abhängig von der
    geplanten Nutzung sollten Sie mindestens 100MB für jeden Benutzer
    reservieren, dieser Wert kann aber je nach Ihren Bedürfnissen variieren.
    Stellen Sie erheblich mehr Platz zur Verfügung, wenn Sie beabsichtigen,
    viele Multimedia-Dateien (MP3, Filme) abzuspeichern.

B.3. Empfohlene Partitionsschemata

Für neue Debian-Nutzer, private Debian-Computer zu Hause und andere
Einzelplatz-Rechner ist eine einzelne /-Partition (plus Swap) möglicherweise
die einfachste Lösung. Wenn Ihre Partition allerdings größer als 6GB ist,
achten Sie darauf, ext3 als Dateisystem zu verwenden. Ext2-Partitionen
benötigen eine regelmäßige Überprüfung der Integrität des Dateisystems und dies
kann Verzögerungen während des Bootens verursachen, wenn die Partition sehr
groß ist.

Für Mehrbenutzersysteme oder Rechner mit viel Festplattenplatz ist es das
Beste, /usr, /var, /tmp und /home jeweils auf eigene Partitionen separat von /
zu legen.

Sie könnten eine eigene /usr/local-Partition benötigen, wenn Sie vorhaben,
viele Programme zu installieren, die nicht Teil der Debian-Distribution sind.
Wenn die Maschine als Mail-Server fungiert, sollten Sie vielleicht für /var/
mail eine eigene Partition einrichten. Oft ist es eine gute Idee, /tmp auf eine
separate Partition zu legen, ca. 20 bis 50MB groß. Wenn Sie einen Server für
viele Benutzer einrichten, ist es gut, eine eigene, große /home-Partition zu
haben. Generell variiert die Situation für die Partitionierung von einem
Rechner zum anderen, abhängig von seiner Nutzung.

Tiefergehende Informationen für sehr komplexe Systeme gibt das Multi-Disk-HowTo
, überwiegend interessant für ISP (Internet-Service-Provider) und Leute, die
Server einrichten.

Hinsichtlich des Themas "Größe der Swap-Partition" gibt es mehrere Sichtweisen.
Eine Faustregel, die gut funktioniert, ist, genauso viel Swap zu verwenden, wie
man Arbeitsspeicher hat. Hierbei sollte der Swap in den meisten Fällen nicht
kleiner als 16MB sein. Natürlich gibt es auch von dieser Regel Ausnahmen. Wenn
Sie auf einer Maschine mit 256MB RAM versuchen, 10000 simultane Gleichungen zu
lösen, könnten Sie ein Gigabyte Swap (oder mehr) benötigen.

Auf 32-Bit-Architekturen (i386, m68k, 32-Bit-SPARC und PowerPC) liegt die
maximale Größe der Swap-Partition bei 2GB. Dies sollte für so gut wie jede
Installation ausreichend sein. Wenn Sie allerdings einen so hohen Bedarf an
Swap haben, sollten Sie vielleicht versuchen, den Swap auf verschiedene
Festplatten aufzuteilen (auch "spindle" genannt) und wenn möglich sogar auf
unterschiedliche SCSI- bzw. IDE-Kanäle. Der Kernel wird dann die Swap-Nutzung
auf die verschiedenen Partitionen aufteilen, was Vorteile bei der Performance
bringt.

Ein Beispiel: ein älterer Rechner bei Ihnen zu Hause könnte 32MB RAM haben und
eine 1,7GB-IDE-Festplatte auf /dev/hda. /dev/hda1 könnte eine 500MB-Partition
für ein anderes Betriebssystem sein, /dev/hda3 eine 32MB Swap-Partition und /
dev/hda2 die 1,2GB Linux-Partition.

Wenn Sie daran interessiert sind, wie viel Festplattenspeicher die einzelnen
Programmgruppen benötigen, lesen Sie Abschnitt C.3, "Festplattenplatz, der für
die Programmgruppen benötigt wird".

B.4. Gerätebezeichnungen unter Linux

Die Namen von Festplatten und Partitionen unter Linux sind teilweise
unterschiedlich zu denen bei anderen Betriebssystemen. Sie müssen die Namen
kennen, die Linux nutzt, wenn Sie Partitionen erstellen und ins Dateisystem
einhängen. Hier ein Basis-Namensschema:

  * Das erste DASD-Device heißt /dev/dasda.

  * Das zweite DASD-Device heißt /dev/dasdb und so weiter.

Die Partitionen auf jeder Festplatte werden durch das Hinzufügen einer
dezimalen Nummer zur Festplattenbezeichnung benannt: dasda1 und dasda2 stellen
die erste und zweite Partition auf dem ersten DASD-Gerät im System dar.

B.5. Debian-Partitionierungsprogramme

Es wurden mehrere Variationen der Partitionierungsprogramme von den Entwicklern
in Debian eingepflegt, um mit verschiedenen Festplattentypen und
Rechnerarchitekturen funktionieren zu können. Hier eine Liste der Programme,
die für Ihre Architektur verfügbar sind:

partman

    Das bevorzugte Partitionierungswerkzeug in Debian. Dieses Schweizer Messer
    unter den Partitionierungsprogrammen kann auch die Größe von bestehenden
    Partitionen verändern sowie Dateisysteme erstellen und die Einhängepunkte
    zuweisen.

fdasd

    S/390-Version von fdisk; lesen Sie die Handbuchseite von fdasd oder das
    Kapitel 13 in Device Drivers and Installation Commands, wenn Sie
    detaillierte Informationen benötigen.

Eines dieser Programme wird standardmäßig gestartet, wenn Sie Eine Festplatte
partitionieren wählen. Wenn dies nicht das Programm ist, das Sie benutzen
wollen, beenden Sie es, gehen Sie auf die zweite Konsole (tty2), indem Sie Alt
und F2 gleichzeitig drücken, und geben Sie den Namen des Programms Ihrer Wahl
ein (plus zusätzlicher Parameter, falls erforderlich). Nach der Partitionierung
brechen Sie den Schritt Eine Festplatte partitionieren des Debian-Installers ab
und machen Sie mit dem nächsten Schritt weiter.

Wenn Sie mehr als 20 Partitionen auf Ihrer IDE-Festplatte brauchen, müssen Sie
für die Partitionen 21 und höher zusätzliche Geräte ("devices") erzeugen. Der
Schritt zur Initialisierung der Partition schlägt fehl, solange kein
ordnungsgemäßes Device verfügbar ist. Als Beispiel hier die Befehle, die Sie
auf tty2 oder unter Eine Shell ausführen benutzen können, um ein Device zu
erzeugen, so dass die 21. Partition initialisiert werden kann:

# cd /dev
# mknod hda21 b 3 21
# chgrp disk hda21
# chmod 660 hda21

Das neue System zu booten schlägt fehl, solange kein ordnungsgemäßes Device auf
dem Zielsystem vorhanden ist. Nachdem der Kernel und die Module installiert
sind, führen Sie Folgendes aus:

# cd /target/dev
# mknod hda21 b 3 21
# chgrp disk hda21
# chmod 660 hda21

Anhang C. Verschiedenes

Inhaltsverzeichnis

C.1. Beispiel einer Voreinstellungs-Datei
C.2. Linux-Geräte

    C.2.1. Einrichten der Maus

C.3. Festplattenplatz, der für die Programmgruppen benötigt wird
C.4. Debian GNU/Linux von einem anderen Unix/Linux-System aus installieren

    C.4.1. Es geht los!
    C.4.2. debootstrap installieren
    C.4.3. Starten Sie debootstrap
    C.4.4. Das Basissystem konfigurieren
    C.4.5. Einen Kernel installieren
    C.4.6. Den Bootloader einrichten

C.1. Beispiel einer Voreinstellungs-Datei

Dies ist ein komplettes, funktionierendes Beispiel einer Voreinstellungs-Datei
für eine automatische Installation. Wie Sie sie benutzen, ist in Abschnitt 4.4,
"Automatische Installation" beschrieben. Vielleicht sollten Sie bei einigen
Zeilen der Datei das Kommentarzeichen entfernen, bevor Sie sie benutzen.

Anmerkung

Um dieses Beispiel im Handbuch korrekt darstellen zu können, mussten einige
Zeilen gesplittet werden, da sie sonst aufgrund ihrer Länge nicht komplett
angezeigt werden könnten. Sie erkennen diese Zeilen daran, dass das
Zeilenfortführungs-Zeichen "\" verwendet wird sowie an einer zusätzlichen
Einrückung in der darauf folgenden Zeile. In einer echten Voreinstellungs-Datei
müssen diese gesplitteten Zeilen wieder zu einer einzigen Zeile zusammengefügt
werden. Ansonsten wird die Voreinstellung nicht funktionieren und kann zu
unvorhersehbaren Ergebnissen führen.

Sie finden eine "unveränderte", funktionsfähige Voreinstellungs-Datei unter ../
example-preseed.txt.

#### Der Start:

# Um eine Vorkonfigurations-Datei zu verwenden, müssen Sie als erstes den
# Installer booten und ihm sagen, welche Vorkonfigurations-Datei er nutzen
# soll. Dazu geben Sie dem Kernel einen Startparameter an, entweder manuell
# beim Starten oder indem Sie die Datei syslinux.cfg (oder eine vergleichbare)
# anpassen: hängen Sie den Startparameter an das Ende der "append"-Zeile(n) des
# Kernels an.
#
# Wenn Sie per Netzwerk booten, nutzen Sie dies:
#   preseed/url=http://host/path/to/preseed
# Wenn Sie eine CD für diesen Zweck anpassen/remastern, könnten Sie dies nutzen:
#   preseed/file=/cdrom/preseed
# Wenn Sie von einem USB-Speicher-Medium booten, nutzen Sie dies und speichern
# Sie die Voreinstellungs-Datei im Hauptverzeichnis des USB-Mediums ab:
#   preseed/file=/hd-media/preseed
# Vergewissern Sie sich, dass Sie die Datei an den Ort kopieren, den Sie angegeben
# haben.
#
# Einige Teile des Installationsprozesses können mit bestimmten Formen der
# Voreinstellung nicht automatisiert werden, da die Fragen bereits gestellt
# werden, bevor die Voreinstellungs-Datei geladen wird. Zum Beispiel:
# wenn die Voreinstellungs-Datei über das Netzwerk geladen wird, muss
# vorher die Netzwerkkonfiguration erledigt werden. Dies ist ein Grund dafür,
# Voreinstellung per "initrd" zu nutzen: dies erlaubt auch die Automatisierung
# dieser frühen Installationsschritte.
#
# Wenn eine Vorkonfigurations-Datei nicht benutzt werden kann, um gewisse
# Schritte voreinzustellen, kann die Installation trotzdem voll automatisiert
# werden, indem man dem Kernel Werte für die Voreinstellung auf der
# Kommandozeile als Startparameter mitgibt. Geben Sie einfach für jeden der
# unten aufgeführten Variablen "Pfad/zur/Variable=Wert" an.
#
# Während Sie hiermit arbeiten, sollten Sie vielleicht die Priorität auf
# kritisch setzen (debconf/priority=critical), um die meisten Fragen zu
# unterdrücken, auch wenn in der Voreinstellungs-Datei Einträge fehlen sollten.
# Und Sie sollten in syslinux.cfg den Timeout auf 1 setzen, damit Sie nicht
# Enter drücken müssen, um den Installer zu booten.
#
# Beachten Sie, dass der Kernel maximal 8 Kommandozeilen-Optionen und
# 8 Umgebungsoptionen akzeptiert (inklusive einiger Optionen, die
# standardmäßig für den Installer hinzugefügt werden). Wird diese Zahl
# überschritten, werden 2.4-Kernel die überzähligen einfach ignorieren
# und 2.6-Kernel (vor 2.6.9) werden eine Kernel-Panic melden.
# 2.6.9-Kernel oder höher akzeptieren 32 Kommandozeilen-Optionen und
# 32 Umgebungsoptionen.
#
# Einige der Standardoptionen wie "vga=normal"
# können bei den meisten Installationen getrost entfernt werden, was es
# erlaubt, mehr Optionen für Voreinstellungen anzugeben.
#
# Es ist nicht möglich, Sprache, Land und Tastaturbelegung über eine Datei
# voreinzustellen. Stattdessen sollten Sie entsprechende Kernelparameter
# verwenden. Beispiel:
#    languagechooser/language-name=English    # für Sprache Englisch
#    countrychooser/shortlist=US              # für Landesauswahl US
#    console-keymaps-at/keymap=us             # für Tastaturbelegung us

#### Netzwerk-Konfiguration.

# Dies wird natürlich nicht funktionieren, wenn Sie Ihre Voreinstellungs-Datei
# über das Netzwerk laden! Es ist aber toll, wenn Sie von CD oder USB-Stick
# booten. Sie können auch Netzwerkkonfigurations-Parameter angeben, wenn Sie
# die Voreinstellungs-Datei per Netzwerk laden, und zwar als Kernel-Parameter.

# netcfg versucht nach Möglichkeit, eine Netzwerkschnittstelle zu wählen, die
# bereits Verbindung hat (Netzwerkkabel gesteckt, aktive Gegenstelle).
# Diese Zeile vermeidet, dass eine Liste angezeigt wird, wenn mehr als
# eine Schnittstelle verfügbar ist.
d-i netcfg/choose_interface select auto

# Wenn Sie einen langsamen DHCP-Server haben und der Installer läuft in eine
# Zeitüberschreitung, während er auf ihn wartet, könnte dies nützlich sein:
#d-i netcfg/dhcp_timeout string 60

# Wenn Sie es vorziehen, das Netzwerk manuell zu konfigurieren: hier steht,
# wie es geht:
#d-i netcfg/disable_dhcp boolean true
#d-i netcfg/get_nameservers string 192.168.1.1
#d-i netcfg/get_ipaddress string 192.168.1.42
#d-i netcfg/get_netmask string 255.255.255.0
#d-i netcfg/get_gateway string 192.168.1.1
#d-i netcfg/confirm_static boolean true

# Bedenken Sie, dass jeder Hostname und Domainname, der per DHCP zugewiesen
# wird, Vorrang hat vor den hier angegebenen. Allerdings bewirken diese Zeilen,
# dass keine Fragen angezeigt werden, auch wenn Werte per DHCP empfangen werden.
d-i netcfg/get_hostname string unassigned-hostname
d-i netcfg/get_domain string unassigned-domain

# Den lästigen WEP-Schlüssel-Dialog unterdrücken.
d-i netcfg/wireless_wep string
# Der verrückte DHCP-Hostname, den einige ISP als eine Art Passwort benutzen.
#d-i netcfg/dhcp_hostname string radish

#### Einstellungen für den Debian-Spiegelserver.

d-i mirror/country string enter information manually
d-i mirror/http/hostname string http.us.debian.org
d-i mirror/http/directory string /debian
d-i mirror/suite string testing
d-i mirror/http/proxy string

### Partitionierung.

# Wenn das System freien Platz auf der Platte hat, können Sie festlegen, nur
# diesen Platz zu partitionieren.
#d-i partman-auto/init_automatically_partition \
#    select Use the largest continuous free space

# Alternativ können Sie eine Festplatte angeben, die partitioniert werden soll.
# Der Gerätename kann entweder als devfs-Bezeichnung oder im traditionellen
# Format angegeben werden. Um z.B. die erste Platte zu nutzen, die devfs kennt:
d-i partman-auto/disk string /dev/discs/disc0/disc

# Sie können eines der vordefinierten Partitionierungsrezepte wählen:
d-i partman-auto/choose_recipe select \
     All files in one partition (recommended for new users)
#d-i partman-auto/choose_recipe select Desktop machine
#d-i partman-auto/choose_recipe select Multi-user workstation

# Oder erstellen Sie ein eigenes Rezept...
# Das Rezept-Format ist in der Datei devel/partman-auto-recipe.txt beschrieben.
# Wenn Sie eine Möglichkeit haben, eine Rezeptdatei in die d-i-Umgebung zu
# bekommen, können Sie einfach darauf verweisen:
#d-i partman-auto/expert_recipe_file string /hd-media/recipe

# Wenn nicht, können sie auch ein ganzes Rezept in eine einzige Zeile packen.
# Dieses Beispiel erzeugt eine kleine /boot-Partition, eine Swap-Partition
# passender Größe und benutzt den Rest des Platzes für die root-Partition:
#d-i partman-auto/expert_recipe string boot-root :: \
#    20 50 100 ext3 $primary{ } $bootable{ } method{ format } format{ } \
#    use_filesystem{ } filesystem{ ext3 } mountpoint{ /boot } . \
#    500 10000 1000000000 ext3 method{ format } format{ } \
#    use_filesystem{ } filesystem{ ext3 } mountpoint{ / } .  \
#    64 512 300% linux-swap method{ swap } format{ } .
#
# Als Referenz hier das gleiche Rezept in einer lesbareren Form:
#       boot-root ::
#       40 50 100 ext3
#               $primary{ } $bootable{ }
#               method{ format } format{ }
#               use_filesystem{ } filesystem{ ext3 }
#               mountpoint{ /boot }
#       .
#       500 10000 1000000000 ext3
#               method{ format } format{ }
#               use_filesystem{ } filesystem{ ext3 }
#               mountpoint{ / }
#       .
#       64 512 300% linux-swap
#               method{ swap } format{ }
#       .

# Durch diese Voreinstellung partitioniert partman automatisch, ohne nachzufragen.
d-i partman/confirm_write_new_label boolean true
d-i partman/choose_partition select \
    Finish partitioning and write changes to disk
d-i partman/confirm boolean true

#### Installation des Bootloaders.

# Grub ist (für x86) der Standard-Bootloader. Wenn Sie stattdessen lilo
# installieren möchten, entfernen Sie hier das Kommentarzeichen:
#d-i grub-installer/skip boolean true

# Dies ist eine ziemlich sichere Einstellung; sie bewirkt, dass grub automatisch
# in den MBR installiert wird, wenn kein anderes Betriebssystem erkannt wird.
d-i grub-installer/only_debian boolean true

# Dies bewirkt, dass grub in den MBR installiert wird, wenn andere
# Betriebssysteme erkannt werden. Dies ist nicht sehr sicher, da so möglicherweise
# die anderen Systeme nicht mehr gestartet werden können.
d-i grub-installer/with_other_os boolean true

# Wenn Sie alternativ an einen anderen Ort als in den MBR installieren möchten,
# entfernen Sie hier die Kommentarzeichen und passen Sie die Zeilen an:
#d-i grub-installer/bootdev string (hd0,0)
#d-i grub-installer/only-debian boolean false
#d-i grub-installer/with_other_os boolean false

##### Die erste Installationsstufe beenden.

# Die letzte Meldung "Installation abgeschlossen" unterdrücken.
d-i prebaseconfig/reboot_in_progress note

#### Shell-Befehle.

# Den d-i voreinzustellen, ist von Natur aus nicht sicher. Nichts im Installer
# überprüft auf Versuche eines Pufferüberlaufs oder anderweitiger Ausnutzung
# der Werte einer Voreinstellungs-Datei wie dieser. Benutzen Sie nur
# Voreinstellungs-Dateien aus vertrauenswürdigen Quellen! Um diese Aussage zu
# untermauern und weil es auch generell nützlich ist, zeigen wir hier eine
# Möglichkeit, jegliche Shell-Befehle, die Sie gerne im Installer hätten,
# automatisch zu starten.

# Dieser erste Befehl wird so früh wie möglich ausgeführt, direkt nachdem das
# Lesen der Voreinstellungs-Datei abgeschlossen ist.
#d-i preseed/early_command string anna-install some-udeb

# Dieses Kommando wird ausgeführt, kurz bevor der Installer fertig ist, wenn
# aber noch ein nutzbares /target-Verzeichnis verfügbar ist.
#d-i preseed/late_command string echo foo > /target/etc/bar

# Dieser Befehl wird ausgeführt, wenn base-config startet.
#base-config base-config/early_command string echo hi mom

# Dieses Kommando wird ausgeführt, wenn base-config fertig ist, direkt vor dem
# Login:-Prompt. An dieser Stelle wäre eine gute Möglichkeit, einen Satz
# Pakete zu installieren, die Sie haben möchten, oder die Konfiguration des
# Systems zu optimieren.
#base-config base-config/late_command string \
#    apt-get install zsh; chsh -s /bin/zsh

###### Die zweite Stufe der Installation voreinstellen.

##### base-config voreinstellen.

# Die Einführungs-Nachricht unterdrücken.
base-config base-config/intro note

# Die abschließende Nachricht unterdrücken.
base-config base-config/login note

# Wenn ein Display-Manager installiert wurde, aber nicht direkt gestartet
# werden soll, nachdem base-config beendet ist:
#base-config base-config/start-display-manager boolean false

# Einige Versionen des Installer können Informationen an das Debian-Projekt
# zurück senden, welche Pakete Sie installiert haben. Standardeinstellung
# ist, nichts zu senden, aber Informationen zu senden hilft dem Projekt
# zu entscheiden, welche Software wie beliebt ist und ob sie auf die CDs
# gepackt werden sollte.
#popularity-contest popularity-contest/participate boolean false

###### Einstellung der Zeitzone.

# Ob die Hardware-Uhr auf GMT gesetzt ist oder nicht:
base-config tzconfig/gmt boolean true
# Wenn Sie dem Installer mitgeteilt haben, dass Sie sich in den USA befinden,
# können Sie mit dieser Variable die Zeitzone festlegen.
# (Mögliche Werte sind: Eastern, Central, Mountain, Pacific, Alaska, Hawaii,
# Aleutian, Arizona East-Indiana, Indiana-Starke, Michigan, Samoa, other)
base-config tzconfig/choose_country_zone/US select Eastern
# Wenn Sie sich in Kanada befinden.
# (Mögliche Werte sind: Newfoundland, Atlantic, Eastern, Central,
# East-Saskatchewan, Saskatchewan, Mountain, Pacific, Yukon, other)
base-config tzconfig/choose_country_zone/CA select Eastern
# Wenn Sie sich in Brasilien befinden.
# (Mögliche Werte sind: East, West, Acre, DeNoronha, other)
base-config tzconfig/choose_country_zone/BR select East
# Viele Länder haben nur eine Zeitzone. Wenn Sie sich in einem solchen Land
# befinden, können Sie mit der folgenden Zeile die Standard-Zeitzone dieses
# Landes wählen.
base-config tzconfig/choose_country_zone_single boolean true
# Die nächste Frage ist ein Fallback für Länder, die nicht oben erwähnt wurden,
# aber mehr als eine Zeitzone haben. Sie können eine der Zeitzonen auswählen
# oder den Wert "other".
#base-config tzconfig/choose_country_zone_multiple select

###### Einstellungen für Benutzeraccounts.

# Um das root-Passwort voreinzustellen, müssen Sie es als Klartext in diese
# Datei schreiben. Das ist keine gute Idee, nutzen Sie dies mit Vorsicht!
#passwd passwd/root-password password r00tme
#passwd passwd/root-password-again password r00tme

# Wenn Sie die Erzeugung eines normalen Benutzerkontos überspringen wollen:
#passwd passwd/make-user boolean false

# Alternativ, können Sie den vollen Namen und den Loginnamen voreinstellen.
#passwd passwd/user-fullname string Debian User
#passwd passwd/username string debian
# Sowie das Passwort, aber seien Sie hiermit vorsichtig!
#passwd passwd/user-password password insecure
#passwd passwd/user-password-again password insecure

###### Apt-Setup.

# Diese Frage legt fest, welche Paketquelle in der zweiten Stufe der
# Installation benutzt wird.
# (Mögliche Werte sind: cdrom, http, ftp, filesystem, edit sources list by hand)
base-config apt-setup/uri_type select http

# Wenn Sie ftp oder http auswählen, werden Sie nach einen Land und einem
# Spiegel-Server gefragt:
base-config apt-setup/country select enter information manually
base-config apt-setup/hostname string http.us.debian.org
base-config apt-setup/directory string /debian
# Den Dialog nach der Auswahl des Spiegelservers beenden (keine weitere
# Paketquelle angeben).
base-config apt-setup/another boolean false

# Sie können wählen, ob Sie Software aus dem "non-free"- und "contrib"-Zweig
# installieren möchten.
#base-config apt-setup/non-free boolean true
#base-config apt-setup/contrib boolean true

# Sicherheitsupdates aktivieren (eine gute Idee).
base-config apt-setup/security-updates boolean true

###### Paketauswahl.

# Sie können jede Kombination der verfügbaren Programmgruppen auswählen.
# (Mögliche Werte sind: Desktop environment, Web server, Print server,
# DNS server, File server, Mail server, SQL database, Laptop, Standard system,
# manual package selection.)
# Die letzte der Möglichkeiten startet aptitude. Sie können auch wählen,
# hier gar nichts zu installieren und die Installation von bestimmten
# Paketen auf andere Art erzwingen. Wir empfehlen, immer zumindest die
# Programmgruppe "Standard system" zu verwenden.
tasksel tasksel/first multiselect Desktop environment, Standard system
#tasksel tasksel/first multiselect Web server, Standard system

###### Konfiguration des Mailsystems.

# In einer normalen Installation stellt exim nur zwei Fragen. Hier erfahren
# Sie, wie Sie auch diese noch unterdrücken können. Umfangreichere
# Voreinstellungen sind möglich.
exim4-config exim4/dc_eximconfig_configtype \
    select no configuration at this time
exim4-config exim4/no_config boolean true
exim4-config exim4/no_config boolean true

# Es ist eine gute Idee, diese Einstellung auf das Benutzerkonto zu setzen,
# das Sie erstellt haben. Wenn Sie es leer lassen, bedeutet das, das
# Mails für den "postmaster" nach /var/mail/mail gehen.
exim4-config exim4/dc_postmaster string

###### Konfiguration des X-Servers.

# Die Konfiguration von Debians X-System voreinzustellen, ist möglich, aber
# Sie müssen dazu einige Details über die Video-Hardware des Rechners kennen,
# da Debians X-Konfigurationsprogramm nicht in jedem Fall eine vollautomatische
# Konfiguration durchführen kann.

# X kann den richtigen Treiber für einige Grafikkarten erkennen, aber wenn
# Sie eine Voreinstellung treffen, überschreiben Sie diese Auswahl. Vesa
# sollte aber in den meisten Fällen funktionieren.
#xserver-xfree86 xserver-xfree86/config/device/driver select vesa

# Das Problem mit der automatischen Mauserkennung ist: wenn es schief geht,
# wird X es wieder und wieder versuchen. Wenn also automatische Erkennung
# voreingestellt ist, besteht die Gefahr einer Endlosschleife, falls die
# Maus nicht erkannt werden kann.
#xserver-xfree86 xserver-xfree86/autodetect_mouse boolean true

# Die automatische Erkennung des Monitors wird empfohlen.
xserver-xfree86 xserver-xfree86/autodetect_monitor boolean true
# Entfernen Sie hier das Kommentarzeichen, wenn Sie ein LCD-Display haben.
#xserver-xfree86 xserver-xfree86/config/monitor/lcd boolean true
# Die X-Konfiguration bietet drei mögliche Wege für die Konfiguration des
# Monitors. Dies ist die Voreinstellung für "medium", was immer verfügbar ist.
# Der einfache Weg ("simple") ist nicht immer verfügbar und "advanced"
# (erweitert) stellt zu viele Fragen.
xserver-xfree86 xserver-xfree86/config/monitor/selection-method \
    select medium
xserver-xfree86 xserver-xfree86/config/monitor/mode-list \
    select 1024x768 @ 60 Hz

###### Alles andere; der Rest.

# Abhängig davon, welche Software Sie zur Installation auswählen oder ob
# Dinge während des Installationsprozesses schief laufen, ist es möglich,
# dass andere Fragen auftauchen. Sie können auch für diese natürlich
# Voreinstellungen festlegen. Eine Liste mit allen möglichen Fragen, die
# gestellt werden könnten, bekommen Sie, indem Sie eine Installation
# durchführen und danach diese Befehle ausführen:
#   debconf-get-selections --installer > file
#   debconf-get-selections >> file

# Wenn Sie mögen, können Sie hier weitere Voreinstellungs-Dateien in diese
# Datei integrieren. Jegliche Einstellungen in den integrierten Dateien werden die
# Werte aus dieser Datei überschreiben. Es können mehr als eine Datei angegeben
# werden, getrennt durch Leerzeichen; alle werden geladen. Die integrierten
# Dateien können ebenfalls wieder "preseed/include"-Regeln enthalten.
# Bedenken Sie: wenn Sie relative Dateipfade angeben, gehen diese von dem
# gleichen Verzeichnis aus, das auch die Voreinstellungs-Datei enthält, in
# der sie integriert sind.
#d-i preseed/include string x.cfg

# Der flexiblere Weg: dies startet ein Shell-Kommando und wenn dies die Namen
# von Voreinstellungs-Dateien zurückgibt, werden Sie integriert. Ein Beispiel:
# um zwischen Konfigurationen umzuschalten in Abhängigkeit von einem bestimmten
# USB-Speicher-Gerät (in diesem Fall ein eingebauter Kartenleser) nutzen Sie:
#d-i preseed/include_command string \
#    if $(grep -q "GUID: 0aec3050aec305000001a003"  /proc/scsi/usb-storage-*/*); \
#    then echo kraken.cfg; else echo otherusb.cfg; fi

# Um das Format Ihrer Voreinstellungs-Datei zu prüfen, bevor Sie eine
# Installation starten, können Sie debconf-set-selections verwenden:
#   debconf-set-selections -c preseed.cfg

C.2. Linux-Geräte

Unter Linux haben Sie im Verzeichnis /dev verschiedene spezielle Dateien. Diese
heißen Gerätedateien. In der Unix-Welt unterscheidet sich die Art des Zugriffs
auf die Hardware. Dort gibt es eine spezielle Datei, die dann den Treiber
startet, und dieser wiederum greift auf die Hardware zu. Die Gerätedatei ist
eine Schnittstelle zu der jeweiligen Systemkomponente. Dateien unter /dev
verhalten sich auch anders als normale Dateien. Hier sind die wichtigsten
Gerätedateien aufgelistet.

+--------------------------------+
|fd0|Das erste Diskettenlaufwerk |
|---+----------------------------|
|fd1|Das zweite Diskettenlaufwerk|
+--------------------------------+

+---------------------------------------------------------+
|hda  |Festplatte oder CD-ROM am ersten IDE-Port (Master) |
|-----+---------------------------------------------------|
|hdb  |Festplatte oder CD-ROM am ersten IDE-Port (Slave)  |
|-----+---------------------------------------------------|
|hdc  |Festplatte oder CD-ROM am zweiten IDE-Port (Master)|
|-----+---------------------------------------------------|
|hdd  |Festplatte oder CD-ROM am zweiten IDE-Port (Slave) |
|-----+---------------------------------------------------|
|hda1 |Die erste Partition auf der ersten IDE-Festplatte  |
|-----+---------------------------------------------------|
|hdd15|Fünfzehnte Partition auf der vierten IDE-Festplatte|
+---------------------------------------------------------+

+----------------------------------------------------------------+
|sda  |Die SCSI-Festplatte mit der niedrigsten SCSI-ID (z.B. 0)  |
|-----+----------------------------------------------------------|
|sdb  |Die SCSI-Festplatte mit der nächsthöheren SCSI-ID (z.B. 1)|
|-----+----------------------------------------------------------|
|sdc  |Die SCSI-Festplatte mit der nächsthöheren SCSI-ID (z.B. 2)|
|-----+----------------------------------------------------------|
|sda1 |Die erste Partition auf der ersten SCSI-Festplatte        |
|-----+----------------------------------------------------------|
|sdd10|Die zehnte Partition auf der vierten SCSI-Festplatte      |
+----------------------------------------------------------------+

+------------------------------------------------------+
|sr0|SCSI-CD-ROM-Laufwerk mit der niedrigsten SCSI-ID  |
|---+--------------------------------------------------|
|sr1|SCSI-CD-ROM-Laufwerk mit der nächsthöheren SCSI-ID|
+------------------------------------------------------+

+--------------------------------------------------------------------+
|ttyS0  |Der erste serielle Port (Port 0, unter MS-DOS COM1 genannt) |
|-------+------------------------------------------------------------|
|ttyS1  |Der zweite serielle Port (Port 1, unter MS-DOS COM2 genannt)|
|-------+------------------------------------------------------------|
|psaux  |PS/2-Maus                                                   |
|-------+------------------------------------------------------------|
|gpmdata|Pseudo-Gerät, das Daten vom GPM-(Maus-)Daemon überträgt     |
+--------------------------------------------------------------------+

+------------------------------------------------+
|cdrom|Symbolischer Link zum CD-ROM-Laufwerk     |
|-----+------------------------------------------|
|mouse|Symbolischer Link zur Gerätedatei der Maus|
+------------------------------------------------+

+------------------------------------------------------------+
|null|Alles, was an dieses Gerät geschickt wird, verschwindet|
|----+-------------------------------------------------------|
|zero|Man kann endlos Nullen von diesem Gerät lesen          |
+------------------------------------------------------------+

C.2.1. Einrichten der Maus

Die Maus kann sowohl in der Linux-Konsole (mit GPM) wie auch in der
X-Window-Umgebung verwendet werden. Die beiden Verwendungsarten können
gleichzeitig genutzt werden, indem der GPM-Repeater wie gezeigt benutzt wird,
um dem Signal zu ermöglichen, zum X-Server zu gelangen:

mouse => /dev/psaux  => gpm => /dev/gpmdata -> /dev/mouse => X
         /dev/ttyS0             (repeater)        (symlink)
         /dev/ttyS1

Setzen Sie das Protokoll des Repeaters auf "raw" (in /etc/gpm.conf), während X
in /etc/X11/XF86Config oder /etc/X11/XF86Config-4 auf das
Original-Mausprotokoll eingestellt ist.

Dieser Ansatz, GPM auch unter X (der grafischen Oberfläche) zu nutzen, hat
Vorteile, wenn die Maus unbeabsichtigterweise abgezogen wird. Sie müssen GPM
lediglich mit

# /etc/init.d/gpm restart

neu starten, um die Maus wieder zu aktivieren, ohne dabei den X-Server neu
starten zu müssen.

Wenn GPM aus irgendeinem Grund deaktiviert ist oder nicht installiert, stellen
Sie sicher, dass X direkt von der Mausschnittstelle liest, z.B. von /dev/psaux.
Details finden Sie im 3-Tasten-Maus-HowTo unter /usr/share/doc/HOWTO/en-txt/
mini/3-Button-Mouse.gz, auf der Handbuchseite von gpm (man gpm) sowie unter /
usr/share/doc/gpm/FAQ.gz und auf Mouse Support in XFree86.

C.3. Festplattenplatz, der für die Programmgruppen benötigt wird

Eine Basis-Installation für i386 unter Verwendung des 2.4-Kernels (dies ist der
Standardkernel) inklusive aller Standard-Pakete benötigt 573MB
Festplattenspeicher.

Die folgende Tabelle listet die Größe der Programmgruppen auf (die Sie in
tasksel auswählen können), wie Sie von aptitude angegeben wird. Beachten Sie,
dass einige Gruppen überlappende Bestandteile haben, so dass die absolut
installierte Größe von zwei Gruppen zusammen weniger sein kann als die Summe
der einzelnen Werte.

Bedenken Sie, dass Sie zu den Angaben aus der Liste noch die Größe der
Basis-Installation hinzurechnen müssen, wenn es darum geht, die benötigte Größe
der Partitionen abzuschätzen. Von dem, was unter "Größe nach der Installation"
aufgeführt ist, wird das meiste in /usr landen; die Werte unter
"Herunterzuladende Größe" werden (vorübergehend) in /var benötigt.

+-----------------------------------------------------------------------------+
|  Programmgruppe   |  Größe nach der  |Herunterzuladende|Für die Installation|
|                   |Installation (MB) |   Größe (MB)    |   benötigt (MB)    |
|-------------------+------------------+-----------------+--------------------|
|Arbeitsplatzrechner|1392              |460              |1852                |
|-------------------+------------------+-----------------+--------------------|
|Web-Server         |36                |12               |48                  |
|-------------------+------------------+-----------------+--------------------|
|Print-Server       |168               |58               |226                 |
|-------------------+------------------+-----------------+--------------------|
|DNS-Server         |2                 |1                |3                   |
|-------------------+------------------+-----------------+--------------------|
|File-Server        |47                |24               |71                  |
|-------------------+------------------+-----------------+--------------------|
|Mail-Server        |10                |3                |13                  |
|-------------------+------------------+-----------------+--------------------|
|SQL-Datenbank      |66                |21               |87                  |
+-----------------------------------------------------------------------------+

Anmerkung

Die Programmgruppe Desktop installiert die Gnome- und die KDE-Desktop-Umgebung.

Falls Sie bei der Sprachauswahl nicht Englisch gewählt haben, installiert
tasksel möglicherweise automatisch eine Programmgruppe für die Lokalisierung,
falls diese für Ihre Sprache verfügbar ist. Der Speicherbedarf differiert
abhängig von der Sprache; Sie sollten insgesamt bis zu 200MB für das
Herunterladen und die Installation vorsehen.

C.4. Debian GNU/Linux von einem anderen Unix/Linux-System aus installieren

Dieses Kapitel beschreibt, wie man Debian GNU/Linux von einem vorhandenen Unix-
oder Linux-System aus installiert, ohne den menügeführten Installer zu
verwenden, der im Rest dieses Handbuchs beschrieben wird. Dieses
"Einmal-quer-durch-die-Installation"-HowTo wurde erbeten von Leuten, die von
Red Hat, Mandrake oder Suse zu Debian GNU/Linux wechseln. In diesem Kapitel
gehen wir davon aus, dass Sie ein wenig Erfahrung mit *nix-Befehlen haben sowie
mit der Navigation durch das Dateisystem. In diesem Abschnitt symbolisiert ein
$ einen Befehl, der im Homeverzeichnis des Benutzers ausgeführt wird, während #
bedeutet, dass das Kommando im Debian-chroot ausgeführt wird.

Sobald Sie das neue Debian-System nach Ihren Wünschen konfiguriert haben,
können Sie Ihre evtl. vorhandenen eigenen Dateien hinüber verschieben und
loslegen. Deswegen wird dies auch die "zero-downtime"-Debian GNU/
Linux-Installation (Installation ohne eine Zeitspanne, während der das System
nicht verfügbar ist) genannt. Es ist ebenso ein geschickter Weg, mit
Hardwarekomponenten zurechtzukommen, die sich sonst nicht gut mit verschiedenen
Boot- oder Installationsmedien vertragen.

C.4.1. Es geht los!

Benutzen Sie die *nix-Partitionierungsprogramme des vorhandenen Systems, um
Ihre Festplatte nach Bedarf neu zu partitionieren; erstellen Sie zumindest ein
neues Dateisystem plus Swap. Sie benötigen mindestens 150MB Speicher für eine
Nur-Konsolen-Installation oder ein Minimum von 300MB, wenn Sie vorhaben, X zu
installieren.

Dateisysteme auf Ihren Partitionen erzeugen: um ein Dateisystem auf einer
Partition zu erstellen, zum Beispiel ein ext3-Dateisystem auf /dev/hda6 (dies
soll in diesem Beispiel unsere root-Partition sein):

# mke2fs -j /dev/hda6

Um stattdessen ein ext2-Dateisystem zu erzeugen, lassen Sie das -j weg.

Initialisieren und aktivieren Sie den Swap (passen Sie die Partitionsnummer für
Ihre geplante Debian-Swap-Partition an):

# mkswap /dev/hda5
# sync; sync; sync
# swapon /dev/hda5

Hängen Sie eine Partition (wahrscheinlich die neue) als /mnt/debinst ins
Dateisystem ein (das Installationsverzeichnis; es wird das root-(/)-Dateisystem
des neuen Debian). Der Einhängepunkt (/mnt/debinst) ist rein willkürlich
gewählt; es wird später noch öfter darauf verwiesen.

# mkdir /mnt/debinst
# mount /dev/hda6 /mnt/debinst

Anmerkung

Falls Sie Teile des Dateisystems (z.B. /usr) auf andere Partitionen eingehängt
haben möchten, müssen Sie diese Verzeichnisse manuell erstellen und einhängen,
bevor Sie mit dem nächsten Schritt weitermachen.

C.4.2. debootstrap installieren

Das Programm, das auch der Debian-Installer benutzt und das als offizielle
Methode angesehen wird, ein Debian-Basissystem zu installieren, ist debootstrap
. Es nutzt wget und ar, aber ansonsten hängt es nur von /bin/sh ab.
Installieren Sie wget und ar, falls es noch nicht auf Ihrem laufenden System
vorhanden ist; dann laden Sie debootstrap herunter und installieren es
ebenfalls.

Wenn Sie ein rpm-basiertes System haben, können Sie alien verwenden, um das
.deb in ein .rpm-Paket umzuwandeln oder Sie laden sich eine rpm-Version von
http://people.debian.org/~blade/install/debootstrap herunter.

Oder Sie nutzen die folgende Prozedur, um es manuell zu installieren. Erstellen
Sie ein Arbeitsverzeichnis, in das Sie die .deb-Pakete entpacken.

# mkdir work
# cd work

Das debootstrap-Binary finden Sie im Debian-Archiv (achten Sie darauf, die
richtige Datei für Ihre Architektur zu verwenden). Laden Sie das debootstrap
.deb aus dem Pool herunter, kopieren Sie es in das Arbeitsverzeichnis work und
extrahieren Sie daraus die Binär-Dateien. Sie benötigen root-Rechte, um die
Binär-Dateien zu installieren.

# ar -xf debootstrap_0.X.X_arch.deb
# cd /
# zcat /full-path-to-work/work/data.tar.gz | tar xv

Beachten Sie, dass Sie eine minimale Version von glibc (derzeit GLIBC_2.3)
installiert haben müssen, um debootstrap starten zu können. Zwar ist
debootstrap selbst ein Shell-Script, aber es ruft verschiedene Werkzeuge auf,
die glibc erfordern.

C.4.3. Starten Sie debootstrap

debootstrap kann die benötigten Dateien direkt vom Archiv herunterladen, wenn
Sie es starten. Sie können in dem folgenden Befehl jeden
Debian-Archivspiegel-Server statt http.us.debian.org/debian einsetzen,
vorzugsweise einen Spiegel in Ihrer Nähe. Eine Liste aller Spiegelserver finden
Sie auf http://www.debian.org/misc/README.mirrors.

Wenn Sie eine Debian GNU/Linux-Sarge-CD eingelegt und in /cdrom eingehängt
haben, können Sie statt der http-URL auch eine file-URL angeben: file:/cdrom/
debian/.

Setzen Sie in dem folgenden debootstrap-Befehl für ARCH eine der folgenden
Architekturbezeichnungen ein: alpha, arm, hppa, i386, ia64, m68k, mips, mipsel,
powerpc, s390 oder sparc.

# /usr/sbin/debootstrap --arch ARCH sarge \
    /mnt/debinst http://http.us.debian.org/debian

C.4.4. Das Basissystem konfigurieren

Sie haben jetzt ein echtes, aber noch etwas mageres Debian-System auf der
Festplatte. Wechseln Sie mit Chroot hinein:

# LANG= chroot /mnt/debinst /bin/bash

C.4.4.1. Partitionen einhängen

Sie müssen die Datei /etc/fstab erzeugen.

# editor /etc/fstab

Hier ein Beispiel, das Sie sich anpassen können:

# /etc/fstab: static file system information.
#
# file system    mount point   type    options                  dump  pass
/dev/XXX         /             ext3    defaults                 0     1
/dev/XXX         /boot         ext3    ro,nosuid,nodev          0     2

/dev/XXX         none          swap    sw                       0     0
proc             /proc         proc    defaults                 0     0

/dev/fd0         /mnt/floppy   auto    noauto,rw,sync,user,exec 0     0
/dev/cdrom       /mnt/cdrom    iso9660 noauto,ro,user,exec      0     0

/dev/XXX         /tmp          ext3    rw,nosuid,nodev          0     2
/dev/XXX         /var          ext3    rw,nosuid,nodev          0     2
/dev/XXX         /usr          ext3    rw,nodev                 0     2
/dev/XXX         /home         ext3    rw,nosuid,nodev          0     2

Nutzen Sie den Befehl mount -a, um alle Dateisysteme, die Sie in /etc/fstab
angegeben haben, einzuhängen; um die Dateisysteme einzeln einzuhängen, benutzen
Sie:

# mount /path   # z.B.: mount /usr

Sie können das proc-Dateisystem mehrfach einhängen und in frei wählbare
Verzeichnisse, obwohl /proc dafür üblich ist. Wenn Sie nicht mount -a verwendet
haben, stellen Sie sicher, dass Sie proc einhängen, bevor Sie weitermachen:

# mount -t proc proc /proc

Der Befehl ls /proc sollte jetzt ein nicht-leeres Verzeichnis zeigen. Falls
dies fehlschlägt, können Sie vielleicht proc außerhalb der chroot-Umgebung
einhängen:

# mount -t proc proc /mnt/debinst/proc

C.4.4.2. Die Tastatur konfigurieren

Um Ihre Tastatur zu konfigurieren, verwenden Sie:

# dpkg-reconfigure console-data

C.4.4.3. Das Netzwerk konfigurieren

Um Ihr Netzwerk einzurichten, müssen Sie die Dateien /etc/network/interfaces, /
etc/resolv.conf und /etc/hostname anpassen.

# editor /etc/network/interfaces

Hier sind ein paar einfache Beispiele aus /usr/share/doc/ifupdown/examples:

######################################################################
# /etc/network/interfaces -- configuration file for ifup(8), ifdown(8)
# See the interfaces(5) manpage for information on what options are
# available.
######################################################################

# We always want the loopback interface (die Loopback-Schnittstelle wird
# immer benötigt).
auto lo
iface lo inet loopback

# To use dhcp (wenn Sie DHCP benutzen möchten):
#
# auto eth0
# iface eth0 inet dhcp

# An example static IP setup: (broadcast and gateway are optional)
# (ein Beispiel für eine statische IP-Einstellung / broadcast und gateway
# sind hierbei optional):
# auto eth0
# iface eth0 inet static
#     address 192.168.0.42
#     network 192.168.0.0
#     netmask 255.255.255.0
#     broadcast 192.168.0.255
#     gateway 192.168.0.1

Tragen Sie die Adresse Ihres/Ihrer Nameserver(s) sowie Suchregeln in /etc/
resolv.conf ein:

# editor /etc/resolv.conf

Eine einfache /etc/resolv.conf:

search hqdom.local\000
nameserver 10.1.1.36
nameserver 192.168.9.100

Geben Sie den Hostnamen Ihres Systems ein (zwischen 2 und 63 Stellen lang):

# echo DebianHostName > /etc/hostname

Wenn Sie mehrere Netzwerkkarten haben, sollten Sie die Namen der Treibermodule
in /etc/modules in die richtige Reihenfolge bringen. Während des Bootens wird
dann jede Karte die Schnittstellenbezeichnung (eth0, eth1, etc.) bekommen, die
Sie erwarten.

C.4.4.4. Zeitzone, Benutzer und APT einrichten

Setzen Sie die Zeitzone, fügen Sie einen normalen Benutzer hinzu und wählen Sie
die Paketquellen für apt, indem Sie Folgendes ausführen:

# /usr/sbin/base-config new

C.4.4.5. Die lokalen Einstellungen (locales) konfigurieren

Um Ihre lokalen Einstellungen anzupassen, wenn Sie nicht Englisch verwenden
möchten, installieren Sie das Paket locales und konfigurieren es:

# apt-get install locales
# dpkg-reconfigure locales

BEACHTEN SIE: APT muss vor diesem Schritt eingerichtet werden, z.B. während der
base-config-Phase. Bevor Sie locales mit anderen Zeichensätzen als ASCII oder
latin1 verwenden, lesen Sie das dazugehörige "Localization"-HowTo.

C.4.5. Einen Kernel installieren

Wenn Sie vorhaben, dieses System zu booten, wollen Sie wahrscheinlich einen
Linux-Kernel und einen Bootloader. Sie finden verfügbare, bereits fertig
paketierte Kernel mit dem Befehl

# apt-cache search kernel-image

Um einen Kernel Ihrer Wahl zu installieren, benutzen Sie seinen Paketnamen.

# apt-get install kernel-image-2.X.X-arch-etc

C.4.6. Den Bootloader einrichten

Um Ihr Debian GNU/Linux-System bootfähig zu machen, richten Sie Ihren
Bootloader ein, so dass er den installierten Kernel mit Ihrer neuen
root-Partition startet. Bedenken Sie, dass debootstrap keinen Bootloader
installiert, allerdings können Sie apt-get in Ihrer Debian-chroot-Umgebung
benutzen, um dies zu erledigen.

Anhang D. Administratives

Inhaltsverzeichnis

D.1. Über dieses Dokument
D.2. An diesem Dokument mithelfen
D.3. Wesentliche Beiträge zu diesem Handbuch
D.4. Anerkennung der Warenzeichen

D.1. Über dieses Dokument

Dieses Handbuch wurde erstellt für den Debian-Installer von Sarge und basiert
auf dem Woody-Installations-Handbuch für Boot-Floppies (was wiederum auf
älteren Debian-Installationsanleitungen beruht) sowie auf dem
Progeny-Distributions-Handbuch, das 2003 unter der GPL herausgegeben wurde.

Dieses Dokument ist in DocBook XML geschrieben. Die Ausgabeformate werden von
verschiedenen Programmen aus den docbook-xml- und docbook-xsl-Paketen erzeugt.

Um die Wartungsfähigkeit dieses Dokuments zu erhöhen, benutzen wir eine Anzahl
von XML-Funktionen, wie "entities" und "profiling attributes". Diese sind
vergleichbar mit Variablen und Konditionen in Programmiersprachen. Der
XML-Quellcode dieses Dokumentes enthält Informationen für jede unterschiedliche
Architektur - die "profiling attributes" werden benutzt, um bestimmte
Textbereiche als architekturspezifisch abzugrenzen.

An der Übersetzung dieses Handbuchs ins Deutsche haben viele Mitglieder der <
debian-l10n-german@lists.debian.org>-Mailingliste mitgewirkt, Koordinator und
Hauptübersetzer ist Holger Wansing. Hinweise, Verbesserungsvorschläge etc.
bezüglich der deutschen Übersetzung senden Sie bitte an obige
Mailinglisten-Adresse.

D.2. An diesem Dokument mithelfen

Wenn Sie Probleme oder Empfehlungen betreffend den Inhalt dieses Handbuch
haben, sollten Sie sie vielleicht als Fehlerbericht gegen das Paket
debian-installer-manual einschicken. Schauen Sie sich das Paket reportbug an
oder lesen Sie die Online-Dokumentation der Debian-Fehlerdatenbank. Es wäre
schön, wenn Sie die bereits gemeldeten Fehler gegen debian-installer-manual
überprüfen könnten, um zu sehen, ob Ihr Problem bereits an uns berichtet worden
ist. Ist dies der Fall, können Sie eine zusätzliche Bestätigung oder hilfreiche
Informationen betreffend das Problem an <XXXXXX@bugs.debian.org> schicken
(dabei ist XXXXXX die Nummer des bereits vorhandenen Fehlerberichts).

Noch besser wäre es, Sie besorgen sich den DocBook-Quellcode dieses Dokuments
und erstellen Patches für die entsprechenden Stellen. Sie finden den Quelltext
auf dem WebSVN-Server des Debian-Installers. Machen Sie sich keine Sorgen, wenn
Sie sich mit DocBook nicht auskennen: es gibt eine einfache Hilfeseite im
Verzeichnis des Handbuchs, das Ihnen eine erste Anleitung gibt. Es ist ähnlich
wie HTML, aber mehr auf den Sinn des Textes orientiert als auf die Darstellung.
Patches sind sehr willkommen; richten Sie diese bitte an die
debian-boot-Mailingliste (siehe unten). Instruktionen, wie Sie den Quellcode
aus dem SVN bekommen, finden Sie in README im root-Verzeichnis der Quellen.

Bitte kontaktieren Sie den Autor dieses Dokuments nicht direkt. Es gibt eine
Mailingliste für den debian-installer, die auch Diskussionen über das Handbuch
einschließt. Es ist <debian-boot@lists.debian.org>. Anleitungen, wie Sie sich
bei dieser Liste anmelden, finden Sie auf der Debian
Mailinglisten-Abonnierungs-Seite oder Sie besuchen die Debian
Mailinglisten-Archive online.

D.3. Wesentliche Beiträge zu diesem Handbuch

Dieses Dokument wurde ursprünglich geschrieben von Bruce Perens, Sven Rudolph,
Igor Grobman, James Treacy und Adam Di Carlo. Sebastian Ley schrieb das
Installations-HowTo. Viele, viele Debian-Nutzer und -Entwickler waren an diesem
Handbuch beteiligt. Speziell müssen wir erwähnen: Michael Schmitz
(m68k-Support), Frank Neumann (ursprünglicher Autor des Amiga Install Manuals),
Arto Astala, Eric Delaunay/Ben Collins (Informationen über SPARC), Tapio
Lehtonen und Stéphane Bortzmeyer für eine Vielzahl von Korrekturen und Texten.
Ebenfalls müssen wir Pascal Le Bail danken für nützliche Informationen über das
Booten von einem USB-Memory-Stick. Miroslav Ku?e hat Dokumentation über eine
Reihe neuer Funktionen in Sarge's Debian-Installer geschrieben.

Extrem hilfreiche Texte und Informationen haben wir gefunden in Jim Mintha's
HowTo für das Booten per Netzwerk (leider keine URL verfügbar), der Debian FAQ,
der Linux/m68k FAQ, der Linux for SPARC Processors FAQ, der Linux/Alpha FAQ
sowie weiteren Quellen. Die Betreuer dieser frei verfügbaren und reichhaltigen
Informationsquellen wollen wir hiermit ebenfalls erwähnen.

Der Abschnitt Abschnitt C.4, "Debian GNU/Linux von einem anderen Unix/
Linux-System aus installieren" dieses Handbuchs stammt teilweise aus
Dokumenten, die unter dem Copyright von Karsten M. Self stehen.

D.4. Anerkennung der Warenzeichen

Alle Warenzeichen sind Eigentum der jeweiligen Markeninhaber.

Anhang E. GNU General Public License

Inhaltsverzeichnis

E.1. Preamble
E.2. GNU GENERAL PUBLIC LICENSE
E.3. How to Apply These Terms to Your New Programs

Version 2, June 1991

Copyright (C) 1989, 1991 Free Software Foundation, Inc. -- 51 Franklin St,
Fifth Floor, Boston, MA 02110-1301, USA.

Everyone is permitted to copy and distribute verbatim copies of this license
document, but changing it is not allowed.

E.1. Preamble

The licenses for most software are designed to take away your freedom to share
and change it. By contrast, the gnu General Public License is intended to
guarantee your freedom to share and change free software -- to make sure the
software is free for all its users. This General Public License applies to most
of the Free Software Foundation's software and to any other program whose
authors commit to using it. (Some other Free Software Foundation software is
covered by the gnu Library General Public License instead.) You can apply it to
your programs, too.

When we speak of free software, we are referring to freedom, not price. Our
General Public Licenses are designed to make sure that you have the freedom to
distribute copies of free software (and charge for this service if you wish),
that you receive source code or can get it if you want it, that you can change
the software or use pieces of it in new free programs; and that you know you
can do these things.

To protect your rights, we need to make restrictions that forbid anyone to deny
you these rights or to ask you to surrender the rights. These restrictions
translate to certain responsibilities for you if you distribute copies of the
software, or if you modify it.

For example, if you distribute copies of such a program, whether gratis or for
a fee, you must give the recipients all the rights that you have. You must make
sure that they, too, receive or can get the source code. And you must show them
these terms so they know their rights.

We protect your rights with two steps: (1) copyright the software, and (2)
offer you this license which gives you legal permission to copy, distribute and
/or modify the software.

Also, for each author's protection and ours, we want to make certain that
everyone understands that there is no warranty for this free software. If the
software is modified by someone else and passed on, we want its recipients to
know that what they have is not the original, so that any problems introduced
by others will not reflect on the original authors' reputations.

Finally, any free program is threatened constantly by software patents. We wish
to avoid the danger that redistributors of a free program will individually
obtain patent licenses, in effect making the program proprietary. To prevent
this, we have made it clear that any patent must be licensed for everyone's
free use or not licensed at all.

The precise terms and conditions for copying, distribution and modification
follow.

E.2. GNU GENERAL PUBLIC LICENSE

TERMS AND CONDITIONS FOR COPYING, DISTRIBUTION AND MODIFICATION

  * This License applies to any program or other work which contains a notice
    placed by the copyright holder saying it may be distributed under the terms
    of this General Public License. The "Program", below, refers to any such
    program or work, and a "work based on the Program" means either the Program
    or any derivative work under copyright law: that is to say, a work
    containing the Program or a portion of it, either verbatim or with
    modifications and/or translated into another language. (Hereinafter,
    translation is included without limitation in the term "modification".)
    Each licensee is addressed as "you".

    Activities other than copying, distribution and modification are not
    covered by this License; they are outside its scope. The act of running the
    Program is not restricted, and the output from the Program is covered only
    if its contents constitute a work based on the Program (independent of
    having been made by running the Program). Whether that is true depends on
    what the Program does.

  * You may copy and distribute verbatim copies of the Program's source code as
    you receive it, in any medium, provided that you conspicuously and
    appropriately publish on each copy an appropriate copyright notice and
    disclaimer of warranty; keep intact all the notices that refer to this
    License and to the absence of any warranty; and give any other recipients
    of the Program a copy of this License along with the Program.

    You may charge a fee for the physical act of transferring a copy, and you
    may at your option offer warranty protection in exchange for a fee.

  * You may modify your copy or copies of the Program or any portion of it,
    thus forming a work based on the Program, and copy and distribute such
    modifications or work under the terms of Section 1 above, provided that you
    also meet all of these conditions:

    a) You must cause the modified files to carry prominent notices stating
    that you changed the files and the date of any change.

    b) You must cause any work that you distribute or publish, that in whole or
    in part contains or is derived from the Program or any part thereof, to be
    licensed as a whole at no charge to all third parties under the terms of
    this License.

    c) If the modified program normally reads commands interactively when run,
    you must cause it, when started running for such interactive use in the
    most ordinary way, to print or display an announcement including an
    appropriate copyright notice and a notice that there is no warranty (or
    else, saying that you provide a warranty) and that users may redistribute
    the program under these conditions, and telling the user how to view a copy
    of this License. (Exception: if the Program itself is interactive but does
    not normally print such an announcement, your work based on the Program is
    not required to print an announcement.)

    These requirements apply to the modified work as a whole. If identifiable
    sections of that work are not derived from the Program, and can be
    reasonably considered independent and separate works in themselves, then
    this License, and its terms, do not apply to those sections when you
    distribute them as separate works. But when you distribute the same
    sections as part of a whole which is a work based on the Program, the
    distribution of the whole must be on the terms of this License, whose
    permissions for other licensees extend to the entire whole, and thus to
    each and every part regardless of who wrote it.

    Thus, it is not the intent of this section to claim rights or contest your
    rights to work written entirely by you; rather, the intent is to exercise
    the right to control the distribution of derivative or collective works
    based on the Program.

    In addition, mere aggregation of another work not based on the Program with
    the Program (or with a work based on the Program) on a volume of a storage
    or distribution medium does not bring the other work under the scope of
    this License.

  * You may copy and distribute the Program (or a work based on it, under
    Section 2) in object code or executable form under the terms of Sections 1
    and 2 above provided that you also do one of the following:

    a) Accompany it with the complete corresponding machine-readable source
    code, which must be distributed under the terms of Sections 1 and 2 above
    on a medium customarily used for software interchange; or,

    b) Accompany it with a written offer, valid for at least three years, to
    give any third party, for a charge no more than your cost of physically
    performing source distribution, a complete machine-readable copy of the
    corresponding source code, to be distributed under the terms of Sections 1
    and 2 above on a medium customarily used for software interchange; or,

    c) Accompany it with the information you received as to the offer to
    distribute corresponding source code. (This alternative is allowed only for
    noncommercial distribution and only if you received the program in object
    code or executable form with such an offer, in accord with Subsection b
    above.)

    The source code for a work means the preferred form of the work for making
    modifications to it. For an executable work, complete source code means all
    the source code for all modules it contains, plus any associated interface
    definition files, plus the scripts used to control compilation and
    installation of the executable. However, as a special exception, the source
    code distributed need not include anything that is normally distributed (in
    either source or binary form) with the major components (compiler, kernel,
    and so on) of the operating system on which the executable runs, unless
    that component itself accompanies the executable.

    If distribution of executable or object code is made by offering access to
    copy from a designated place, then offering equivalent access to copy the
    source code from the same place counts as distribution of the source code,
    even though third parties are not compelled to copy the source along with
    the object code.

  * You may not copy, modify, sublicense, or distribute the Program except as
    expressly provided under this License. Any attempt otherwise to copy,
    modify, sublicense or distribute the Program is void, and will
    automatically terminate your rights under this License. However, parties
    who have received copies, or rights, from you under this License will not
    have their licenses terminated so long as such parties remain in full
    compliance.

  * You are not required to accept this License, since you have not signed it.
    However, nothing else grants you permission to modify or distribute the
    Program or its derivative works. These actions are prohibited by law if you
    do not accept this License. Therefore, by modifying or distributing the
    Program (or any work based on the Program), you indicate your acceptance of
    this License to do so, and all its terms and conditions for copying,
    distributing or modifying the Program or works based on it.

  * Each time you redistribute the Program (or any work based on the Program),
    the recipient automatically receives a license from the original licensor
    to copy, distribute or modify the Program subject to these terms and
    conditions. You may not impose any further restrictions on the recipients'
    exercise of the rights granted herein. You are not responsible for
    enforcing compliance by third parties to this License.

  * If, as a consequence of a court judgment or allegation of patent
    infringement or for any other reason (not limited to patent issues),
    conditions are imposed on you (whether by court order, agreement or
    otherwise) that contradict the conditions of this License, they do not
    excuse you from the conditions of this License. If you cannot distribute so
    as to satisfy simultaneously your obligations under this License and any
    other pertinent obligations, then as a consequence you may not distribute
    the Program at all. For example, if a patent license would not permit
    royalty-free redistribution of the Program by all those who receive copies
    directly or indirectly through you, then the only way you could satisfy
    both it and this License would be to refrain entirely from distribution of
    the Program.

    If any portion of this section is held invalid or unenforceable under any
    particular circumstance, the balance of the section is intended to apply
    and the section as a whole is intended to apply in other circumstances.

    It is not the purpose of this section to induce you to infringe any patents
    or other property right claims or to contest validity of any such claims;
    this section has the sole purpose of protecting the integrity of the free
    software distribution system, which is implemented by public license
    practices. Many people have made generous contributions to the wide range
    of software distributed through that system in reliance on consistent
    application of that system; it is up to the author/donor to decide if he or
    she is willing to distribute software through any other system and a
    licensee cannot impose that choice.

    This section is intended to make thoroughly clear what is believed to be a
    consequence of the rest of this License.

  * If the distribution and/or use of the Program is restricted in certain
    countries either by patents or by copyrighted interfaces, the original
    copyright holder who places the Program under this License may add an
    explicit geographical distribution limitation excluding those countries, so
    that distribution is permitted only in or among countries not thus
    excluded. In such case, this License incorporates the limitation as if
    written in the body of this License.

  * The Free Software Foundation may publish revised and/or new versions of the
    General Public License from time to time. Such new versions will be similar
    in spirit to the present version, but may differ in detail to address new
    problems or concerns. Each version is given a distinguishing version
    number. If the Program specifies a version number of this License which
    applies to it and "any later version", you have the option of following the
    terms and conditions either of that version or of any later version
    published by the Free Software Foundation. If the Program does not specify
    a version number of this License, you may choose any version ever published
    by the Free Software Foundation.

  * If you wish to incorporate parts of the Program into other free programs
    whose distribution conditions are different, write to the author to ask for
    permission. For software which is copyrighted by the Free Software
    Foundation, write to the Free Software Foundation; we sometimes make
    exceptions for this. Our decision will be guided by the two goals of
    preserving the free status of all derivatives of our free software and of
    promoting the sharing and reuse of software generally.

    NO WARRANTY

  * because the program is licensed free of charge, there is no warranty for
    the program, to the extent permitted by applicable law. except when
    otherwise stated in writing the copyright holders and/or other parties
    provide the program "as is" without warranty of any kind, either expressed
    or implied, including, but not limited to, the implied warranties of
    merchantability and fitness for a particular purpose. the entire risk as to
    the quality and performance of the program is with you. should the program
    prove defective, you assume the cost of all necessary servicing, repair or
    correction.

  * in no event unless required by applicable law or agreed to in writing will
    any copyright holder, or any other party who may modify and/or redistribute
    the program as permitted above, be liable to you for damages, including any
    general, special, incidental or consequential damages arising out of the
    use or inability to use the program (including but not limited to loss of
    data or data being rendered inaccurate or losses sustained by you or third
    parties or a failure of the program to operate with any other programs),
    even if such holder or other party has been advised of the possibility of
    such damages.

END OF TERMS AND CONDITIONS

E.3. How to Apply These Terms to Your New Programs

If you develop a new program, and you want it to be of the greatest possible
use to the public, the best way to achieve this is to make it free software
which everyone can redistribute and change under these terms.

To do so, attach the following notices to the program. It is safest to attach
them to the start of each source file to most effectively convey the exclusion
of warranty; and each file should have at least the "copyright" line and a
pointer to where the full notice is found.

one line to give the program's name and a brief idea of what it does.

Copyright (C) year name of author

This program is free software; you can redistribute it and/or modify it under
the terms of the gnu General Public License as published by the Free Software
Foundation; either version 2 of the License, or (at your option) any later
version.

This program is distributed in the hope that it will be useful, but without any
warranty; without even the implied warranty of merchantability or fitness for a
particular purpose. See the gnu General Public License for more details.

You should have received a copy of the gnu General Public License along with
this program; if not, write to the Free Software Foundation, Inc., 51 Franklin
Street, Fifth Floor, Boston, MA 02110-1301, USA.

Also add information on how to contact you by electronic and paper mail.

If the program is interactive, make it output a short notice like this when it
starts in an interactive mode:

Gnomovision version 69, Copyright (C) year name of author

Gnomovision comes with absolutely no warranty; for details type `show w'.

This is free software, and you are welcome to redistribute it under certain
conditions; type `show c' for details.

The hypothetical commands `show w' and `show c' should show the appropriate
parts of the General Public License. Of course, the commands you use may be
called something other than `show w' and `show c'; they could even be
mouse-clicks or menu items -- whatever suits your program.

You should also get your employer (if you work as a programmer) or your school,
if any, to sign a "copyright disclaimer" for the program, if necessary. Here is
a sample; alter the names:

Yoyodyne, Inc., hereby disclaims all copyright interest in the program
`Gnomovision' (which makes passes at compilers) written by James Hacker.

signature of Ty Coon, 1 April 1989

Ty Coon, President of Vice

This General Public License does not permit incorporating your program into
proprietary programs. If your program is a subroutine library, you may consider
it more useful to permit linking proprietary applications with the library. If
this is what you want to do, use the gnu Library General Public License instead
of this License.